Rocketboy25
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jul 2002
Wohnort: Dinslaken
Verein: RAMOG,Solaris,TRA, AGM
Beiträge: 616
Status: Offline
|
Ist doch nur Neils Zigarettenspender.....
Abstürzende Einbauten:#43251
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hi,
das flüssige H2 bekommt man ganz einfach. Es gibt ein Apparat der funktioniert nach dem "Linde Gegenstromprinzip". Kann auch sein das es anders heißt. Das funktioniert wie folgt:
1. Man nehmen einen Kompressor (28kW ist schon nicht schlecht) und kompremiert sein Gas. 2. Das Gas wird bei der Kompression warm, weil da Energie rein gesteckt wurde. Das Gas muss jetzt mit Kühlkörpern oder Kühlwasser auf die Ausgangstemperatur oder tiefer gekühlt werden. 3. Jetzt läst man dieses kalte Gas von oben nach unten in ein sehr dünnes Rohr fließen. Dieses Rohr steckt in einem weit größerem Rohr drin, welches isoliert ist. 4. Am untersten Ende ist das große Rohr zu und das kleine Rohr hat eine winzige Öffnung. an dieser Öffnung tritt das Gas aus und kan expandieren. Dabei kühlt es ab, weil es dafür Energie braucht. Die Energie vom kompremieren haben wir ja fast raus bekommen. 5. Dieses kalte Gas strömt in dem großen Rohr nach oben und kühlt das kleine innere ab, so das unten immer kälteres Gas ankommt. 6. Irgendwann ist der Punkt erreicht wo das Gas nicht mehr zu 100% verdampfen kann, weli die Energie fehlt. Es entstehen kleine Flüssiggastropfen die sich unten im Rohr sammeln. 7. Diese kann man dann übern ein Ventil ablassen.
Warum jetzt Toms Kühlschrank nicht funktioniert liegt daran, das er wohl das Kühlmittel nicht gewechselt hat. Wenn er sowas wie Propan oder Buthan genommen hat was da jetzt als Ersatz drin ist, dürfte er knapp unter -18°C gekommen sein. Da fängt dieses Gas an zu kondensieren. Ermüßte sein Kompressorgas wechseln zu Helium. Dann kann der Kühlschrank auf fast 0K abkühlen.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
FabianH
Grand Master of Rocketry
Supervisor
Registriert seit: Okt 2003
Wohnort: Gevelsberg
Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR
Beiträge: 4123
Status: Offline
|
|
Marcus Dachsel
Raketenbauer
Registriert seit: Aug 2003
Wohnort: Rotenburg (W.)
Verein: Jugend und Technik
Beiträge: 114
Status: Offline
|
Hi Leute!
Das ist zwar nicht gerade ein produktiver Beitrag, aber mir ist da gerade mal so was aufgefallen... Ein Schwerpunkt hier im Thread war die Kühlung von Brennkammer und Düse. Wenn man den Mediendokumentationen glauben darf, kommt diese Diskussion für die Ariane-Konstrukteure etwas zu spät....hüstel....
Marcus
Wer bekannte Wege geht kommt nur dahin, wo andere schon waren.
|
Oliver Arend
Administrator
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Great Falls, VA, USA
Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR
Beiträge: 8353
Status: Offline
|
Als ich 2002 oder 2003 in Lampoldshausen durfte ich mir die Vulcain-Kühlung durch auf die Düse schrittweise aufgalvanisierten (!!!) Röhrchen aus der Nähe anschauen. Die Leute haben sich schon Gedanken gemacht...
Oliver
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Zitat: aufgalvanisierten (!!!) Röhrchen
wo ich das gehört habe, und dann die Wandstärke gesehen habe auf der ILA, habe ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Sowas muss doch einfacher gehen vor allem wenn man den Motor danach einfach weg wirft. Ich habe die Bilder da mal rein gestellt wie die es gelöst haben. Evtl. kann man daraus ja was lernen. Gruß Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Marcus Dachsel
Raketenbauer
Registriert seit: Aug 2003
Wohnort: Rotenburg (W.)
Verein: Jugend und Technik
Beiträge: 114
Status: Offline
|
Hi Oliver! Und alle anderen natürlich auch!
Als Du das mit der Galvanisiertechnik hier das erste Mal gepostet hast habe ich mich schon sehr über diese Praxis gewundert. Man kann damit sicher sehr schöne, Fehlerfreie Werkstücke herstellen, weil man ja jede Schicht kontrollieren kann.
Stellt sich aber die Frage, wie stabil die Verbindung zwischen den einzelnen Schichten ist. Mit Sicherheit entspricht das Ergebnis nicht einem massiven Material. Eher wohl einem "Blätterteig".
Ich möchte den Leuten ja ihre Fähigkeiten nicht absprechen. Und hinterher ist man ja eh immer schlauer. Aber ich persönlich hätte bei so einer Geschichte ein "nicht so gutes" Gefühl....
Aber wie dem auch sei, nun hat es ja geklappt.
Marcus
Wer bekannte Wege geht kommt nur dahin, wo andere schon waren.
|
Oliver Arend
Administrator
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Great Falls, VA, USA
Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR
Beiträge: 8353
Status: Offline
|
Das Ergebnis entspricht einem Werkstück aus solidem Material. Es kann sein dass es kein normales Galvanisieren ist, Sintern ist es IIRC aber auch nicht...
Oliver
|
Heiko
Epoxy-Meister
Registriert seit: Nov 2003
Wohnort: Hachenburg
Verein: Solaris RMB e.V.
Beiträge: 404
Status: Offline
|
Hallo,
ich war ja mit dem Neil dabei, als der von EADS uns erklärt hat wie die das Ariane 5 Triebwerk herstellen. Da war auch noch die Rede davon, dass die Oberfläche für die nächste Schicht noch poliert wird.
Ich denke man hat dann eine wunderbare Oberfläche aus Metall, beim Galvanisieren legen sich dann die Metall-Atome auf der Oberfläche ab, da es die selben Metall-Atome wie die Oberfläche sind, können die sich annähernd ideal ins Metallgefüge einbinden. Dies führt dann dazu, dass sich eigentlich keine unterscheidbare Schicht bildet.
Im Grunde könnte man eigentlich auch auf das Polieren verzichten. Da aber das Anfügen der Metall-Atomen doch ein chaotischer Prozesse ist, können dann selbst kleinst Unebenheiten sich mit dauerndem Aufgalvanisieren immer mehr verstärken und zu einer gewissen Rauheit der Oberfläche führen und dann evt. zu Hohlräumen.
Aus meinen Anfängen der Computerprogrammiererei sind mir einige Programme bekannt, die ein Kristallwachstum simulierten. Da wurden dann z.B. Teilchen simuliert, die mit einer Zufallsgesteuerten Bewegung von der Decke fielen, sind die dann auf dem Boden aufgetroffen oder auf ein anderes Teil am Boden so haftete dieses Teil da an. So enstanden dann mit der Zeit sowas wie eine Korallenstrucktur mit entsprechenden Hohlräumen. Ich denke die Programme simulieren auch Recht gut den Prozess des Aufgalvanisieren.
MFG Heiko
Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben.
|
Marcus Dachsel
Raketenbauer
Registriert seit: Aug 2003
Wohnort: Rotenburg (W.)
Verein: Jugend und Technik
Beiträge: 114
Status: Offline
|
Hallo!
Also, ich muss zugeben dass Materialkunde nicht so mein Ding ist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Atom welches sich durch Galvanisierung an ein anderes anlagert die gleiche Verbindung (sowohl chemisch als auch "mechanisch", also bezüglich der mechanischen Stabilität) eingeht, wie Atome die auf herkömmliche Art verbunden werden. In der Regel also im flüssigen Zustand.
Ich will damit nicht gegenanreden. Wenn dem tatsächlich so ist wäre es ein sehr interessanter Effekt. Aber wie gesagt, vorstellen kann ich es mir nicht. Wo gibt es vielleicht nähere Infos darüber??
Marcus
Wer bekannte Wege geht kommt nur dahin, wo andere schon waren.
|
|