Zitat:

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Original geschrieben von Tom
Wenn ich das richtig interpretiere:

der Held 1000 wird in mehreren Stufen gepresst.

d.h. zuerst die Düse, Stempel raus...
1.Lage Schwarzpulver, Stempel raus...
2.Lage Schwarzpulver, Stempel raus...

etc.

dadurch enstehen mehere Schichten, die auch grenzflächen besitzen. Wahrscheinlich kann man durch dieses Verfahren auch das Brennverhalten bestimmen.

Bitte verbessert mich wenn ich hier falsch liege !

Tom

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Moin Tom,

richtig, die Bilder lassen sich mit dem Abbrandverhalten korrelieren!

Wie Du ja in den Bildern siehst, werden innerhalb des Treibstoffblockes unterschiedliche Graustufen wiedergegeben. Dazu ein kleiner Exkurs wie diese Graustufen zustande kommen.

Die projektive 2D-Röntgentomographie basiert auf nichts anderem als der ortsabhängigen Schwächung, d. h. Absorptionsmechanismen, des Röntgenstrahls. Abhängig von "der Größe der durchstrahlten Atome bzw. der DICHTE der durchstrahlten Materie" wird der Röntgenstrahl ortabhängig geschwächt und wird auf dem dahinterliegenden Halbleiterdetektor hinsichtlich seines Flusses erfaßt.

Helle Bereiche auf dem Foto entsprechen dann Bereichen geringer Dichte bzw. Bereiche geringer Röntgenstrahlabsorption. Dunkle Bereiche vice versa.

Aus diesem Grunde erkennt man die einzelnen Pressungen.
Es wird in das Motorengehäuse eine bestimmte Menge an SP eingefüllt und dann isostatisch gepresst. Es erfolgt eine Verdichtung dieser Treibstoffmenge, welche nicht homogen ist. Nicht nur, daß man die einzelnen Pressungen erkennt, neeee, man erkennt sogar Dichteunterschiede innerhalb einer jeden Pressung. Dort wo der Stempel ansetzt, ist die Dichte höher, das Bild dunkler. Der Teil des Preßpulvers, welcher an die vorhergehende Pressung anliegt, wird am geringsten verdichtet und bleibt demnach heller schattiert. Insofern sind neben den Pressungen an sich auch die Dichteunterschiede innerhalb dieser sichtbar.
Hörbar werden schlechte Pressungen ja auch; das Stottern haben wir alle ja mal gehört....Dichtes SP brennt langsamer als weniger dichtes, und ablesbar werden sie in den bekannten Schubdiagrammen. Ich denke da z. B. an das Schubdiagramm des Held 5000, daß uns vor einem Jahr auf dem T2-Lehrgang vorgestellt wurde. Hier befand sich der Held 5000 noch in der "Entwicklungsphase" und die Pressungen verursachten lokale Maxima im Schubgraphen....

Wenn man das alles miteinander in Verbindung setzt, kann man die Abbrandgeschwindigkeit innerhalb einer Pressung errechnen und nicht nur die mittlere Abbrandgeschwindigkeit des gesamten Treibstoffblocks. Für mich persönlich ist das nicht weiter von Belang aber es gibt bestimmt Motorenentwickler, die sich dieses Features annehmen.

Viele Grüße,

Hendrik

Lieber Hendrik,

das mit der projektiven 2D-Röntgentomographie hasde aber schön gesagt - muß ich mal meinen Patienten so erklären, die zahlen dann sicher noch mehr ...

Also die Bilder von mir sind keine Tomografien, die nur eine Schicht scharf abbilden und alles davor und dahiner unscharf (sozusagen Tiefenschärfe gegen Null), sondern hundsordinäre Durchleuchtungen (sozusagen Tiefenschärfe gegen Unendlich).

Ich habe zwar einen echten Röntgentomografen in meinem Keller (kleiner Scherz, natürlich in der Praxis) herumstehen, aber dessen "Schichtdicke" ist etwa 5 mm und ich habe mir (bisher) keinen größeren Vorteil davon versprochen.
<hr>
Im Ernst, die Röntgenbilder sind für mich eine schöne Form von höherem akademischen Blödsinn, schließlich kann ja jeder so ein Pappröhrchen aufsägen und nachschauen, was drin ist. Auch die unterschiedliche Stopfdichte dürfte spätestens beim Sägen auffallen.

Hübsch sind die Bilder allemal, aber wirklich interessant wären Bilder mit Magnetresonanztomografen oder andere Stickstoff-sensitive Verfahren. Kennt vielleicht jemand einen Flughafenmitarbeiter, damit er einmal eine Garnitur unter einen der neueren bunten Durchleuchter legen kann?
Und Tom wird nach seinem Examen sicher einmal mit dem Ultraschall an einem D7-3 nachgucken, ob er schon schwanger ist, oder?

Bertram

Hallo Bertram,

"akademischer Blödsinn" hin oder her. Ich glaube nicht, daß ich mich jetzt rechtfertigen muß die Dinger mal durchleuchtet zu haben, oder?

Der Vorteil dieser Methode gegenüber dem Aufsägen liegt darin, daß es ein zerstörungsfreies Prüfverfahren ist.

Viele Grüße,

Hendrik

Hi Hendrik,

nicht so sensibel...
Ich spreche ausdrücklich nur von den Bildern, die ich gemacht habe! Du mußt Dich überhaupt nicht rechtfertigen, denn der sich entwickelnde thread spricht ja für Dich.

Ich wollte niemandem auf die Zündschnur treten!
Bertram

Hallo Bertram,

ich habe mir nicht auf die Zündschnur getreten gefühlt!
Aber die Formulierung finde ich Klasse.... auf die Zündschnur treten... das paßt zu uns Hobbypyromanen. Werde ich mir merken!

Viele Grüße,

Hendrik

Hallo zusammen,

wir kennen sie alle...die beruhigende und klingende Qi-Gong-Kugel, welche man im Duett im Handteller kreisen läßt. Die Frage nach dem Miniatur-Küster, welcher unaufhörlich beim Kugelkreisen herumbimmelt, wird ernüchternd durch folgendes Bild beantwortet...

VG,

Hendrik

Folgende Datei wurde angehängt:

Ähnlich verhält es sich auch mit jenem Plastikgerät, welches man meist rechts neben der Tastatur lagert und dazu dient, den Zeiger auf dem Bildschirm zu bewegen. Im Volksmund oft mit Maus umschrieben, lies sich doch ebensolches Getier nicht auffinden...also, blanke Lüge!!!

Folgende Datei wurde angehängt:

Und nun eine Nachricht an alle Masch-bauer!

Nennt man unten gezeigtes Teil doch so unpassend Kugellager, so kommt es einem bei der Durchsicht eher als ein Kugelzwangslager vor! Die armen Arbeiter sind demnach in Ketten gelegt und um dies nicht der Außenwelt zu zeigen, zu dem auch noch gekapselt!

Ich denke, wenn man allgemein wüßte, daß wir hier immer noch unsere Arbeiter in Ketten legen, dann würde ein ziemlicher Aufschrei durch die Massen gehen und Amnesty Int. würde alle Arbeits-Kugelzwangslager verbieten wollen...!

Folgende Datei wurde angehängt:

Lieber Hendrik,
eben (= etwas weiter oben) schreibst Du noch vom Vorteil eines zerstörungsfreien Verfahrens! Was ist das für eine Grausamkeit, z.B. ein künstlerisches musikalisches Gerät, das angeblich für den Einsatz in der Hand entworfen wurde, mühselig zu virtualisieren und dann virtuell zu zerstören! Und bösartig den Zauber über diesen Dingen zu vernichten!

War mir doch immer ein Rätsel, wie die zwei Ringe scheinbar ineinander schwebend endlos lang umeinander drehten wie die zwei Königskinder... Und wieviel süße Gedanken waren mit meiner Maus, die in unhörbaren Rufen dem Computer mitteilte, wo sie gerade war - die innigst vorstellbare Mutter-Kind-Beziehung überhaupt!
Erst der doppelte Zauber der Klangkugeln, die aus einem sagenumwobenen fernen Reich unter unvorstellbaren Schwierigkeiten hierhergeschmuggelt wurden, unerklärlich feine Töne abgaben und richtig angewendet zu absoluten Glücksgefühlen führen sollten (aber das gehört nicht in das Raketen-Forum, höchstens als antipodische Ergänzung)...

Und jetzt: der letzte Zauber der Technik, die letzten geheimnisvollen Unerklärlichkeiten - schnöde zertreten von Hendrik! Müssen wir uns das gefallen lassen?

Ich hätte wenigstens eine virtuelle zerstörungsfreie Röntgenaufnahme erwartet!!!



Bertram

Sag mal Bertram,

benutzen Zahnärzte noch Lachgas? Wenn ja, hast Du mal angelegentlich die Dichtungen der Anschlüsse überprüft???


Aber seit Deinem Posting sehe ich meine Funkmaus mit ganz anderen Augen


Grüß die Cessna
Boris