Neil
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Hi,
wenn du einen Holzofen im Wohnzimmer hast, so schau doch mal nach ob du den nicht nachträglich mit einer "Wassertasche" ausstatten kannst. Es ist im Prinzip ein Heizkörper der in der Rückwand des Ofens eingelassen ist. Nur hier strömt das Wasser kalt rein und warm wieder raus. Dadurch könntest du deinen Kessel im Winter ohne Sonne unterstützen.
Gruß
Neil
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Achim
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@ Neil: Das mit dem Ofen geht leider nicht. Daran hab ich damals nicht gedacht. Vielleicht ersetze ich den aber mal.
@ Dino: Das Problem ist dass ich nicht viel Platz im Keller für den Speicher hab. 400L würden vielleicht noch gehen. Aber wie sieht es im Winter und in den Übergangsmonaten aus? Da wird ein so großer Speicher nur durch Solarenergie doch sicher nicht ausreichend warm. Das würde dann bedeuten dass ich die große Wassermenge mit Strom bis mind. auf Duschtemperatur nachheizen müsste. Gleichzeitig brauch ich aber an einem Tag nicht so viel Wasser und würde dann wieder durch Isolationsverluste bis zum nächsten Tag eine Menge verlieren. Beisst sich die Katze ab einer bestimmten Speichergröße nicht selbst in den Schwanz? Bislang kamen wir mit 100L auf 60° ganz gut aus. Sind 400L da nict ein wenig übertrieben?
Ich hab jetzt mal Energiemessgeräte installiert um einigermaßen sichere Aussagen über die einzelnen Verbrauchsstellen zu bekommen.
Eine technische Frage: Wie lang darf denn der Zu- und Rücklauf der Kollektoren bis zum Speicher sein? Wenn ich die Kollektoren auf die Garage setze könnte ich die Leitungen kurz halten. Aber das kriege sie nicht so lange Sonne ab wie auf dem Dach. Aber da würde die Leitungen sehr lange. Bestimmt 30 Meter. Schafft das die Pumpe noch? Lieber Kupferrohre löten oder diese Flexrohre nehmen? da hab ich keine Erfahrung. Kann ich die Leitungen auch über das Dach laufen lassen und dann die Fassade runter oder müssen die unterhalb ds Daches laufen. Das wäre ein stark erhöhter Aufwand.
Gruß, Achim
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Neil
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Hallo Armin,
wir haben einen 200l Speicher. Dieser wird durch die Solaranlage auf ca. 85°C aufgeheizt. Der Kessel mischt aber das Wasser bevor es die Leitung verlässt auf ca. 60°C herunter. So hast du einen virtuell größeren 60°C Wassertank. Das Wasser sollte auch wegen Bakterien regelmässig hoch geheizt werden. Wegen dem Wärmeverlsut ist ein großer Kessel eigentlich besser. Er hat ein besseres Verhältnis zwischen Volumen und Oberfläche. Aber absolut gesehen ist die Oberfläche natürlich größer und somit auch der Verlust höher. die Verlustwärme wird in den Raum abgestrahlt und ist somit eigentlich nicht verloren. Damit wird ja das Haus geheizt. ein großer Kessel hat den Vorteil das du die Wärme über 1-2 Tage wolkigem Wetter hinweg retten kannst. Der Nachbar meiner Eltern hat seine Kollektoren auf der Garage stehen und hat ca. 10m Rohrweg bis zum Kessel im Keller. Die Rohre sind isoliert. Wenn du die draußen verlegen willst, würde ich zusätzlich ein weiteres großes Rohr da drum herum machen um die Isolierung zu erhöhen und auch zu schützen vor Witterungen. Ich glaube nämlich das der Kunststoff der Isolierung irgendwann wegen dem Uv-Licht den Geist auf gibt. Wir selber haben unsere "Telefonzelle" unter dem Dach stehen. Da ist der Rohrweg natürlich erheblich kürzer. Die Firma die das alles zusammen gebaut hat, hat flex Rohre verwendet. Da sind zwei Rohre und ein Sensorkabel in einer Isolierung eingehüllt. Meiner Meinung nach der größte Mist. Das Kabel hatte einen Kabelbruch und es musste ein neues parallel gelegt werden. Da ein und Ausgang am Kollektor auf unterschiiedlichen Seiten sind, muss das oben auseinander geschnitten werden. Das Rohrgebilde kommt aufgewickelt und es wird niemals gerade werden. So wie ich dich kenne wird dich das ankotzen. Mich zumindest stört es. Ich würde das nächste mal die Rohre gerade verlegen und anschließend mit Isolierung versehen.
Gruß
Neil
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Dino
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Hi Achim, zum Thema Speicher hat Neil ja schon Einiges zutreffend gesagt, z.B. die "Vorratshaltung zur Überbrückung sonnenarmer Tage, aber eigentlich befindet sich in jedem Solarspeicher noch ein zweiter Wärmetauscher für die Nachheizung, die in Deinem Fall einfach durch die Ölheizung erfolgt. Der Nachheiz-Wärmetauscher heizt nur den oberen Teil des Speichers, also etwa 150L bei einem 400L-Speicher, so dass auch im Winter an sonnigen Tagen eine Nutzung der Solarwärme durch Vorheizen im unteren Speicherbereich möglich ist. Wenn die Anlage korrekt ausgelegt ist, deckt sie den Warmwasserbedarf außerhalb der Heizperiode nahezu vollständig, so daß die Ölheizung nicht nachheizen muss und abgeschaltet werden kann. In der Übergangszeit und im Winter arbeitet die Solaranlage als Vorwärmung, die Ölheizung bringt dann die restliche Temperaturerhöhung auf den Sollwert. Was Neil über die Mischung von heißem Speicherwasser mit Kaltwasser zu Brauchwassertemperatur und somit einer höheren nutzbaren Wassermenge schreibt, ist richtig, jedoch steigen die Speicherverluste mit der Höhe der Speichertemperatur, und der Wirkungsgrad der Kollektoren sinkt, wenn das zuströmende Wasser schon heiß ist. Also lieber größeren Speicher. Die Leitungslänge zwischen Kollektor und Speicher ist unkritisch, so lange mit angepassten Rohrdurchmessern gearbeitet wird, und eine vernünftige Dämmung vorgesehen ist. 30m Leitungslänge sind möglich, wenn nicht zu viele Bögen oder gar Winkel verbaut werden, und 18er oder besser 22er Rohr zum Einsatz kommt. Dämmung auf jeden Fall >=100%, also Dämmstärke mindestens gleich dem Rohrdurchmesser. Das von Neil erwähnte Flexrohr hat den Vorteil, dass es z.B. sehr einfach durch einen ungenutzten Kaminzug gefädelt werden kann, es ist etwa vergleichbar mit einem Metallschlauch. Nachteile sind der höhere Preis und der größere Strömungswiderstand auf Grund der rauhen Oberfläche. Für Ästheten kommt dazu, dass man einen "Schlauch" nur mit Mühe gerade und rechtwinklig verlegen kann, aber eigentlich sollte die Leitung im sichtbaren Außenbereich sowieso verkleidet werden, und im Keller wäre es MIR egal Übrigens: selbst OHNE Solaranlage wäre eine zentrale WW-Erwärmung durch den Ölheizkessel DERZEIT wirtschaftlicher als die Strom-Lösung, - das kann sich mit dem Ölpreis oder Strompreis aber bekanntlich schnell ändern. Die Anbindung des Solarspeichers an die Ölheizung zur Nachheizung erfolgt übrigens ganz einfach über ein 3-Wege-Ventil wie ein zusätzlicher Heizkörper. Ein Thermostat schaltet bei Bedarf den Wasserstrom des Heizkreises auf den Wärmetauscher des Speichers um und simuliert gleichzeitig für den Kesseltermostat eine niedrige Außentemperatur, so dass der Kessel das Warmwasser schnellstmöglich erwärmt. Sobald die WW-Solltemperatur erreicht ist, wird wieder auf Raumheizung umgeschaltet. Gruß Dino
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Achim
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Danke euch - das hilft mir weiter. Ich könnte die Kolektoren ja erst provisorisch mal auf ads Garagendach montieren und die Leitungen fliegend verlegen um zu testen ob der Standort taugt. Wenn nicht können sie immer noch auf das Dach. Garage wäre mir lieber weil ich da alles unter Kontrolle habe. Das Dach ist verdammt hoch und steil. Bögen und Winkel wären da nicht zu vermeiden. Beide Kaminzüge sind bereits belegt. Muss die Verrohrung nach irgendwelchen Regeln erfolgen - z.B. permanentes Gefälle oder geht auch waagerecht? Und darf denn das Fühlerkabel so lang sein? Gibt das keine Störeinstreuungen? Normalerweise sind Thermofühler auf sehr kurze Strecken begrenzt. Die Verrohrung entspricht dann eigentlich einer Wasserleitung, nur eben hartgelötet und anders isoliert.
Gruß, Achim
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Neil
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Hi,
du musst nur darauf achten das du keine Luftblasen im Kreislauf hast. Deswegen wird die Rohrleitung mit einer etwas größeren Pumpe gespült bis alle Blasen raus sind. Der Sensor ist soweit ich weiß ein PT-100(0). Da es ja nicht auf Geschwindigkeit ankommt kann das Signal auch über die Zeit gemittelt werden.
Gruß
Neil
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Beniko
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Wir haben in Spanien eine Solaranlage, über die Wirtschaftlichkeit gibt es da keine Argumente. Aber weshalb ich einen Beitrag dazu schreibe ist, zur Entlüftung des Primärkreislaufes ist an der höchsten Stelle der Anlage - oberhalb der Module - und an dem Punkt, wo das erwärmte Wasser wieder den Weg nach unten - zum Speicher nimmt - ein Entlüfter eingebaut, dadurch entlüftet sich die Anlage selbttätig.
Geändert von Beniko am 27. April 2010 um 19:48
M. f. G. Benedikt
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Dino
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Die Verrohrung hat man früher mit stetigem Gefälle gebaut und über Entlüfter am höchsten Punkt entlüftet. Inzwischen ist man dazu übergegangen, die Luft bei der Befüllung mit leistungsfähigen Pumpen mit Luftabscheider zu entfernen, - so ist der Rohrverlauf unerheblich - bis mal irgendwo eine Undichtigkeit auftritt, die man nicht gleich bemerkt. Dann sinkt der Systemdruck und irgendwann zieht die Anlage nachts Luft - und die bekommt man wieder nur mit der o.a. Pumpe heraus. Darum bevorzuge ich die altmodische Lösung, also zumindest an jedem unvermeidlichen Luftsack eine Entlüftungsmöglichkeit Mit langen Fühlerkabeln hatte ich noch nie Probleme, die müssen nicht mal abgeschirmt sein.
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Kabelmann
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Zitat: Original geschrieben von Neil
Nun habe ich aber eine Frage an deine Erdwärmeanlage. Rechnet die sich? Von dem was ich bis jetzt gelesen habe was das Loch im Boden kostet und der Rest, habe ich eher den Eindruck das die sich nie rentieren wird. Hast du zusätzlich um den Wikrungsgrad zu verbessern dein Haus dem entsprechend umgerüstet, Fußbodenheizung, etc.?
Hi Neil Abgesehen von der Pumpe ist der Rest eine (fast) normale Heizungsanlage. Wir haben im EG Fußbodenheizung mit sehr geringem Schleifenabstand und im OG wandhängende Heizkörper, die als 3-Plattenheizkörper ausgeführt sind, beides um die geringe Vorlauftemperatur von 39°C zu kompensieren. Das Haus ist mehr als gut gedämmt und verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Die Restwärme, die der Abluft entzogen wird, wird an den Solekreislauf der Wärmepumpe abgegeben. Die Wärmepumpe als einzelnes Gerät ist in der Anschaffung teurer als eine vergleichbare Brennwerttherme o.ä. Ein ganz klein wenig kann man das mit den entfallenen Kosten für einen Gasanschluß oder dem Schornsteinfeger, den wir nicht brauchen gegenrechnen. Aber man kann so lediglich die Geräte annähernd gegeneinander aufrechnen. Einen großen Teil der Mehrkosten der ganzen Installation wird man nicht gegenrechnen können, üblicherweise sind das die Kosten für die Erschließung des Wärmeträgers, in unserem Fall die Erdsonden im Garten. Da müßte man dann wieder die Rechnung mit der Ersparnis aufmachen und auf Amortisation hoffen. Die Lüftungsanlage lasse ich mal ganz außen vor, sicherlich gehört sie mit dem Wärmetauscher auch zur Heizungsanlage, aber in meinen Augen ist Sie unabdingbar, eine kontrollierte Wohnraumlüftung macht moderne Häuser/Neubauten überhaupt erst bewohnbar. (Ich komme viel rum bei Kunden.... es gibt so viele muffige üble Neubauten... versteh ich einfach nicht) Fakt ist, das wir so oder so eine Heizungsanlage brauchten und uns durch die Pumpe günstige Fördermittel zustanden, die es ohne nicht gegeben hätte. Neben dem indirektem Zinsvorteil haben wir noch den direkten Vorteil, das unser Stromversorger einen recht brauchbaren Tarif für WP-Heizstrom anbietet. Die Teuerung wird hier etwas gedämpfter weitergegeben, wenn ich sehe, was sie mit den Gaskunden machen, kann einem schlecht werden. @ Dino Übrigens habe ich beim Hausbau trotz unserer Entscheidung gegen Solarthermie, entsprechende Leitungen von der Pumpe bis unter Dach vorgesehen und selber verlegt. Hartgelötet, Kautschukisoliert inkl. Leerrohr für die Fühlerleitung. Auf dem Dachboden warten div. Sonderdachpfannen für Leitungsdurchlässe etc. Bislang totes Kapital, alles in der Hoffnung, wenn solche Anlagen mal spottbillig werden, muß ich den Aufwand nicht treiben und nachträglich Wände (Abseiten) öffnen um die Leitungen zu verlegen. Gruß Jan
Geändert von Kabelmann am 27. April 2010 um 22:05
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Dino
SP-Schnüffler

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Hi Jan,
das Problem mit der Amortisation ist eben, dass die Einsparung vom ursprünglichen Verfahren der Wassererwärmung abhängt. Gegenüber Strom, wie bei Achim, sind die Einsparungen am höchsten, - bei einer zentralen WW-Bereitung z.B. über eine Gas-Brennwerttherme würde ich auch bezweifeln, dass es sich derzeit rechnet, auf Solar umzustellen.
Allerdings plädiere ich grundsätzlich für die Schaffung alternativer Möglichkeiten der Energieversorgung und in anderen Bereichen, und zwar zusätzlich, nicht ersatzweise! Ich heize mit Holz und Sonne, kann aber auch mit Öl. Mein Strom kommt vom öffentlichen Netz, es geht aber auch mit PV oder Dieselgenerator. Mein Wasser kommt vom Wasserwerk, es geht aber auch aus der Zisterne.
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