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Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 22206
[20. November 2002 um 00:05]
@pegi:
Auf Deinem Bildchen hältst Du doch so ein 2Teil in der Hand? Oder hattest Du das Modell einstufig realisiert? @oliver: Da während der Separation ein "deutlicher" Fahrtwind anliegt, dürfte die Oberstufe gegen kleinere Auslenkungen immun sein. Unter <a href="http://radelow.modellraketen.net/7/alrs3/ani_wh2.gif"><b>Windscherung</b></a> kannst Du gut sehen, wie eine Aerotech Warthog (Midpower) am ALRS III in ca. 300m Höhe durch eine Windscherung schwänzelt und nacher in leichtem Bogen wieder zurück auf den geraden Kurs fliegt. Die Röhrchen haben bei mir den ganz simplen Zweck, die Oberstufe gerade zu halten. (Ich habe keine Kuppler-artige Steckung vorgesehen) Bertram |
Johannes (Axe) Haux
Poseidon Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: D-73035 Göppingen-Jebenhausen Verein: HGV, AGM, TRA #7891 L2 z.Zt. inaktiv Beiträge: 1067 Status: Offline |
Beitrag 22257
[20. November 2002 um 21:10]
Zitat: Hi Bertram, ich habe auch ein Bild vom Start gemacht und sehe darauf eindeutig einen 'schiefen Schub' http://www.argoshpr.ch/Images/ALRS3_20021027_Haux/PA271029.JPG Dieses Bild erklaert fuer mich alles. Die rechte Kante des Blasts is fast in Linie mit der Raketenkante. Der Schub muss nach diesem Bild 7-8 Grad schraeg angegriffen habe. Da es die Hauptschubrichtung ist, ist der 'enge Kreisbogen' durchaus ok. Hoehenmessen/Dentamag: Da hast Du recht, der Hoehenmesser ist besser geeignet. Nur 300 Meter sind nicht ok. Je nach Modell muss es wesentlich mehr/weniger sein. --> Wir brauchen einen Hoehenmesser, der ein ok (Durchgang) > X (einstellbar) Meter bietet. Gruss Johannes Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck) |
Marxi
Grandma' of Rocketry Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Bayern Verein: AGM, TRA #10753 L3 Beiträge: 2567 Status: Offline |
Beitrag 22271
[21. November 2002 um 12:57]
Hi Johannes !
Zitat: ...was heißt, Marxi hat in seiner Annahme: Zitat: ...nicht ganz Unrecht. Danke, danke, sowas hört man als Selbstbestätigung natürlich gerne. Im Ernst: Wie kann sowas eigentlich passieren ? - Der "Zünder zündet" eine Seite des Treibstoffblocks schneller ? oder hab`ich was nicht ganz verstanden ? Grüße, Marxi, aus dem sonnigen Metten ! |
Tom Engelhardt
Überflieger
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Göttingen Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123 Beiträge: 1558 Status: Offline |
Beitrag 22274
[21. November 2002 um 13:17]
Zitat: Hi Marxi, die Gründe dafür sind vielschichtig - Motorhalterung sitzt schief, die Düse ist nicht symmetrisch oder sie ist falsch eingebaut (=verkantet), der Düsenhals ist nicht ganz ausgebohrt..etc etc. Was bei Herbert letztendlich zum Schubvektor geführt hat, ist mir nicht ganz klar. Der Motor saß für mein Wohlbefinden etwas weit in der Düse drin. Wenn dann noch etwas Spiel in der Motorhalterung ist, hat man schon ein gutes Rezept für einen Loop. Wie gesagt, alles Spekulation. Gruß, Tom aus Gö |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 22277
[21. November 2002 um 14:20]
Die Düse war die Scale-Düse der Original-Aerobee, die natürlich extrem weit von den Anforderungen des AP-Motors entfernt war. Das Gas überexpandierte (deshalb auch noch in der Führung die extrem niedrige Beschleunigung) und lagerte sich an einer Düsenwand an, so dass das bisschen Schub was noch übrig war die Rakete zur Rotation brachte.
So hat es zumindest für mich ausgesehen. Oliver |
Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 22278
[21. November 2002 um 14:36]
ähem,
wenn ich es richtig gesehen habe, war die Scale-Düse nur eine Attrappe mit ca. 25mm Durchmesser an der engsten Stelle. Der AT-Motor blies da einfach durch, beim ersten Flug wahrscheinlich ganz gut. Am ALRS III denke ich, dass eine minimale Asymmetrie den Strahl an eine Scaledüsenwand gelegt hat, wo er sich dann festsaugte (wie ein Wasserstrahl an einer schrägen Wand). Was mir aber wie Oliver auch aufgefallen ist, war der geringe Schub. Es war ja nun nicht ein D-Motörchen. Meine eigenen Spiralflieger aus der Anfangszeit (so viel zum Thema "Ich mache den Cg lieber nach Gefühl") haben mich aber trotz allem sehr an das Flugbild erinnert: Trotz viel Getöse praktisch kein Höhengewinn. Bertram |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 22303
, Absturzursache & Oberstufenzündung
[22. November 2002 um 00:45]
Bertrams Erklärung stimmt vollkommen, hier ein Bild zur Dokumentation:
http://www.argoshpr.ch/Images/ALRS3_20021027_Haux/PA271029.JPG Ich wurde mal schätzen dass die Schub-Achse im Schwerpunkt der Rakete (etwa bei den vorderen Flossen) rund 10cm exzentrisch liegt. Bei 180N Schub ergibt das ein Drehmoment von 18Nm! Man könnte jetzt über das Trägheitsmoment der Rakete ausrechnen wie schnell die Rotation beschleunigt wird. Das spare ich mir, die Grössenordnung reicht auf jeden Fall für den gebotenen "Kunstflug"! Zur Verbildlichung: Hängt mal eine 1.5lt Getränkeflasche (brutto 1.8kg)aussen an einen 1m langen Stab und versucht ihn dann am anderen Ende horizontal zu halten... (das sind dann 18Nm! Im Fitness-Studio zahlt ihr viel Geld für solche Uebungen ) Für diejenigen von Euch welche HPR-Oberstufen sicher und in europagerechter (keine Wüsten und entsprechende endlose Weiten) Manier zünden möchten habe ich (=Spacetec) ab Frühjahr einen speziellen Staging-Timer im Angebot: Er zündet die Oberstufe nur wenn die Flugbahn weniger als 15° vom Startwinkel abgewichen ist... Damit ist ein wesentlicher Grund für die im Sicherheitskode geforderte doppelte Geländegrösse für Stufenraketen weg. Oder mit anderen Worten: Man kann höher und trotzdem noch sicher fliegen. Bei Herberts Rakete sind die Zündung der Oberstufe und die Stufentrennung voneinander unabhängig: Ein Timer in der Oberstufe zündet zuerst eine Trennladung (Stufentrennung) und eine Sekunde (nicht mehr!) später die Oberstufe. So macht man saubere Stufentrennungen ohne "gebratene" Startstufe. Zudem siehts schön aus wenn der Booster wegfällt und einen Moment parallel weiterfliegt bevor die Oberstufe zündet. (Wedge Odham beispielsweise baut seinen Nike-Booster jedes Mal neu weil er den N-Motor der Oberstufe einfach zündet ohne zuerst zu trennen. Entsprechend sieht das Teil nachher aus. Ich bin dazu zu faul und stage lieber sauber ) Handelsübliche Timer eignet sich gut für die Stufentrennung, nicht aber für die Motorzündung (das braucht richtig Saft, >5A bei >=9V). Bei Herbert wurde dies durch einen kleinen elektronischen Leistungsschalter gelöst welcher dem Ausgang des Timer2 nachgeschaltet ist. Es handelt sich hierbei um die Schaltung welche ich im neuen Staging-Timer verwenden werde. Ach ja und last but not least: Bei elektronischen Zündsystemen sind zwei Regeln zu beachten: - Zündereinbau erst auf der Rampe bzw. in einem speziellen Vorbereitungsraum (Sicherheits-Kodex) - Die Zündleitung muss durch einen extern zugänglichen Schalter getrennt sein. Dieser Schalter wird ALS LETZTER geschlossen. Ich verwende zusätzlich gerne noch eine kleine LED die mir anzeigt dass da kein Strom anliegt wenn ich den Schalter schliesse, meiner Frisur zuliebe! Gruss Jürg |
Erwin Behner
SP-Schnüffler Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Bayern (nähe Augsburg) Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 765 Status: Offline |
Beitrag 22469
, Re: Absturzursache & Oberstufenzündung
[25. November 2002 um 20:28]
Zitat: Nach welchem Prinzip wird die Abweichung festgestellt? Beschleunigungsmesser? Viele Grüße Erwin |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 22473
[25. November 2002 um 21:28]
Hallo Erwin
Nein, Beschleunigungsmesser sind nicht geeignet um Bahnabweichungen festzustellen. Ich möchte das Funktionsprinzip so lange unter dem Hut halten bis das Produkt draussen ist, dann werde ich gerne erläutern... Danke für die Geduld, ich bemühe mich sie nicht allzu lange zu strapazieren! ;-) Viele Grüsse Jürg |
MikeHB
Lounge-Control-Officer
Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Bremen Verein: AGM e.V. Beiträge: 2563 Status: Offline |
Beitrag 56068
[09. September 2004 um 11:07]
Jürg, kannst Du zu Deinem Stagetimer nun etwas sagen?
Viele Grüße Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |