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Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Berlin Verein: Deutsche Experimental Raketen Arbeitsgruppe (DERA) Beiträge: 2398 Status: Offline |
Beitrag 58293
[05. Oktober 2004 um 21:30]
Übrigens: Wer mehr zum Thema Dehnungsmessstreifen (DMS) wissen will, kann sich natürlich auch direkt an der Quelle (einem der größten DMS-Hersteller) eindecken: HBM
Hier z.B. eine ganz nette Einleitung (PDF, 437KB) It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
LaCroix
SP-Schnüffler
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Beitrag 58312
[06. Oktober 2004 um 10:20]
Leute, ich hab mal ne frage... ich soll für einen Bekannten etwas bauen, das die wechselnde krafteinwirkung eines Reiters auf den Zügel mitloggen soll (Kein Scheiß...)
wenn ich jetzt so einen DMS habe mit einem K-faktor von +0,1%, was heisst dann dieses? (Typ wäre CEA-06-250UW-120) das ich 1mv/ V differenzspanung habe (bei 1 microstrain dehnung was zum teufel sind microstrain ) )? Wenn ich mit einer messungenauigkeit im 50-100 gramm bereich leben kann, reicht dann ein DMS am Stahlstab oder eher 2 an gegenüberliegenden seiten? Den messbereich lege ich durch die dicke des Trägerstabes fest, oder? denn je dicker, desto weniger dehnung erzeugt die einwirkung, oder? Gruß, Thomas Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!! |
Neil
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Beitrag 58313
[06. Oktober 2004 um 10:30]
Hi,
k ist die relative Widerstandsänderung bei Dehnung. delta R/R = k * E Der Wert sagt dir aus, wie sehr sich der Widerstand deines DMS bei der gegeben Dehnung E sein wird. Je größer der Wert, desto größer deine Widerstandsänderung. Das ganze kann man nachlesen in dem Buch Dehnungsmeßstreifentechnik Grundlagen und Anwendungen in der industriellen Meßtechnik Peter Giesecke ISBN 3-528-03375-4 Kostet bei Amazon ca. 22 Euro. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
franksa
Drechsel-Lehrling Registriert seit: Mai 2002 Wohnort: Berlin Verein: DERA Beiträge: 96 Status: Offline |
Beitrag 58324
[06. Oktober 2004 um 12:13]
Hi,
Zitat: Ich auch. Weil die Querverformung eben mal nicht zu vernachlaessigen ist wenn man genauer messen will. Viele Gruesse, Frank |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 58379
[06. Oktober 2004 um 21:11]
...aber ist die Querverformung nicht proportional zur Dehnung (zumindest im interessierenden elastischen Bereich) - so von wegen konstantem Volumen?
Oder ist das eine Besonderheit von als Kraftmesser verwendeten Stäben, die gestaucht bzw. gedehnt werden? Bei Biegebalken-, Membran- oder S-förmigen (->Bild) Kraftaufnehmern (letzendlich alle auch wieder Biegebalken) habe ich das mit den Quer-DMS auf jeden Fall noch nie gesehen. Folgende Datei wurde angehängt: It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 58381
[06. Oktober 2004 um 21:21]
Hi,
bei Biegebalken wird die Oberseite länger und die Unterseite kürzer = kontantes Volumen. Du hast dann zwei DMS oben und zwei unten. Jeweils einer von oben und unten kommt in einem Zweig, so das (aus der Zeichnung) 1 und 3 gedehnt werden und 2 4 gestaucht. Dann ist auch bei dir die Welt wieder in Ordnung. Ich denke das ein reiner Zugstab eine kleinere Verformung hat als ein Biegebalken. Daher die Anwendung bei sehr großen Kräften oder eben im Praktikum an der Uni weil einfacher herzustellen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 58393
[06. Oktober 2004 um 21:42]
Es gibt da den schönen Werkstoff-Kennwert ν (ny). Wie man den genau einsetzt um die Querdehnung/-stauchung zu berechnen weiß ich nicht mehr, müsste ich meine Festigkeitslehre nachschlagen. Aber wenn der bei 0,5 liegt bleibt das Volumen konstant. Allerdings liegt er bei Stahl, Alu u.ä. Werkstoffen im Bereich 0,2-0,3, das bedeutet im Endeffekt dass das Volumen sich etwas vergrößert. Wenn man diesen Kennwert kennt sollte man also seine Ergebnisse noch verbessern können.
Oliver |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 58395
[06. Oktober 2004 um 21:51]
Ok, ich habe nun mal ein wenig gegoogelt:
Die Quer-DMS sind wirklich eine Besonderheit von Sensoren der Zug/Druckstab-Bauform. Bei Biegebalken oder Doppelbiegebalken-Sensoren werden die DMS entweder längs auf die Ober- und Unterseite oder um 45° verdreht in 90°Winkel auf die Seiten geklebt (um die Biegemomente zu messen - ähnlich Momentaufnehmern auf Achsen). Diese Anordnung wird dann auch Scherstab genannt: Folgende Datei wurde angehängt: It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
LaCroix
SP-Schnüffler
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Beitrag 58871
[13. Oktober 2004 um 14:44]
Bonusfrage..
Wo bekomme ich die günstigsten "brauchbaren" DMS her? will mal einen einzelnen aufbauen zum testen... /Edit Habe hier bei HBM austria angefragt 10 Stk Foliendms kosten 60€... ich schätze mal, der Preis ist ok... Ansich könenn die folien ja nciht so viel kosten, wenn keine elektronik dabei ist. /Edit Beweis erbracht Sind diese Foliendms nur die einzelnen Messgitter? das heisst, ich muß 4 stück davon auf einem objekt montieren und dann 90°-kreuzweise zusammenschalten, gell? Gibts irgendwo Bauanleitungen für die elektronik oder einen Günstigen hersteller? Wen? Will mal die theoretischen Kosten auspendeln... Bin grade drüber gestolpert, das eine passende Auswertesoftware (inklusive einer Videooverlymöglichkeit, usw.) in meiner Firma bereits existiert, mein chef ist von der idee begeistert und will mir das projekt sogar "offiziell" genehmigen... Danke, Thomas Gruß, Thomas Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!! |