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Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 7637705
[31. März 2016 um 12:53]
Der "regelungstechnische" Teil ist vergleichbar mit dem Hackaday, sehr spannend dass das zu funktionieren scheint. Hast Du in dem verlinkten Artikel Hinweise gefunden, dass die Rakete jemals (erfolgreich) geflogen ist?
Oliver |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1525 Status: Offline |
Beitrag 7637708
[31. März 2016 um 16:53]
Mit der Beurteilung des regelungstechnischen Teils hast Du recht.
Jemals geflogen? Dazu findet man leider nichts. So wie ich dieses Hackaday verstehe, ist das wohl ein Wettbewerb, wo man in einer bestimmten Zeit ein Ergebnis erzielen und das beschreiben muss. Vermutlich ist es nicht bis zum Launch gekommen ... Wenn ich mir die Mechanik des inneren Rings im Video ansehe, macht mir das an ihm befestigte Blech einen ziemlich wabbeligen Eindruck. In dieser Form wird das wohl nicht gehen. Sonst findet man im Netz meist nur lagegesteuerte Raketen mit Videos, die auch Finnen haben, wodurch die Wirkung der Steuerungsmechanismen schwer zu beurteilen ist. Professioneller wirkt die Arbeit von Adriano Arcadipane, die aber auch mit Hilfsflossen arbeitet und nur das Rollen verhindert. Achim laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1525 Status: Offline |
Beitrag 7638375
[01. Juli 2016 um 16:19]
Der Flug der Pilotenrakete auf dem RJD 2016 verlief ja nicht sehr erfolgreich. Eine Analyse des Videos ergab, dass die Instabilität (looping) genau in dem Moment einsetzt, wenn der Schub aufhört.
Das deutet eigentlich auf ein Versagen der Lagesteuerung hin. Anhang: img_0951.zip So schnell wollte ich aber nicht aufgeben. Inspiriert durch das gute Flugverhalten des Vierstabers nahm ich mir folgendes vor: - Stabilisierung durch mehrere um den Drucktank herum angeordnete Rohre (sozusagen "Rohrfinnen") - Verzicht dafür auf die elektronische Lagesteuerung (Oliver A. möge mir verzeihen ...) - Beibehaltung des Startgerüsts Leider lief das auf einen kompletten Neubau raus, denn - ein im Durchmesser kleinerer Drucktank war Voraussetzung - der Fallschirmauswurf aus dem Heck war nicht mehr machbar; Fallschirmkammer musste in die Spitze verlegt werden; damit kein Platz für die Lagesteuerung Es wurde ein Drucktank aus 1-Liter-Presta-Flaschen gebaut, Außendurchmesser 80 mm. Als äußere Hülle sollte ein Rohr aus 2-Liter-MezzoMix-Flaschen, Innendurchmesser ca. 103 mm, geklebt werden. Allerdings fand ich im Internet für die "Rohrfinnen" als kleinste Rohre nur welche mit einem Außendurchmesser von 13,8 mm. Das hieß, von den Rohren, dort wo sie auf der Flasche aufliegen, etwas wegzuschneiden. Leider waren sie auch noch zu kurz, mussten also eine geklebte Verlängerung bekommen. Nachteil: Das Ganze wird schwerer. Vorteil: Der Drucktank kann jetzt mit ca. 12 bar statt wie vorher nur mit 8 bar beaufschlagt werden, ist dafür aber kleiner. Das gleicht sich hoffentlich etwa wieder aus. Zwar habe ich gerechnet, aber die Abschätzung des cw-Werts ist schwierig. Um Ordnung in die dünnen Rohre zu bekommen, wurden zwei Sperrholzscheiben ausgesägt: Ich weiß, das schreit förmlich nach einem Laser-Cutter oder einer CNC-Fräse, aber wenn man das nicht hat, müssen eben die konventionellen Mittel wie Säge, Feile, Bohrer usw. ran. Zum Glück hat das keine tragende Funktion. In die Spitze wurden 8 ovale Löcher geschnitten, die bei den MezzoMix-Flaschen schon nahezu vorgestanzt sind.Das sieht dann so aus: Wider Erwarten funktionierte das Aufschieben des äußeren Rohres nach genauer Planung der Vorgehensweise dann relativ leicht. Die "Rohrfinnen" werden nur von den Sperrholzscheiben in Position gehalten, von der äußeren Hülle an den Drucktank gedrückt und nur mit etwas Klebeband fixiert, sind also nicht weiter angeklebt. Für den Fallschirmauswurf orientierte ich mich an Marcels Fallschirmauswurf mit geteilter Spitze. Nach diesen ganzen Arbeiten war es natürlich spannend, wie das jetzt mit der Stabilität aussehen würde. Ein Schwingtest verlief erfolgreich, man merkte aber, dass im Vergleich zu einer konventionellen Rakete mit Finnen die Stabilität erst bei höherer Geschwindigkeit einsetzt. Es ist also zu erwarten, dass sie kurz vor dem Gipfel instabil wird. Vor dem Erststart werde ich wohl zunächst das Fallschirmsystem mit einer einfachen Rakete testen. Gruß Achim Geändert von AchimO am 01. Juli 2016 um 16:32 laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
AchimO
Poseidon Registriert seit: Jul 2014 Wohnort: Berlin Verein: AGM Beiträge: 1525 Status: Offline |
Beitrag 7638693
[17. August 2016 um 18:01]
So sieht das jetzt lackiert aus:
Deutlich sind die Lufteinlässe der zur Stabilisierung dienenden Rohre zu sehen. Beim P1-Flugtag soll sie dann starten. laminare necesse est! Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten! |
WARAausKIEL
Wasserratte Registriert seit: Feb 2013 Wohnort: Kiel Verein: Beiträge: 777 Status: Offline |
Beitrag 7638696
[17. August 2016 um 21:42]
Tolles Projekt!
Da bin ich mal gespannt, wie das Fallschirmsystem funktioniert. Ich konnte meines leider immer noch nicht testen. Grüße Marcel If You Don't Try, You'll Never Know |