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Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 51792
, Weltraumfahrstuhl
[01. Juli 2004 um 10:06]
Hi,
habe gestern was in der Zeitung gelesen. Ein Geschäftsmann aus USA will in den nächsten 15 Jahren so ein Fahrstuhl bauen. Er möchte dafür Nanotubes verwenden. Das sind Röhren aus einem Kohlestoffgitter ähnlich wie Grafit. Grafit sind Platten aus 6ecjig angeordnenten Kohlenstoff Atomen. Die Röhre ist dann so eine Ebene zusammengerollt. In der Ebene oder in der Röhrenwand hat man dann ähnlich Kraftaufnahmen wie in einem Diamanten was zu einer extremen Zugfestigkeit führt. Problem was ich sehe ist die Länge. Geplant sind 100.000km. Zur Zeit kommt man aber noch nicht mal über ein paar mm hinaus. Kosten soll das ganze ca. 8 Mrd USD was ich finde richtig billig ist im Vergleich zu anderen Raumfahrtprogrammen. Es wurde ein Vergleich der Transport kosten gezeigt: Konventionel: 0,5kg 10.000 - 40.000 USD Fahrstuhl: 0,5kg ca. 500 USD Geht man davon aus, das man kokurieren möchte mit Raketen, dann kann man auch noch 5.000 USD nehmen und ist immer noch billiger als alle anderen hat aber eine schöne Gewinnspanne. Da das Seil per Fliehkraft auf Spannung gehalten wird, eignet sich der äußerste Punkt gut um Raumsonden ins All zu schleudern. Oder evtl. ein Shuttleverkehr zum Mond. Wobei bei 100.000km schon 1/4 der Strecke zurück gelegt wurde. Geplant ist der erste Fahrstuhl in der Nähe von Galapagos. Weitere sollen folgen. Zuerst wird ein ca.5 cm Breites Band, welches aber sehr dünn ist gespannt. Ich denke mal von oben nach unten (ob das dann in eine rakete überhaupt rein paßt?). An diesem Band sollen weitere Bänder gespannt, so wie eine Hängebrücke eben gebaut wird. Am Ende soll es einen Fahrstuhl mit ca. 14t Gewicht tragen können. Angetrieben oder mit Energie versorgt wird das ganze über einen Laser. Wenn man sich die Bücher "Roter" "Grüner" Mars durchließt, erfährt man eine Menge über solche Techniken. Auch die Nachteile. Im Buch wird das Fahrstuhlgegengewicht im Weltraum durch Sabotage abgesprengt, was zur folge hat, dass das Seil 2,5 mal um den Planeten schnellt. Zum Schluß immer schneller. Durch den Werkstoff ist es sehr Hitzebeständig, so das es beim Wiedereintritt nicht zerstört wird. Die Folge war, das nun ein mehrere Meter dickes Kabel im Weg lag. Wie könnte wohl sowas auf der Erde aussehen? Wie kann man sowas vor unseren Idioten die herumbomben schützen. Im übrigen wurde in den Büchern eine Technik beschrieben, die eine nicht äquatoriale Montage erlaubt. Man nimmt einfach ein Y-Kabel. Das eine Ende wird bei 51° Nord monitiert, das andere bei 51° Süd und schon haben wir mitten in Deutschland die Möglichkeit in den Weltraum zu gelangen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 51793
[01. Juli 2004 um 10:13]
Durchgeknallte Hypertechnologie. Kommt für mich in eine Reihe mit der Dyson-Sphäre.
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Rocketom
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: WF Verein: ja Beiträge: 749 Status: Offline |
Beitrag 51794
[01. Juli 2004 um 10:21]
Wieso durchgeknallt?
Dyson-Sphäre ist doch total nett? Zitat eines "durchgeknallten" Schweden bei einem ESA-Meeting: "If we can't predict the sun, we've got to control it!" (Okay, war vielleicht etwas anders gemeint) "Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli) |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 51798
[01. Juli 2004 um 10:36]
Hi,
wenn das wirklich nur 8 Mrd USD kosten soll, oder ein bißchen mehr, so wäre das wirklich ein Durchbruch für die Raumfahrt. Dann kommen wir endlich von diesen be...en Planeten runter für wenig Geld. Tja und wenn man dann och in Richtung Dyson-Spähre denkt, könnte man ein Ban einmal rum spannen. Ich denke sowas zu realisieren ist billiger und nachher effektiver als ein neues Shuttleprogramm. Auf der Stecke nach oben gibt es einen Punkt wo Schwerelosogkeit herscht. Dort können dann weitere Experimente stattfinden. Es würden sich dann auch Fabriken lohnen. Das Gegenstück auf dem Mond geht leider nicht, weil der sich nur einmal im MOnat um seine Achse dreht. Das Seil wäre dann viel zu lang. Dort gehen aber Magnetschwebebahnen. Dank keiner Luft kann man damit in den Weltraum fliegen. Den ganzen Kram da hoch zu bekommen wäre dank Fahrstuhl viel billiger als jetzt. Gleiches gilt natürlich auch für Marsfähren. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 51800
[01. Juli 2004 um 10:44]
Zitat: Was sollte ein Shuttleflug lt. Kostenschätzungen Mitte der 70er Jahre kosten? Solche Zahlen haben doch nur einen Zweck: Potenzielle Geldgeber milde zu stimmen. Mit der späteren Realität haben sie nichts zu tun, da braucht man garnicht erst die Raumfahrt zu bemühen. Außerdem bräuchte man zwei Space-Elevators, um die Erde auszuwuchten (Gezeiten) Die sollen lieber das Geld in die Entwicklung des Warpantriebs stecken |
Oli4
Überflieger Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Fulda Verein: AGM e.V., TRA #9082 L2 Beiträge: 1598 Status: Offline |
Beitrag 51805
[01. Juli 2004 um 13:09]
Zitat: Apropos WARP-Antrieb....war die Theorie nicht so, dass sich eigentlich das Schiff im WARP-Feld nicht bewegt sondern der Raum darum gekrümmt wird? Wäre dann wohl die Frage wie mann genügend Energie aufbringt um diese in genug Masse zu verwandeln um ein derartiges künstliches Schwarzes Loch zu erzeugen.... cheers, Oli4 AGM e.V., TRA #9082 L2 http://www.t-rocketry.de - "Speak low, speak slow and don´t talk too much." - John Wayne |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 51806
[01. Juli 2004 um 13:23]
Genau. Der Raum vor dem Schiff wird gestaucht, der hinter ihm gestreckt. Das ganze braucht ein paar Fantastillarden Joule an Energie, die am besten in einer Dilithium-Matrix per Materie-Antimaterie-Nihilation erzeugt werden
(Ob sich dann das Schiff bewegt oder der Raum drumrum?! Wurscht, ist ja eh alles relativ... ) |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 51807
[01. Juli 2004 um 13:30]
Wg. Space Elevator: Würde sich da wirklich jemand reinsetzen wollen? Mir schlottern schon die Knie, wenn ich auf einer 5m hohen Leiter stehe...
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Marxi
Grandma' of Rocketry Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Bayern Verein: AGM, TRA #10753 L3 Beiträge: 2567 Status: Offline |
Beitrag 51808
[01. Juli 2004 um 13:38]
Des Teil bricht doch so oder so spätestens nach nem Kilometer schon durch´s Eigengewicht zusammen.
Zum anderen wird die klimatische Erderwärmung sowieso heftiger mit der Zeit, ne 20m Flutwelle oder n Riesen Tornado mit nem Auge in der Mitte, wo alles zusammenfriert, kommt und dann haut´s ihn um... (Ok, kommen grad n paar Nachwirkungen von "The Day after Tomorrow" hoch *grins* ;-)) Völlige Utopie - der Turm - denk´ich. Viele Grüße, Marxi |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 51811
[01. Juli 2004 um 13:54]
Naja, das ist ja kein Turm, sondern ein Band, das von einem geosynchronen Orbit auf die Erde heruntergelassen und dort verankert werden soll. Damit es oben bleibt, soll es ein Gegengewicht in ca. 100000km Höhe bekommen. Dort ist die Umlaufgeschwindigkeit langsamer als im GEO, dh. es wirkt dann eine Zentrifugalkraft, die das Band spannen soll. Eine Utopie eben...
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