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FabianH
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline |
Beitrag 131111
[23. Oktober 2007 um 18:47]
Wie wäre es denn, wenn du den Tank mit etwas Stahlwolle füllst, die dann das Schwappen beruhigt. Evtl. auch mal die stark beanspruchten Flächen laminieren?
MfG Fabian |
Scorpion_XIII
Poseidon Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 1154 Status: Offline |
Beitrag 131114
[23. Oktober 2007 um 19:05]
NEIN!!!
Nicht schon wieder, mein Beileid, der sah so vielversprechend aus. Toll, dass du nicht klein zu bekommen bist Warte gespannt auf das neue Modell Sind die Kräfte eventuell einfach zu groß? Wenn du den Tank schon verstärkst müsste dann nicht auch die Strucktur des Gleiters verstärkt werden? Gruß Scorpion_XIII t(h)rust in GARDENA |
JKH
PU-Meister Registriert seit: Apr 2007 Wohnort: Darmstadt Verein: Beiträge: 297 Status: Offline |
Beitrag 131121
[23. Oktober 2007 um 20:23]
Hi!
Erstmal mein Beileid! Echt schade, war ein sehr schönes Flugzeug! In welchem Winkel hast Du den Gleiter gestartet? Das Aufbäumen des Gleiters würde ich mit der Schwerpunktlage erklären. Durch das nach hinten gedrückte Wasser ist der Schwerpunkt viel zu weit hinten. Nun bricht das Flugzeug nach oben weg. (Aufgrund derselben Theorie, warum eine normale WaRa nach oben fliegt). Ist eigentlich weiter nicht so schlimm, wenn man den Gleiter entweder lässt oder per Ruderausschlag auf seiner Bahn hält... ... Nun vermute ich aber, dass es Dir Deine Quer-, bzw. Höhenruder eingeknickt hat. Mit zunehmender Geschwindigkeit nahmen auch die Kräfte auf die Ruder zu. Ab einer gewissen Geschwindigkeit wurden diese Kräfte zu hoch und dann hat es wohl die Steuerung zerrissen, verbogen, oder ganz rausgedrückt. Nun ohne Höhenruder, mit Höchstgeschwindigkeit und einem Schwerpunkt zu weit hinten, bäumte sich Dein Gleiter zwangsläufig ruckartig auf. Dabei hat es Dir den wohl zerrissen. Hat jemand noch eine weitere Erklärung? Gruss, Jonathan Geändert von JKH am 23. Oktober 2007 um 20:26 |
JKH
PU-Meister Registriert seit: Apr 2007 Wohnort: Darmstadt Verein: Beiträge: 297 Status: Offline |
Beitrag 131140
[23. Oktober 2007 um 21:56]
Ich nochmal.
Mir kam das ganze irgendwie bekannt vor. Weiss jetzt auch wieso. 1952 in Farnborough hat's eine DH.110 bei einer Flugshow etwa genau gleich zerrissen. Dazumal wussten die Ingenieure anfangs ebenfalls überhaupt nicht warum. Erst ein Amateurvideo ermöglichte den Unfall einigermassen nachzuvollziehen. Wegen zu hoher Geschwindigkeit und Querruderausschlag hat's bei dem Düsenflugzeug die Flügelspitzen abgerissen. Dadurch verschob sich der Auftriebsschwerpunkt nach vorne. Diese Lastveränderung bäumte dann das Flugzeug senkrecht nach oben auf. Innerhalb einer Sekunde zerbrach das Flugzeug in eine Trümmerwolke, auch etwa so wie dieser Gleiter hier. Gruss, Jonathan |
FalkE
Wasserratte Registriert seit: Apr 2005 Wohnort: Lippstadt Verein: Beiträge: 927 Status: Offline |
Beitrag 131145
[23. Oktober 2007 um 22:29]
Ohhh Robert,
mein Beileid...Und das schon in der Testphase. Aber wie sah es mit der Düse aus, das war doch Normal oder? Dann war selbst das zuviel Schub für den Gleiter und er braucht einfach eine längere Brenndauer... Dann sollte er sogar während der Schubphase steuerbar bleiben. mfg Dennis Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten. |
Poohvogel
PU-Meister Registriert seit: Mär 2007 Wohnort: Beckingen(Saarland)-es kann nur eines geben ! Verein: PaSo RoketClub neV/ Raketenclub Hanau Beiträge: 325 Status: Offline |
Beitrag 131166
[24. Oktober 2007 um 01:41]
Hi Robert
OOHHHHHHHHH Schit`en´Dreck. Das neue Teil sah wirklich supergut aus,is schade das es so endete. Du sagtst der Gleiter war ein vergrössertes Modell des ersten,und das alle Verhältnisse zueinander stimmen; aber es ist doch nicht gesagt,grössere Wassermenge und höherer Druck = grössere Flügel und grösseres Modell (immer im Verhältnis gesehen) Ich denke daß das Wasser nicht in dem Maße im Tank schwabbt das es den Gleiter aus seiner Bahn wirft, weil es steht immer ein gewisser Druck auf dem Wasser,welcher versucht das Wasser zB. aus der Düse zu drücken. Gruß Uwe Geändert von Poohvogel am 24. Oktober 2007 um 01:53 Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen. Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir "Wirklichkeit" getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes. Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist. |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 131179
[24. Oktober 2007 um 09:46]
Hi,
ich habe ähnlich auch schon gesehen mit einem viel massiveren Modell. Die Flügelform die du hast, geht eher Richtung Nurflügel anstatt Delta. Der Flügel hat eine sehr große Spannweite und ist schlank. Bei Nurflügel wird die Einstellwinkeldifferenz (EWD) durch den Winkelunterschied zwischen Flügelende (außen) und innen (am Rumpf) erzeugt. Jetzt ist es aber so, das dein Flügel nicht 100% steif ist, sondern sich biegen kann. Dieses biegen erzeugt eine Änderung der EWD. Bei langsamen Flügen passiert meist nichts. Wirst du aber schneller, werden auch die Kräfte größer und der Flügel verformt sich. Je nachdem wie du den gebaut hast, kann durch das hoch biegen des äußeren Flügels sich die EWD positiv oder negtiv verändern. Meist führt es dazu, das der Flügel anfängt zu flattern. Das Ergebnis sieht dann so aus wie dein Gleiter jetzt. Uns ist es damals aufgefallen bei einem Nurflügel aus Kohlefaser und Balsaholz. Der war schon massiver gebaut als deiner. Wir haben den mit einer Gummileine starten wollen. der normale Start nach oben schön langsam hat nicht geklappt, weil der Nurflügel seitlich abgekippt ist. Also haben wir das eher wie ein Katapult benutzt. Erst auf fahrt kommen und dann am Ende hoch ziehen. Das klappte sehr gut und wir haben die Geschwindigkeit gesteigert. Der letzte versuch endete noch in der horizontalen Fluglage, also eigentlich ohne starke Flügelbelastung. Es dauerte keinen Augenblick und es regnete Konfetti. Daher würde ich dir vorschlagen, den nächsten Flügel stabiler zu bauen. Die Tragfläche mal mit GFK bekleben. Ein Kohlerohr alleine dürfte nicht reichen, da der Flügel sich nicht verdrehen darf. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
robby2001
Gardena Master of Rocketry
Registriert seit: Jan 2004 Wohnort: Osnabrück Verein: Beiträge: 2087 Status: Offline |
Beitrag 131181
[24. Oktober 2007 um 10:42]
Moin!
Die Erklärung mit einem sich verwindenden Flügel erscheint mir plausibel. Wahrscheinlich trat dieser Effekt beim ersten Gleiter mit 60 cm Spannweite noch nicht auf, aber bei einer Spannweite von 85 cm wurde beim zweiten Gleiter wahrscheinlich irgendwo eine Grenze überschritten. In der Tat, ich habe alle Maße des ersten Gleiters mal 1,416 genommen, inclusive Schwerpunkt. Allerdings habe ich den Flügel nicht weiter verstärkt, sondern z.B. die gleichen Maße beim Holm genommen. Das machte den größeren Flügel relativ gesehen instabiler. Mist, das hätte ich mir denken können. Naja Versuch macht kluch. Die Frage ist allerdings immer noch, warum der erste Gleiter wie auf Schienen gerade nach oben flog und der zweite Gleiter sofort nach dem Start diesen Looping hinlegte. Ich vermute, dass lag in der Tat am Schwerpunkt. Denn der Schwerpunkt lässt sich bei einem Flugzeug durchaus etwas verschieben und das Flugzeug fliegt fast unbeeindruckt weiter. Nur bei Flugmanövern bzw. höheren Geschwindigkeiten spielt der verschobene Schwerpunkt dann eine Rolle. So auch beim zweiten Gleiter. Der Schwerpunkt lag wohl zu weit hinten. Beim langsamen Gleitflug war das nicht zu bemerken, aber bei hohen Geschwindigkeiten war diese "Aufbäumtendenz" da. Anscheinend hab ich gestern auch zuviel gewollt und zuviel riskiert. Ich hätte nach dem Start mit 6 bar schon merken müssen, dass da was nicht stimmt. Hätte ich da mehr Gewicht in die Nase getan und den Schwerpunkt weiter nach vorne verlagert, wäre der Gleiter wahrscheinlich bestens geflogen. Naja, es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage da gewinnen die anderen. @ FalkE: Die Beschleunigung war sogar noch geringer als beim ersten Gleiter, daran kann´s irgendwie nicht gelegen haben. @ JKH: Der Startwinkel war der gleiche wie beim ersten Gleiter. Aber es ist alles wohl letztendlich auf einen zu instabilen Flügel in Verbindung mit einem falschen Schwerpunkt zurückzuführen. Nun denn, hab jetzt ein paar Erfahrungen sammeln können und es geht weiter. Bloss nicht den Sand in den Kopf stecken. Der erste Gleiter hat so dermaßen viel Spaß gemacht, dass ich da jetzt weitermachen muss. Gruß Robert |
wolke
PU-Meister Registriert seit: Okt 2006 Wohnort: Hannover Verein: Cumulus Beiträge: 473 Status: Offline |
Beitrag 131194
[24. Oktober 2007 um 11:59]
Hi!
Das ist ja echt ärgerlich... Das mit der Stabilität und der Aerodynamik ist auch nicht so einfach... Zusammen heisst das dann Aeroelastizität. Hier habe ich mal ein Video zum Flügelflattern. Ist ein Segelflieger mit 17 Meter Spannweite, der extra so konstruiert wurde, dass die Flächen sehr früh anfangen zu flattern (normalerweise erst ab ca. 280 km/h, hier bei ca. 145)! Diese Menschen, die das machen haben echt Mut!!! Wenn ihr auf die Seite von DG-Flugzeugbau geht und da auf "Technik" und auf "Die optimale Schwerpunktlage eines Segelflugzeugs" klickt, dann findet ihr einen kleinen Artikel über die Labilität eines Flugzeugs bei HINTERER SCHWERPUNKTLAGE, der bezieht sich natürlich auf Segelflugzeuge. Bei deinem Gleiter, robby, ist glaub ich auch noch das Problem, dass du KEIN HÖHNENLEITWERK hast!! Das würde enorm viel bringen! Musst Du nur mal sehen, wie Du das festmachen könntest... Und da es auch noch gut passt: Hier findet ihr ein Super-Video von einem Bruchlastversuch einer Tragfläche, die haben bis ca. 12 G getestet!!! Viel Spaß beim anschauen!! Ich hoffe der nächste Gleiter fliegt wieder wie ne 1!! Viele Grüße Oliver Geändert von wolke am 24. Oktober 2007 um 12:00 Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Also: Je mehr Käse, desto weniger Käse. |
robby2001
Gardena Master of Rocketry
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Beitrag 131281
[25. Oktober 2007 um 16:08]
Moin!
Zitat: Aha! Das ist es! Und genau deswegen hat sich der Gleiter wohl auch aufgebäumt. Ein Höhenruder braucht ein Nurflügler bzw. ein Deltaflügler eigentlich nicht. Das Profil hat bei diesen Flugzeugen einen sogenannten S-Schlag. Das bedeutet, dass der hintere Teil des Profils Abtrieb erzeugt um das aerodynamische Moment des Flügels auszugleichen und die Nase wieder anzuheben. Das hat ja beim ersten Gleiter wunderbar funktioniert. Im übrigen sind das sehr beeindruckende Videos. Ne Bruchlast von 12G! Alter Falter, da wäre der Pilot schon im Reich der Träume. Gruß Robert Geändert von robby2001 am 25. Oktober 2007 um 16:10 |