| Neil 99.9% harmless nerd Administrator
 
 Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline | 
 
 
            Hi,
 Robert hatte auf den RJD seinen Rakete mit einem Eigenbauhybriden geflogen. Diesmal wurde ein Wachsgrain verwendet was schön ein deutliches mehr an Leistung zeigte als das Plexoglasgrain. Anhand der SALt Daten wollte ich eine Schubkurve für das Grain errechnen. Nachdem das schwierigste hinter mir war, das importieren der Daten in Excel rein, konnte ich mir die Werte anschauen. Erstmal als Grafik. Die war ja ganz nett. Bei dem ausrechnen der Schubwerte fiel aber dann das Rauschen doch sehr stark auf. Auch ein paar gleitende Mittelwerte konnten das nicht weg bekommen. Also habe ich mir mal die Messwerte einzeln angeschaut. Bei einem Messwert alle 0,2 Sekunden ging das schnell, da mich nur die ersten 4s interessiert hatten.
 Dabei viel mir einiges auf. Hier mal die Differenzen der Höhenwerte alle 0,2s:
 5,9
 9,8
 5,9
 5,9
 37,5
 -9,9
 5,9
 37,6
 8
 21,8
 25,9
 23,9
 22,0
 28,0
 24,1
 ...
 
 Was mich ein bißchen wundert. Das ist die Schubphase der Rakete. Das bedeutet, die wird immer schneller. Somit müßten die Abstände also auch immer größer werden, da in der gleichen Zeit mehr Strecke zurück gelegt wird. Wie man aber sieht ist es nicht so. Einmal fliegt die Rakete scheinbar 10m rückwärts. Wie ist das möglich? Ich dachte immer der SALT mißt auf 2m genau aber eine Streuung um mehr als 15m? Ich gehe mal davon aus, das die Werte mit den 37,5 komplett falsch sind und ich daher von 5,9 zu -9,9 beziehe.
 
 Gruß
 
 Neil
 
          
 
          Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.   | 
      
      
        | meanmachine Epoxy-Meister 
 Registriert seit: Mai 2003 Wohnort: Frankfurt am Main Verein: ;-) Beiträge: 475 Status: Offline | 
 
 
            hallo neil! oha -9,9    ... klingt echt komisch...bin ja kein experte aber kann das sein das das SALT einfach beschädigt ist ? kann ja sein dass das während des Fluges bzw Landung mit PLexoglasgrain passiert ist. gruss saqib
            
          
           Jede Prüfung setzt neue Maßstäbe
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        | Sebastian Raketenbauer 
 Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: Markdorf Verein:  Beiträge: 128 Status: Offline | 
 
 
            Hallo Neil,
 wie war denn der SALT bzw. der Luftdrucksensor in der Rakete eingebaut - quer oder längs zur Flugrichtung?
 
 Könnte es sein, dass bei einem Einbau des Sensors quer zur Flugrichtung die Messwerte aufgrund der starken Beschleunigung der Rakete einen Offset zeigen und/oder stärker verrauschen? Die Messmembran im Inneren des Sensors wäre unter diesen Umständen ja stärkeren Belastungen ausgesetzt. Dies ist mir mal bei einer Messkurve von Rollis Ariane 5 aufgefallen, in der der SALT quer zur Flugrichtung eingebaut war. In der Beschleunigungsphase stimmte die gemessene Flughöhe nicht mit der vorher berechneten Höhenkurve überein. Direkt nach Brennschluss normalisierte sich das ganze wieder ...
 
 Gruß
 Sebastian
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        | meanmachine Epoxy-Meister 
 Registriert seit: Mai 2003 Wohnort: Frankfurt am Main Verein: ;-) Beiträge: 475 Status: Offline | 
 
 
            servus leute,noch ein effekt dessen name ich nicht kenn könnte dieses rauschen verursacht haben...
 kennt ihr es wenn man mit geöffneten fenster auf der autobahn fährt, dann hört man so ein rythmisches gerausch. die sind ja nichts weiter als druck schwankungen...naja ich denke das passt doch genau zum messung . oder nicht?
 
 gruss saqib
 
           Jede Prüfung setzt neue Maßstäbe
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        | FalkE Wasserratte 
 Registriert seit: Apr 2005 Wohnort: Lippstadt Verein:  Beiträge: 928 Status: Offline | 
 
 
            Das mit der Autobahn sind aber keine Druckschwankungen, sonder Schalleffekte. Der Schall des fahrenden Autos wird je nach Entfernung und Oberfläche unterschiedlich zurückgeworfen. Oder doch Druckeffekte   Bin grad etwas irritiert  Von daher klink ich mich schnell wieder aus... mfg Dennis
            
          
           Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten.
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        | FabianH Grand Master of Rocketry Supervisor
 
 Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline | 
 
 
            Wenn man das Fenster auf der Autobahn aufmacht, sind es schon Druckeffekte. Die Luft wird leicht komprimiert im Auto, durch den Fahrtwind. Dann wird der Druck so groß, das er wieder entweicht, durchs offene Fenster. Das geht so schnell, da man es nur als Flattern wahrnimmt. Ist quasi wie ein ozillierender Hybrid.Schalleffekte würden sich ja auch beim geschlossenen Fenster bemerkbar machen.
 
 MfG Fabian
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        | Oliver Arend Administrator Administrator
 
 Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8386 Status: Offline | 
 
 
            Nun ja, Schall ist ja eigentlich nichts anderes als Druckschwankungen.
 Oliver
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        | Neil 99.9% harmless nerd Administrator
 
 Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline | 
 
 
            Hi,
 wegen der Einbaulage bin ich mir nicht sicher. Habe ich nicht gesehen. Da aber die Rakete sehr dünn war, gehe ich mal von einer Einbaulage aus die längs zur Flugrichtung war, also keine Effekte durch die Beschleunigung.
 Das mit den Druckschwankungen kann sein, also dieser Autobahneffekt. Das bekommt man ja bei einer bestimmten Fenstergröße und Geschwindigkeit hin. Daher ist ja auch die Vorgabe das man mindestens drei Löcher machen soll. Da dürfte der Effekt nicht mehr auftreten was sich auch auf der Autobahn bestätigt. Sobald ein zweites Fenster auf ist hört die Schwankung auf.
 Aber der Hinweis vom Sebastian hat mich stutzig gemacht. Diese Schwankungen treten tatsächlich nur in der Schubphase auf. Gibt es also einen Zusammenhang zwischen Motor und Druckmessung in der Rakete? Der Flug fand auf einem Hybriden statt. Wer ihn gesehen hat, hat mitbekommen wie der Motor osziliert hat. Dazu kommt dann noch das der Motor am Kopfende eine Entlüftungsbohrung hat die seitlich herasugeführt ist. Der Spant über dieser Bohrung ist aber dicht und die Fallschirmkammer liegt dazwischen. Es kann also nicht die Entlüftungsbohrung sein.
 Wie sieht es denn mit dem Luftdruck um den Raketenkörper aus. Ändert der sich wenn man einmal schneller wird und einmal wieder langsamer? Die Oszilation erzeugt ja einen pulsierenden Schub. So gesehen müßte die Rakete zwischendurch mal schneller werden und auch mal wieder langsamer.
 Es wäre interessant zu wissen ob das nur bei Hybriden auftritt. Es müßte dann ja so eine negative Druckänderung bei Brennschluß bei jedem Motor zu sehen sein.
 Welchen Effekt hat das für die Auswertung der Höhe? Filtert der SALT das noch weg, oder sollte man lieber eine Todzeit bis nach Brennschluß legen damit er nicht schon am Anfang auslöst?
 
 Gruß
 
 Neil
 
          
 
          Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.   | 
      
      
        | FabianH Grand Master of Rocketry Supervisor
 
 Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline | 
 
 
            Wie ist der Drucksensor eigentlich genau aufgebaut, evtl. kann durch die Schwingungen irgendetwas im Sensor mitschwingen, durch Resonanz, und so falsche Werte ausgeben.
 MfG Fabian
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        | Robert Werner Epoxy-Meister 
 Registriert seit: Jun 2003 Wohnort: Christchurch, NZ Verein: Solaris-RMB; DARE Beiträge: 290 Status: Offline | 
 
 
            Hi, noch ein paar Daten zur Rakete und dem Salteinbau: Länge:1980mm Durchmesser: 50mm Länge der Elektroniksektion: 170mm (ergibt in der Saltsoftware einen Lochdurchmesser von 0,9mm, gebohrt wurden sie mit 1mm) Wie von Neil schon vermutet ist die Einbaulage längs zur Flugrichtung. Die Entlüftungsbohrung des Hybriden ist ca. 60cm von denen des Salts entfernt, da sollte es also keine Probleme geben.   Schaut man sich die Kurve an, so sieht man, dass sich in 60m Höhe eine Spitze befindet (roter Kreis). Auf der linken Kurve (Flug auf dem gleichen Motor am Nikolaunch) findet sich diese Spitze nicht. Btw: Wie kann es zu dem Zacken auf der linken Kurve kurz nach dem Apogäum kommen?        Dieses Phänomen kam bisher nur bei diesem Flug vor.
            
            
             Geändert von Robert Werner am 25. Mai 2008 um 11:54 | 
      
      
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