Den Baubericht bitte nicht sofort in die Scale-Abteilung schieben Gleicher Name, aber was komplett anderes:

Hier entsteht mein Baubericht für meine Testrakete zur Erprobung meines Flugcomputers mit LoRa. Dazu soll ein "Arbeitstier" entstehen, das gutmütig mit kleineren/günstigeren Motoren fliegt, auch mal höher und schneller mit größeren Motoren umgehen kann, schnell/einfach zu warten ist und - daher der Name - weil ich davon ausgehe, dass der eine oder andere Flug vielleicht nicht ganz planmäßig verläuft - 2 identische Raketen aufbaue. Als kleiner Astro-Fan dachte ich an zwei Sterne aus einem Sternbild und was passt da nicht besser als Pollux und Castor aus dem Sternbild Zwillinge




Wegen meinen guten Erfahrungen mit den Letzten Flügen auf 24mm möchte ich auch bei dem 29mm Mount auf 3D-gedruckte Teile zurück greifen - die kann ich mit recht schnell nachdrucken oder schon auf Vorrat legen. Diesmal nicht "nur" aus PC-ABS sondern gedruckt aus Carbonfaser verstärktes PETG:






Die meisten Teile sind fertig für "Pollux" (β Geminorum). Castor werde ich von den Maßen gleich aber evtl mit verbesserten Bauteilen aufbauen (aus Fehlern lernen und so).

Herz wird natürlich die Ebay sein. Einen ersten Prototypen habe ich auch schon gedruckt:



Dann kann es ja los gehen:

Kurz vor dem Urlaub wollte ich wenigstens noch etwas weiter kommen und habe mich der Ebay angenommen:



Eine durchgehende, mit Schrumpfschlauch isolierte, Gewindestange und 2 Ringmuttern. Den Aufbau finde ich elegant, weil die Kräfte dabei direkt von einer Ringmutter zur anderen weitergegeben werden und nicht bei 2 oder mehr Stangen über den Bulkhead laufen.



Zusammengesetzt sieht das dann so aus



Das Terminal zum Anschluss des Zünders und das eingesetzte Zentrifungenröhrchen als Charge Well.

Hallo Stefan,
das ist sehr elegant bebaut, respekt.

Gruß Ralf

So, die letzten Wochen waren bei mir etwas stressig, daher hole ich wie versprochen den Baubericht nach.

Nachdem ich die Ebay grob "zusammengeschustert" habe ging es mit Pollux richtig los - die wichtigsten Bauteile waren ja schon gedruckt, Rohre waren Klimarohre, ebenso die Kuppler und die Spitze:

Motormount:




Motorrohr geschlitzt und Motormount eingeklebt (Irgendwie war ich unter Zeitdruck und habe für saubere Fillets vergessen die Begrenzungen abzukleben - sieht man aber aus 3m nicht )



Der Rest war in meinem Kopf "nur noch" lackieren und Recovery verknoten.
Dann ging es nämlich in den Urlaub und eine Woche vor Manching kann man das ja noch machen

Ich weiß gar nicht wie ich weiter schreiben soll
Aber nach dem Urlaub war dann doch nicht mehr so viel Zeit wie ich gedacht habe, hatte mir aber in den Kopf gesetzt innerhalb von 5 Tagen Pollux fertig zu bauen (machbar) und Castor zu bauen. Gedanken dazu habe ich mir während dem Urlaub (Auf der anderen Seite der Welt und weit weg von meiner "Raketenschmiede") gemacht. Ich habe bei Achim sogar einen SmaltiP bestellt und zu meinen Eltern geordert, dass er auf jeden Fall ankommt, während ich weg bin

Der Plan in meinem Kopf sagte mir:
Finnen aus Lightweight-PLA drucken (PLA das sich während dem drucken selbst aufschäumt) und mit CFK laminieren, die normalen Papp-Rohre mit 2 Lagen 50g GFK laminieren, eine neue Ebay für Achims SmaltiP konstruieren, drucken, aufbauen, alles fillern und lackieren.

T-5 Tage:
Rohre verglasen:
Das erste Mal mit Abreißgewebe gearbeitet - geiles Zeug! Werde ich in Zukunft öfter nutzen!



Dann ging es los mit den Finnen: LW-PLA - 3 Perimeter, oben und unten 2 Deckschicht und 10% Gyroid Infill - klingt fragil, ist es auch. In Cura sah es zwischen den Schichten so aus:



Also nur ein "Gerippe" auf dem das Carbon später aufliegen kann. Passt alles noch genau 1x auf das Druckbett meines i3 Megas - für größere Raketen/Finns bräuchte ich dann ein größeren Drucker

Gedruckt sah dasd ganze so aus:


und hat pro Finne erstmal nur 5g gewogen und ließ sich leichter knicken als ein Bierdeckel.

Hallo Stefan,

sehr schön und sauber gebaut!

Nur bei der Ringschraube würde ich bei der Gewindestange drüber noch eine selbstsichernde Mutter setzen oder du bohrst z.B. ein 1mm Loch in die Gewindestange und steckst einen Metallsplint durch.
Denn insb. wenn du eine Rundkappe als Fallschirm verwendest, kann er dir die Ringschraube aufdrehen und das Modell verliert den Fallschirm an der Ringschraube.

Viele Grüße
Marxi

Ich habe inzwischen Wirbel und Schraubglieder oder Angelwirbel an allen Schirmen. Einerseits um das zu verhindern, aber vor allem damit sich der Schirm nicht zudreht, und um leichter von einem zum anderen Modell wechseln zu können.

Oliver

Hallo Marxi,
so ähnlich habe es zum Schluss auch gelöst. Habe eine 2. Mutter unter die Ringmutter geschraubt und diese dagegen gekontert. Ein Splint wäre natürlich auch eine elegante Lösung gewesen.

@Oliver: Schraubglieder sind bei mir inzwischen fast auch überall drin. Macht das Handling um einiges einfacher.

Project Gemini ging natürlich noch weiter.

T-4 wurde dann das CFK zugeschnitten, aufgelegt und laminiert und in meiner Finnpresse gepresst:



An Tag T-3 waren die Fins ausgehärtet und bereit getrimmt zu werden. Grob mit der Schere zugeschnitten und den Rest mit dem Dremel abgedemelt.





Dabei ist zu sagen, dass CFK-Staub wie GFK Staub gerade beim Schleifen Lungengängig sein kann und sogenannte WHO-Fasern entstehen können. Diese können potentiell krebserzeugend sein (Lungenkrebs) und eine geeigneter Atemschutz ist unabdingbar. Ebenfalls kann CFK-Staub stromleitend sein. Daher in der Umgebung von elektrischen Geräten/Schaltschränken aufpassen und eine Absaugung benutzen (Kurzschlussgefahr)

Dann ging es mit dem "konventionellen" Raketenbau weiter - wie bei Pollux wurde bei Castor der Motormount gebaut

und in das Motorrohr eingesetzt und eingeklebt:

Natürlich sollte man die Railbuttons nicht vergessen, bevor der letzte Spant eingeklebt wird


Für die Fillets habe ich mir bei Castor tatsächlich etwas mehr Zeit genommen und diese abgeklebt. Verwendet habe ich wie bei Pollux auch 10-Minuten Epoxy, diesmal aber mit 5% Thixotropiermittel. Hat echt gut funktionier, hätte aber noch etwas pastöser sein können meinem Empfinden nach:


Das Ergebnis kann sich denke ich sehen lassen