Achim
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Zitat: Original geschrieben von Lschreyer
Zuschauer wird es immer geben, sie wegsperren ist keine gute Idee, man sollte umgekehrt verfahren: Flugtag so sicher gestalten, dass Zuschauer dabei sein können.
In diesem Punkt muss ich dir widersprechen. Jede zusätzliche (überflüssige) Person ist ein zusätzliches Risiko für den Starter. Es ist völlig unmöglich die Sicherheit eines Zuschauers zu gewährleisten. Es sei denn die Abstände werden so groß gewählt dass die Rakete unter keinen Umständen diese Entfernung überwinden kann. Das wäre dann mind. 1 Kilometer. Man sollte sich hier nichts vormachen. Eine Rakete kann unter ungünstigem Umständen in Bruchteilen einer Sekunde jede beliebige Flugrichtung einschlagen. Es ist dann völlig wurscht ob sie ein paar Grad "von den Zuschuern weg geneigt" gestartet wird oder ob der Abstand 50 oder 200m beträgt. Die Liste der möglichen Ursachen ist fast endlos. Man kann das Risiko durch die übliche Verfahrensweise minimieren aber niemals ausschließen. Nur wer nicht da ist kann auch nicht getroffen werden. Irgendwann wurde hier mal gesagt man "müsse dem Zuschauer etwas bieten". Das halte ich für völligen Quatsch. Wir müssen weder Nachwuchs anwerben noch dienen wir der Volksbelustigung. Es ist unser Hobby. Hand aufs Herz: Was haben wir von Zuschauern? Nichts ausser erhöhtem Risiko. Wirklich begeistert ist da eh nie jemand und die üblichen Fragen "Was macht die Rakete ausser hoch und ruter zu fliegen" kann ich auch nicht mehr hören. Der allererste Flugtag in Manching als er noch "Experimentalwettbewerb" hieß war der schönste. Das lief perfekt und jede Rakete wurde mit dem Experiment ausführlich vorgestellt. Einen kleinen Punkt würde ich gerne noch anmerken. Eine zu strenge Reglementierung der Abläufe birgt die Gefahr der Standardisierung. Bei den Tripoli-Flugtagen fällt immer wieder auf dass individuelle Konstruktionen extrem in der Minderzahl sind. Fast alles die gleichen Motoren. Alle die gleichen Rampen und Führungen, fast durchgängig die gleichen vorgefertigten Materialien. Ist ein bisschen wie bei den aktuellen Autos. Sehen alle weitgehend gleich aus und fahren sich auch so. Das ist nicht unbedingt ein Gewinn. Gruß, Achim
Geändert von Neil am 15. Juli 2010 um 13:37
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Lschreyer
Grand Master of Rocketry

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Tom, ich finde Deine Reaktion völlig überzogen, eine offene Diskussion um Sicherheit bei einem Raketenflugtag ist nichts schlechtes, und kann nur Vorteile bringen. Hier gehts doch nicht um Vereinsfragen, welcher Verein was wie macht, sondern um die Sicherheit der Teilnehmer, wozu ich mich auch (noch) zähle. Das ist meine Meinung, die ich Zukunft aber wohl besser für mich behalten werde. Louis
Geändert von Neil am 15. Juli 2010 um 13:37
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srrocketry
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@Louis: Ich hätte wohl "Ironie an" schreiben sollen, damit auch jeder merkt das der Kommentar zum Shuttle blos Spass war. Ich halte Sicherheit auch für sehr wichtig, nur wird da auch schnell mal übertrieben. Schau mal Fotos der kleineren Ami Flugtage an, die haben auch nicht solche Sicherheitsabstände. Da darf ja jeder seine Meinung haben, entscheiden muss das sowieso der Veranstalter. Grüße, Markus
Geändert von Neil am 15. Juli 2010 um 13:57
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RalfB
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Zitat: Als ob wir von Solaris nicht in der Lage wären einen sicheren Flugtag durchzuführen ...
Hallo Tom, das hat doch gar keiner behauptet. Achim hat doch den Katalog der Sicherheitsforderungen zur Diskusion gegeben und er hat Solaris im Avatar stehen. Wie Markus richtig bemerkt, die Entscheidung hat der Veranstalter, auch wieviel Sicherheitsabstand eingehalten werden soll. (Kommt ja auch ein bischen auf das Gelände und die Anzahl der Starter an) Wir sollten Neil bitten aus den Beiträgen einen Sicherheit bei Flugtagen Diskusionstraid aus zu gliedern. Gruß Ralf
Geändert von Neil am 15. Juli 2010 um 13:37
#Don’t Look Up
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osmadie
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Wenn die Diskussion weiter geführt werden soll, bin ich auch für einen eigenen Thread. Ich halte es allerdings für müßig, das Thema im Forum diskutieren zu wollen. Für dieses Thema ist mir eine kleine Runde im direkten persönlichen Gespräch lieber. Ich denke, dass das immer noch effizienter ist. Demnächst stelle ich die Info ins Netz, wie wir planen, die Sicherheits-Anfoderungen umzusetzen. Gerne lasse ich mich dann auch direkt ansprechen, wenn jemand noch Bedenken hat (- darum bitte ich auch -) - egal ob zu viel oder zu wenig Sicherheit. Ich werde versuchen, einen praktikablen, guten Mittelweg zu finden. Die Methoden darf man - finde ich - auch nicht absolut nehmen, sondern muss sie der jeweiligen Größe des Events anpassen. Ich meine, dass wir das bei diesem Flugtag auch tun. Aber dass jeder Teilnehmer die Einschätzung des Veranstalters teilen wird, kann man auch nicht erwarten. Gruß Oliver
Geändert von Neil am 15. Juli 2010 um 13:57
Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott. Werner Heisenberg
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Neil
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Hi,
so habe den Faden mal abgegliedert. Sehe das wie Oliver, so ein Thema im forum sachlich angehen ohne das ein paar unter die Decke steigen ist recht schwierig. Also haltet euch mit zu schnellen Antworten oder Reizaussagen zurück. Ich denke aber das hat bis hier gut geklappt.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Achim
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Ich wollte hier keinesfalls eine Reizdiskusson" anstoßen. Eigentlich konnte ich nur beim Thema "Kinder auf Flugtagen" meine Zunge nicht im Zaum halten. @ Neil: du hast völlig recht was meinen Werkstattwagen angeht. Beim letzten Fliegen hab ich dadurch viele Flüge verpasst. Das Risiko, dass ich da unter Umständen getroffen werde liegt da dann ausschliesslich bei mir. Aber das gilt für jeden Aktiven in seinem Pavillon auch. Was würdet ihr von einer Vorankündigung eines Fluges durch z.B. einen Hupton halten? Dann wüsste man dass in den kommenden Minuten eine Rakete starten wird und könnte sich darauf einrichten. So was hatte Etrnst ja schon mal mit Piezo-Piepsern praktiziert. Was Tom´s Frage zur Haftung angeht: Ich denke, dass letztlich immer der Eigentümer der Rakete verantwortlich zeichnet. Und ich denke auch, dass ein Personenschaden immer eine Katastrophe sein wird und die Versicherung sich letztlich zurückziehen, bzw. Regress nehmen wird. Eine Delle im Autodach lässt sich sicher regeln aber bleibende Behinderung, Erwebsunfähigkeit oder gar noch Schlimmeres - da wird plötzlich niemand mehr mit irgend etwas zu tun haben wollen und am Eigentümer der Rakete wird es immer hängen beiben. Ich hab schon oft über einen "Luftzerleger" via Funk nachgedacht sollte die Rakete ausser Kontrolle geraten. Das wäre eine gute Sache und würde Abstürzen einen großen Teil des Gefahrenpotentials nehmen. Woran es mangelt ist eine zugelassene, zuverlässige Funkeinrichtung. Gruß, Achim
Geändert von Achim am 15. Juli 2010 um 15:38
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Hans R
Raketenbauer

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Hallo zusammen, Ein ausreichender Sicherheitsabstand für Unbeteiligte ist sicher erstrebenswert. Auch über eine Altersgrenze der Zuschauer kann man bestimmt trefflich streiten. Allerdings sollte das nicht zu weit gehen.
Unsere Szene in Deutschland ist so klein und je früher junge Menschen für dieses Hobby begeistert werden, um so eher bleiben sie auch später dabei.
Was die Frauen betrifft ist es bei mir persönlich so, dass meine Gattin immer gerne mit nach Manching kommt. Zum einen deshalb, weil sie gern sehen möchte wofür ich in den Wintermonaten einen großen Teil meiner Freizeit verbracht habe. Ein weiterer wichtiger Grund für sie ist, dass sie Bekannte wiedersieht und sei es nur zum plaudern.
Startfenster sind absolut in Ordnung.
Zum Fremdstart von meiner Seite soviel: Für meine T 2 Prüfung habe ich neben der Rakete auch mein T 2 konformes Startgerät selbst gebaut. Auch meine Rampe ist weitestgehend selbstgebaut. Und auch jetzt und in hoffentlich langer Zukunft möchte ich schon gerne selbst auf den Knopf drücken. Zum Schauen reicht mir die Zeit dann immer noch. Sollte beim Start oder Flug etwas schiefgehen, geht es auch beim Fremdstarter schief.
Fürs Fotografieren gibt es genügend andere Leute die neben der Perfekten Ausrüstung auch perfekt damit umgehen können.,
Grüßle aus dem wilden Süden, Reiner
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Tom
Grand Master of Rocketry
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Zitat: Original geschrieben von Achim
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Was würdet ihr von einer Vorankündigung eines Fluges durch z.B. einen Hupton halten? Dann wüsste man dass in den kommenden Minuten eine Rakete starten wird und könnte sich darauf einrichten.
So was hatte Etrnst ja schon mal mit Piezo-Piepsern praktiziert.
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Gruß, Achim
Hi Achim, wenn Du Dir mal unseren Durchsage-Verstärker anschaust, dann wirst Du feststellen, dass es da 3 verschiedene Signaltöne per Knopfdruck gibt. Einmal Nebelhorn, Doppelgong und Sirene. Wir hatten das doch bereits 2007 und 2008 so gehalten, dass jeder Start per Gong angekündigt wurde, danach eine kurze Durchsage zum Modell und ein durch Micro gezählter Countdown. Bei unklaren Situationen (Fallschirmabriss oder nur teilweise offen) hatten wir solange die Sirene betätigt bis die Situation klar gefahrlos war. Ich verstehe die ganze Diskussion eigentlich überhaupt nicht, denn ALLE Konzepte die bisher angesprochen wurden, sind doch schon lange umgesetzt gewesen. Und wie schon gesagt, einzig 2009 haben wir das Fliegen "frei" ablaufen lassen. Mit dem Ergebnis, das dies zu unübersichtlich wurde und mancher Start "nicht wirklich mitbekommen" wurde und wir beschlossen haben 2010 wieder wie vor 2009 auszuführen.Was wir nicht umgesetzt hatten: -> Keine Zuschauer Auch der Eismann hat nichts auf dem Startgelände zu suchen. Da lobe ich mir die Beamten der örtlichen Polizeidirektion, die uns auf unser Bitten einmal besuchten und uns um Erlaubnis zum Befahren des Geländes fragten ! Und ich gebe Dir Recht, es ist unser Hobby, wir sind keinerlei Menschenseele verpflichtet dafür zu werben oder als "spinnerte Belustigung" dazustehen. Ich bin mir ganz sicher, Oliver wird mit seinem Sicherheitskonzept keine Kompromisse eingehen und trotzdem dafür Sorge tragen, dass jeder seinen maximalen Spaß beim Fliegen beibehält. Gruß Tom
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PyroHunter
Epoxy-Meister

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Das Funk sollte ja das leichteste werden. Aber wie willst du die Rakete Sprengen. Da brauchst du ja schon wieder den nächsten Schein. Es muss um wirklich sicher zu sein auch den Treibsatz zerlegen. Ein komplett unkontrollierter Flug nur vom Treibsatz finde ich noch deutlich gefährlicher da man da gar keine Richtung absehen kann.
@Tom das mit dem ansagen stimmt schon. Doch leider ist es recht leise, so das man es nicht verstanden hat. Zumindest auf dem Startgelände.
Achim das mit dem frei Fliegen und Rakete mal richtig vorstellen finde ich selber auch besser. Aber bei so vielen Personen wie es beim RJD und beim Solaris treffen sind, ist es einfach nicht möglich. Dennoch haben die großen Flugtage ihren reiz.
Sowas klappt dann schon ehern auf kleineren Treffen wie z.b. beim TFT.
Gruß Sven
Östlichster Raketenflieger Deutschlands.
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