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MikeHB
Lounge-Control-Officer
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Beitrag 27064
[12. März 2003 um 09:31]
Eine Frage am Rande: Worin besteht der Unterschied zwischen Styrodur und Styropor? Wenn ich das richtig verfolgt habe arbeitet Ihr alle mit Styrodur. Warum?
VG Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Neil
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Beitrag 27065
[12. März 2003 um 10:01]
Hi,
Styropor sind kleine aufgeschäumte Kugeln, die untereinander keien gute Haftung haben. Daher bröseln die Kugeln auch so gerne aus dem Block heraus. Styrodur ist ein Schaum der durch den ganzen Block geht, also viel homogener ist, und es können somit keine Kugeln herausbröseln. Styrodur läßt sich leichter schleifen und schneiden, ist aber vom Gewicht her etwas schwerer. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 27067
[12. März 2003 um 11:22]
Nicht theoretisch physikalisch, sondern auch ganz praktisch kann das Küchenkrepp das Harz wunderbar aufsaugen.
Ich hab damit im Rahmen eines Kurses mal ein komplettes Flugzeug aufgebaut. Aber glaubt ja nicht, dass es schonmal geflogen ist, denn ich muss ja noch die Fernsteuerung einbauen...(nein, Flugzeuge stehen bei mir nicht auf der To-Do-Liste!) Oliver |
Achim
Moderator
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Beitrag 27070
[12. März 2003 um 12:50]
ein paar Sachen sind mir unklar:
ich denke, dass eine Lage Flies (Fettfilter) den Druck auf das Laminat wesentlich gleichmäßiger verteilt als Küchenkrepp und sich die Falten des Sacks dadurch weniger stark im Laminat abzeichnen. Unabhängig davon muss man den Druck auf das Laminat aber doch bis nach der Aushärtung bestehen lassen, aber dann klebt doch das Absauggewebe an dem Laminat fest. Ich habe noch nie evakuiert, aber Blasen u.ä. hab ich nie gehabt. Lediglich die Abschlusskante des Gewebes stellt sich ein klein wenig auf, aber bei Gewebegewichten von 100 - 120g/m2 ist das kein Problem. Anfangs hab ich mal in die Innenseite eines HT-Rohrs laminiert und versuchte das Gewebe mit einen kondom, dem Rohr anzudrücken. Da aber das Latex nicht nut in der Breite sondern auch in der Länge wächst, gibt das fürchterliche Gewebeverschiebungen. Kann man vergessen. Ob das Einbringen des Laminats in ein Druckkammer was bringen würde? Wir verhindern so das Ausbilden von Blasen bei der Anfertigung von Kunststoffprothesen. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
oliver
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: 89250 Senden Verein: SOLARIS-RMB;T2; Tripoli #09637 Beiträge: 897 Status: Offline |
Beitrag 27071
[12. März 2003 um 13:11]
Hallo Achim,
Eberhard und ich haben mittlerweilen auch schon öfters Röhren o.ä. verglast und anschließend vakuumisiert. Wir halten uns hier exaxt an das Verfahren wie es von Jürg und Dany beschrieben wurde : 1. Werkstück mit Glas 2. Abreissgewebe 3. Kunststoffolie durchlöchert 4. Vlies rein in den Sack und dann bei ca. -0,4 bis -0,8 bar 10 Stunden vakuumisieren. Wenn man anschließend sein Werkstück herrausnimmt kriegt man ein Superergebnis. Das Vlies kann auf Grund der Folie nicht ankleben, das Abreissgewebe bewirkt eine schöne Oberfläche, die ich dann nur noch mit Spritzspachtel und Grundierung nachbearbeite. Auf diese Weise haben wir sogar schon die dünnen Rohre (von der Wandstärke) aus Nürnberg bis PML usw. verglast. Gruß Oliver Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken. - Pythagoras - Modellbau-Factory |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 27072
[12. März 2003 um 13:13]
Hi,
1. Druckkammer Erhöhe ich den Druck um einen bar um meinem Werkstück, so halbiet sich das Volumen der Blase. Senke ich den Druck auf 0 bar im Werkstück ab, so dehnt sich die Blase ins unendliche aus und kann somit leichter entfernt werden. 2. Festkleben vom Flies Zwischen Fließ und Werkstück kommt eine Folie mit vielen kleinen Löchern, kann man gut mit einem Rändlerrad für Schneider machen. Die Folie wird an das Werkstück gepresst und das überflüssige Harz drückt sich durch die Löcher in das Flies. Später beim abziehen klebt das Flies nur an den kleinen Löcher am Werkstück fest, da die aber sehr klein sind, kann man diese einfach abreißen. 3. Druckverteilung Wenn man keine steife Folie nimmt sondern eine dünne, so wie die Müllbeutel, dann sollte die Fliesdicke egal sein. Die Dicke hängt mehr von der Harzmenge ab die aufgenommen werden soll. Es ist auch zu beachten, dass das Flies keine Falten wirft. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Dennis T
Raketenbauer Registriert seit: Feb 2002 Wohnort: 46499 Hamminkeln Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 188 Status: Offline |
Beitrag 27080
[12. März 2003 um 14:56]
Hm, klingt ja interessant, woher bekomm ich so eine schoene durchloecherte Folie? Das waere dann fuer meine Rohre das einzige, was noch fehlen wuerde.
mfg, Dennis. Bush's on a highway to hell with the whole world blind, leading it straight into the flames. |
Rolli
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Halberstadt Verein: AGM TRA#09555 L2, T2 Beiträge: 3044 Status: Offline |
Beitrag 27091
[12. März 2003 um 17:20]
Jetzt muß ich wieder mal ne Frage stellen: was ist Abreissgewebe? Vielleicht kenne ich das nur unter einen anderen Namen? Ich weiß nicht, Oliver, was damit gemeint ist
Rolli |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 27093
[12. März 2003 um 18:29]
Abreißgewebe ist ein Gewebe aus Nylon, das allerdings nicht so dicht ist wie Glasgewebe, sondern mehr ein feines Netz bildet. Dieses muss faltenfrei auf das eigentliche Laminat aufgebracht werden. Darüber kommt die durchlöcherte Folie, und darüber das Aufsaugmedium (ja, Leute, Küchenkrepp!). Ganz außenrum ein Müllbeutel, gelber Sack o.ä. fürs Vakuum. Da das Küchenkrepp und die darunter liegende Folie wesentlich steifer sind als der vakuumisierende Sack übertragen sich die Falten nicht. Das Abreißgewebe lässt sich problemlos abtrennen (hier sind sozusagen viele kleine Epoxyniete durchzureißen, das Nylon selbst klebt kaum bis gar nicht) und hinterlässt nachher eine feine rauhe Oberfläche, die man jedoch besser spachtelt als abschleift, da man wegen der geringen Menge an Harz schnell das Glas anschleifen würde.
Alle Klarheiten beseitigt? Ich empfehle mal die Bauberichte zur Ariane oder das FVK-Handbuch von R&G durchzulesen. Oliver |
Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 27098
[12. März 2003 um 18:48]
Vielleicht hilft ein Bericht mit Bildern: Rohre verglasen
Hier sind die Materialien und die einzelnen Arbeitsschritte beschrieben. @Oliver: Als Ab- und Aufsaugmedium Küchenkrepp zu nehmen kann nicht zu 100% funktioneren ! Die Lage ganz aussen soll nicht nur den Druck verteilen, sondern vor allem den Luftfluss garantieren !!! Das von uns verwendete Absaugvlies (Bleeder) besteht aus Polyester und ist nicht komprimierbar . Sonst kann es passieren, dass sich der Vakuumsack irgendwo festsaugt, dicht macht und so im Rest des Sackes kein gleichbleibendes Vakuum und damit auch kein Anpressdruck erreicht werden kann. |