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Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 1978 Status: Offline |
Beitrag 53770
[04. August 2004 um 08:56]
hi,
die Leute von der FAR haben schon Hybriden mit flüssigem Sauerstoff gebaut, das bekommen des flüssigen O2 scheint nicht so das problem zu sein wie die Handhabung. sucht mal bei google.de nach FAR und alternative Raumfahrt, dann findet ihr die neue Website von denen recht schnell... mfg roman 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Tom Engelhardt
Überflieger
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Beitrag 53829
[04. August 2004 um 17:32]
Das Bekommen des LOX ist auch meist nicht das große Problem, speziell als Hochschulmitglied gibt es da kaum Probleme.
Eher ist da die Lagerung und der Transport kompliziert, auch dies kann mit der Ausrüstung einer Hochschule gemeistert werden (Dewars etc.). Das eigentliche Problem mit LOX ist nur, dass es bei einer Fehlzündung des Motors in den Treibststoffblock einzieht (sofern dieser nicht aus Acrylat etc. ist), und ihn somit zu einem guten Sprengstoff macht - so geschehen bei einem Versuch der amerikanischen RRS, der es dabei dann gleich den Teststand zerpflückt hat. Fazit: als Sauerstofflieferant für Hybriden ist Lachgas eigentlich die beste und unkomplizierteste Wahl. Zu beziehen, ebenfalls mit fast keinen Rückfragen bei Messer Griesheim, Linde oder Air Liquide. Grüße aus Gö. Tom |
Steven
Anzündhilfe Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 13 Status: Offline |
Beitrag 53925
[05. August 2004 um 21:52]
Wir haben mittlerweile unser Wasserstoffperoxid bekommen und setzen das jetzt mit Ethanol um. Vorher wird es durch einen Katalysator (Silber bzw. Kaliumpermanganat) in seine Bestandteile zerlegt (H20 , O2). Sobald hier in Niedersachsen die Schulferien zu Ende sind haben wir zugang zu den entsprechenden Maschinen (CC) um die Komponenten herzustellen. Für nächste Woche ist erstmal nen Brenn bzw. Explosionstest angesetzt. (mal gucken ob ich richtig gerechnet habe
Übrigens von einem Hybrid war nie die Rede, alle Komponenten sind flüssig. Und trotzdem würde ich Distickstofftetroxid statt Lachgas nehmen. Grüße Steven |
FabianH
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline |
Beitrag 53939
[06. August 2004 um 02:00]
Zitat: was ist das denn genau(Formel?) ich würde jetzt auf N<sub>2</sub>O<sub>?</sub> tippen. und kann man das genau so einfach wie lachgas bekommen? MfG Fabian |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 1978 Status: Offline |
Beitrag 53947
[06. August 2004 um 09:20]
Zitat: hi fabi, die formel für lachgas ist N2O aber soweit ich weiß is lachgas das einzige nicht toxische Stickoxid das es gibt, dementsprechen müsste das Distickstofftetroxid(is doch ein Stickoxid?) toxisch sein, was den umgang damit nicht gerade ungefährlich macht... belehrt mich eines besseren, wenn das falsch sein sollte.. mfg roman *froi* 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Heiko
Epoxy-Meister Registriert seit: Nov 2003 Wohnort: Hachenburg Verein: Solaris RMB e.V. Beiträge: 404 Status: Offline |
Beitrag 53948
[06. August 2004 um 09:32]
Hallo,
Distickstofftetroxid, ist, wie der Name schon sagt, ein Molekül mit 2 "DI" Stickstoffatomen und 4 "Tetra" Sauerstoffatomen. Soweit ich mich entsinne, ist Lachgas NO2, also ein Stickstoffatom mit zwei Sauerstoffatomen, also genau das selbe Verhältniss wie beim Distickstofftetroxid, deshalb versteh ich jetzt nicht genau den Vorteil Distickstofftetroxid, das leifert im Verhältniss doch genau soviele Oxidator wie Lachgas. Ein Vorteil wäre natürlich bestimmt, dass die Dichte von Distickstofftetroxid und die Siedetemperatur höher ist als bei Lachgas und man deshalb mehr Masse mit weniger Druck in einem Tank aufbewaren kann. Vielleich ist es sogar noch Reaktionsfreudiger, sprich, es zerfällt leichter in seine Bestandteile, Sickstoff und Sauerstoff. MFG Heiko Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |
Tom Engelhardt
Überflieger
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Göttingen Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123 Beiträge: 1558 Status: Online |
Beitrag 53949
[06. August 2004 um 09:40]
Zitat: Hi, re Antrieb: bei H<sub>2</sub>O<sub>2</sub> in Konzentrationen über 70% kann man sich den Katalysator sparen, oder aber 2 Minuten vor der Zündung bzw. Druckbeaufschlagung eine stöchiometrische Menge Kaliumpermanganat im Ethanol auflösen - dann ist der Kat gleich beigemischt. Wenn es länger dauern sollte, hat man allerdings ein Problem, alldiweil das Permanganat zu Braunstein okzidiert. Den Vorteil der Wasserkühlung durch Zersetzung des H<sub>2</sub>O<sub>2</sub> hat man aber bei beiden Möglichkeiten. re Stickstofftetroxid: Ich würde ganz klar davon abraten. Das Zeug mit der schönen Formel N<sub>2</sub>O<sub>4</sub> ist so ziemlich eines der giftigsten Substanzen auf der Welt, reagiert hypergol mit (unter anderen) unsymmetrischen Dimethylhydrazin, und ist noch dazu krebserregend und mutagen. Ach ja, kaufen kann mans hier. Der Vorteil ist die Lagerfähigkeit, seine hohe Dichte und die Tatsache, das man es nicht auf -200 °C kühlen muß. Fazit: als Treibstoffe für Flüssigkeitstriebwerke bieten sich H<sub>2</sub>O<sub>2</sub>, Lachgas oder Sauerstoff in Kombination mit Ethanol, Methanol, Benzin oder Kerosin. Andere Kombis wie UDMH/N<sub>2</sub>O<sub>4</sub> oder RFNA/Furfurol gehen auch, sind aber ungleich schwieriger und gefährlicher zu handhaben, was für Anfänger vielleicht nicht unbedingt der klügste Schritt ist. Selbst bei fortgeschrittenen kann sowas passieren: Und da ist man dann froh, wenn man nicht in einer Wolke aus nitrosen Gasen steht . Der heilige Gral dieser Technologie sind natürlich die kryogenen Triebwerke, allerdings ist da die umgebende Technik so komplex, und das Unterfangen so teuer, das man besser mit 10-15 Mann als mit 2-3 an ein solches Projekt geht. Grüße, Tom |
Heiko
Epoxy-Meister Registriert seit: Nov 2003 Wohnort: Hachenburg Verein: Solaris RMB e.V. Beiträge: 404 Status: Offline |
Beitrag 53952
[06. August 2004 um 10:52]
Hallo Tom,
das sieht ja heftig aus. Ist das so eine Rakete mit Hypergolen Treibstoff? MFG Heiko P.S. die Rampe vom Neil sieht fast genauso aus. Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 53954
[06. August 2004 um 11:57]
Zitat: Lachgas ist N2O. Die NOx - also NO2, NO3 - sind klassische Abgase aus heissen Verbrennungen mit Luft, weil Stickstoff bei höheren Temperaturen und mageren Motoreinstellungen mit dem "überflüssigen" Sauerstoff reagiert. Ein Nachteil von treibstoffsparenden Magermotoren. Vorteil: es gibt kaum mehr CO. Ist aber ein anderes Thema ... Wir verbrennen ja (i.A.) keine Luft. Allenfalls produzieren wir heisse Luft ... Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 53960
[06. August 2004 um 13:05]
Zitat: Die Amis haben dafür sogar einen "Fachbegriff" - BFRC, die Big F#*king Red Cloud |