Achim
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Wasser am Boden kann aber Wasserdampfeinschlüsse durch hohe Luftfeuchtigkeit im Klarlack hervorrufen. Der wird dann milchig. Wenn man Glück hat geht das durch Tempern wieder weg, aber nicht immer.
Louis, die Wasserpampe deckt besser? Echt? Kommt da ein Härter rein oder wie polymerisiert der aus? Ich hab noch keinen verwendet. Ich habe eine gemietete Garage bei einem großen Lackierbetrieb. Den Meister hab ich mal auf das Wasserzeugs angesprochen und der hatte mir vehement abgeraten. "Wir nehmen das Zeug nur weil es vorgeschrieben ist". Wenn das mit der besseren Deckkraft stimmt, wäre das ein Argument. Die Deckkraft der lösemittelbasierten 2K-Lacke ist nicht der Hit, das ist mir schon lange aufgefallen. Es braucht dicke Schichten bis eine gute Deckung erreicht ist. Nitrokombi- und Alkydharlacke sind da klar im Vorteil - allerdings ausschließlich in diesem einen Punkt. Ist der Wasserlack dann vernünftig schleiffähig? Der Verlauf ist doch sicher mies oder?
Das Trocknen ist bei mir kein Thema. Der Lackierraum ist gleichzeitig Trockenkabine. Es sind 20x 200W E27 Glühlampen montiert, der Raum ist mit Styropor gedämmt. Da sind die 60° schnell erreicht und nach 2 Stunden ist der Lack fertig. Ich hasse Wartezeiten...
Gruß, Achim
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Lschreyer
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Zitat:
Louis, die Wasserpampe deckt besser? Echt? Kommt da ein Härter rein oder wie polymerisiert der aus?
Ich finde die Deckkraft ist besser, auf jeden Fall. Der trocknet nur, das ist ja ein 2-Schichtlack, einmal der wasserbasierende Decklack, also die eigentiche "Farbe", darüber kommt dann der Klarlack, die ist "2K" und stinkt. Trockenzeit liegt so bei 30 Minuten bei 20° und kann dann direkt mit Klarlack überlackiert werden. Ich wische das nur noch mit Klebtuch ab und dann Klarlack drauf. Zitat:
Ich hab noch keinen verwendet. Ich habe eine gemietete Garage bei einem großen Lackierbetrieb. Den Meister hab ich mal auf das Wasserzeugs angesprochen und der hatte mir vehement abgeraten. "Wir nehmen das Zeug nur weil es vorgeschrieben ist". Wenn das mit der besseren Deckkraft stimmt, wäre das ein Argument. Die Deckkraft der lösemittelbasierten 2K-Lacke ist nicht der Hit, das ist mir schon lange aufgefallen. Es braucht dicke Schichten bis eine gute Deckung erreicht ist. Nitrokombi- und Alkydharlacke sind da klar im Vorteil - allerdings ausschließlich in diesem einen Punkt.
Wir lackieren in der Firma auch alles wasserbasiert, das Problem sind da die Trockenzeiten, das ist schon sehr lästig. Früher konnten wir die Teile nach einer Stunde einlagern, jetzt nach 3 Tagen. Zitat:
Ist der Wasserlack dann vernünftig schleiffähig? Der Verlauf ist doch sicher mies oder?
Den schleife ich nicht, ich lackiere wenn alles fertig ist, 2x wasserlack, 2x 2k-klarlack, alles möglichst hinter einander wegen dem Staub. Läufer habe ich immer mal wieder, muss mich da immer zurück halten, weniger spritzen in mehr Schichten, aber man ist ja ungeduldig.. Zitat:
Das Trocknen ist bei mir kein Thema. Der Lackierraum ist gleichzeitig Trockenkabine. Es sind 20x 200W E27 Glühlampen montiert, der Raum ist mit Styropor gedämmt. Da sind die 60° schnell erreicht und nach 2 Stunden ist der Lack fertig. Ich hasse Wartezeiten...
Ich auch :-) Aber IR-Trocknung habe ich noch nicht, wäre ja mal eine Idee, es gibt da recht günstige IR-Strahler zum aufstellen, 4 KW wäre mir da zuviel :-) Sind die Lampen das an Drehstrom angeschlossen? Das macht ja eine normale Leitung nicht mit. Meine Garage, wo die Anlage steht, ist aber beheizt, vor dem Lackieren drehe ich die auf, dann sind da 23° drin.
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Andreas B.
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Zitat:
Wasser am Boden kann aber Wasserdampfeinschlüsse durch hohe Luftfeuchtigkeit im Klarlack hervorrufen. Der wird dann milchig. Wenn man Glück hat geht das durch Tempern wieder weg, aber nicht immer.
Achim
@ Achim, da du es angesprochen hast, ich habe des öfteren das Problem des milchig werdens des Klarlacks.... Ich bin aber ein "Freiluftlackierer" mit Sprayflasche (Auto K-Lack) im Sommer im Garten. Ich achte darauf das die Temperatur möglichst über 20°C liegt und die Luftfeuchtigkeit möglichst niedig ist! Woher könnte dieser negative Effekt dann kommen? Und wie bekommst du das mit Tempern wieder hin (welche Temperatur)? Andreas
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Neil
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Hi,
neben den Lösemitteln kann auch der Lack selber zu einer Explosion führen. Stichwort Staubexplosion. Es gibt immer wieder Explosionen bei Mühlen oder Holz verarbeitenden Betrieben. Alle arbeiten ohne Lösemittel, es staubt nur sehr. Würde daher den Punkt doch etwas genauer betrachten. Der Motor mit dem Gebläse muss ja nicht dort stehen wo es am staubigsten ist.
Gruß
Neil
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Lschreyer
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Ich habe mal geschaut, hinter dem Filter kommt kein Staub mehr raus, der Kasten ist sauber. Hinter dem Gebläse hängt auch ein 10 m langer Klarsichtschlauch, auch da ist nichts zu sehen, staubfrei würde ich sagen.
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Achim
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Eigentlich sollte der Basislack vor der Klarlackierung überschliffen werden. Ansonsten versiegelt man jeden kleinsten Staubeinschluss der dann durch den Klarlack sichtbar bleibt. In einer professionellen Lackierkabine gelingt einschlussfreies Lackieren weitestgehend, unter Hobbybedingungen leider nicht. Von der IR-Trocknung bin ich wieder abgekommen und bevorzuge wieder Konvektion. Der Grund ist der, dass die Temperatur im Lackierobjekt selbst bei IR sehr schwer zu kalkulieren ist. Bei Weiss musst du draufkanllen, bei schwarz überhitzt das ruck-zuck. Meine Heizung ist aufgeteilt in 2 x 2000 Watt an zwei Stromkreisen. Wobei ich beide nur zum Aufheizen brauche. Ist die Temperatur erreicht, genügt ein Ofen um sie zu halten. Andreas, milchige Verfärbungen kommen immer von Wasserdampfeinschlüssen. Ich hatte das mal ganz extrem bei Zaponlack mit dem ich glasperlengestrahlte Metallteile schütze. Der Lack war wegen seiner extremen Flüchtigkeit im Kühlschrank und noch nicht ganz temperiert. Es kann gut sein, dass deine Lackdose ein klein wenig kühler ist als das Lackierobjekt. Dann kondensiert Wasser daran. Probier mal vor dem lackieren die Dose in 60° warmes wasser zu stellen und den Lack so anzuwärmen. Das verbessert gleichzeitig noch das Spritzbild. Das Tempern kann nur dann was npützen wenn man es unmittelbar nach dem Lackiern macht und die Lackschicht noch ein wenig durchlässig ist. Eine Temperatur um die 50° sollte reichen. Für kleine Teile bietet sich der Backofen mit Umluft an. Unserer hält die Temperatur erstaunlich genau. Aber auf jeden Fall mit Thermometer nachprüfen und die Ofentür ein paar mm offen lassen. Neil, so viel Lackierstaub kannst du gar nicht erzeugen dass es da zur Explosion kommt. Denk nur mal daran wie klein die Festkörperpartikel, wie weit entfernt sie voneinander sind und wie gering ihre Anzahl wenn 50ml Lack in 2 Minuten versprüht werden. Dort wo sowas passiert wir mit ganz anderen mengen gearbeitet. Staubexplosionen funktionieren nur wenn jeder Partikel dem nächsten nah genug ist um ihn entzünden zu können. Als Kinder haben wir oft Staubexplosionen erzeugt. Das war sogar im "Wollmann - Werkbuch für Jungen" Ausgabe 1939 beschrieben. Eine Tasse feines Mehl, 2 Meter Gartenschlauch, ein Haushaltstrichter und ein Kerze haben genügt. Der Schlauch kommt unten an den Trichter, der zwischen zwei backsteinen mit der Öffnung nach oben fixiert wird. Das Mehl kommt in den Trichter, die Kerze wird am rand des trichters montiert. Dann schlagartig mit voller Kraft in den Schlauch pusten. Das Geräusch hab ich heute noch im Ohr... Wir haben das im dunklen Keller meines Elternhauses gemacht. Der Feuerball war beeindruckend und der Blitz war richtig hell. Angebrannt ist da nie was. Wahrscheinlich war die Dauer der Hitzeeinwirkung viel zu kurz. Am nächsten Tag gab es Ohrfeigen - nicht etwa wegen der Experimente, sondern weil der ganze Keller mit Mehl versaut war. Ja, damals war die Welt noch in Ordnung.....  Wie arm verbringen heute doch Kinder die schönste Zeit des Lebens... Gruß, Achim
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Lschreyer
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Ja, gut beschützt vor dem Computer..
Klappt übrigens auch gut mit Kafeeweißer, also Milchpulver :-) Aber wir schweifen ab..
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Andreas B.
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Zitat: Original geschrieben von Lschreyer
Ja, gut beschützt vor dem Computer..
Aber da gibt es bestimmt auch eine "Mehlstaubexplosions-App".... @Achim, danke für den Tip, das mit dem Temperaturunterschied zwischen Spraydose und Lackierobjekt ist durchaus möglich, ich werde dem in Zukunft mal mehr Beachtung schenken. Noch ein Effekt ist mir bei der Spraydosenlackierung aufgefallen, ich habe mal im Sommer bei ca. 30°C Außentemperatur lackiert, die Sprayflaschen standen dabei eine Weile in der Sonne hatten also sicher auch um die 30°C wenn nicht noch mehr angenommen.... Als ich loslegen wollte und die Flaschen gut geschüttelt hatte kam aber keine Farbe aus der Dose...??? Ich war schon nah drann die Flaschen zu reklamieren aber als sie abgekühlt waren auf ca. 25°C haben alle einwandfrei funktioniert!? Hat jemand eine Erklärung für diesen Effekt? Haben Farbsprayflaschen eine Art Überdrucksicherung im Ventil? Andreas
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