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Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 33611
[08. August 2003 um 22:32]
Zitat: Sowas ist landläufig als "Timer" bekannt und in verschiedensten Ausführungen zu erwerben Im Ernst: Wie bereits ausgeführt: Es ist wenig sinnvoll, sowas in einen Höhenmesser einzubauen, Du kreierst damit nur eine weitere mögliche Fehlerquelle für das Bergungsgerät. Gruss Jürg |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 33619
[09. August 2003 um 12:21]
für die Generation SALT-3 habe ich gerade einige Verbesser-ungen implementiert, die natürlich auch in der 4. Generation enthalten sein werden.
1. Nach dem Zuschlagen der Türen bestimmter Autotypen oder beim Zusammenbau des Modells wurde teilweise die Start-Triggerbedingung erfüllt, was letztendlich zum unbeabsichtigten Auswurf des Fallschirms führte. Dieses Problem sollte mit der neuen Firmwareversion 38 nicht mehr auftreten. 2. Solange sich der SALT in der Starterkennung befindet und noch kein Start detektiert wurde, piepst der SALT jetzt alle 6s für 150 ms (beim TINY signalisiert dies die LED). Wenn die Signalisierung ausbleibt heißt das, daß der Start erkannt wurde. Ein Update auf Version 38 ist z.B. am 30./31.8 in Roggden möglich. Die Tiny Version wird mit Version 38 geliefert. Da mein Prozessor nur 8k Flash-Speicher besitzt habe ich die Höhentabelle auf 4000m reduziert, was in Deutschland sicher reichen dürfte. Damit steht jetzt wieder genügend Speicherplatz für etliche Programmerweiterungen zur Verfügung, falls dies notwendig sein sollte. Zum Vorschlag Default-Mode: Der SALT hat eine default-Konfiguration. Im Auslieferzustand sieht sie folgendermaßen aus: 8 Datensätze 500m Startplatzhöhe 2s Sperrzeit 100m Abfanghöhe 16 m/s Vario Timer ausgeschaltet Damit können beliebig viele Flüge durchgeführt werden. Die Flugkontrolle ist immer aktiv, lediglich die Aufzeichnung ist auf die ersten 8 (1) Flüge begrenzt. Was jetzt geändert werden kann ist, daß man nicht die ersten 8 (1) Flüge protokolliert, sondern die letzten 8 (1) aber das ist Geschmackssache. Wenn die Mehrheit darauf besteht kann ich das so implementieren. zu den Themen SALT-4: 1. Stufentrennung - es ist kein Problem, das Ereignis 2 für die Stufentrennung zu benutzen. Mit der Timerfunktion des SALT ist das ja bereits jetzt möglich. Damit die Stufentrennung auch höhenabhängig funktioniert, müßte nur das Programm geändert werden, wobei es hier Einschränkungen gibt. Die Stufentrennung ist auf Grund der derzeit kürzesten Sperrzeit von 2 s nicht früher möglich. Zu diesem Zeitpunkt könnte die eingestellte Höhe bereits überschritten sein. Außerdem sehe ich hier eine Gefahrenquelle: Beispiel: der SALT wird für ein 2-stufiges Modell eingestellt und dann noch schnell in ein anderes 1-stufiges Modell mit 2 Fallschirmen eingebaut. Dann kommt der 2. Fallschirm mitten in der Aufstiegsphase des Modells. Die Folgen sind bekannt. Lösung dieses Themas wäre eine automatische Stufentrennung, die vom SALT selbständig berechnet wird und zum optimalen Zeitpunkt erfolgt. Möglicherweise könnte hier noch ausgewählt werden, ob mehr auf maximale Höhe oder Geschwindigkeit optimiert werden soll. Voraussetzung ist auf jeden Fall, daß die Maximalgeschwindigkeit unter 0,8 MACH bleibt. Für die Stufentrennung sind mehr Zünstufen notwendig. Deshalb wird der SALT4 3 oder 4 davon bekommen. 2. Sicherheit gegen unbeabsichtigte Auslösung am Boden: Ich versuche hierfür eine kombinierte HW/FW-Lösung zu finden. Ideen dazu gibt es schon. In jedem Fall muß verhindert werden, daß nach der Landung noch ein Zünder aktiviert wird, auch wenn der Zünder, so wie Hendrik vorgeschlagen hat, vor der Landung einfach abgefackelt wird. Winfried |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 33641
[09. August 2003 um 20:37]
Zitat: Wie soll der SALT feststellen dass der richtige Zeitpunkt für Stufentrennung gekommen ist? Gruss Jürg |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 33660
[10. August 2003 um 10:35]
Zitat: Dafür gibt es sicher verschiedene Lösungsansätze. Im Prinzip läuft es aber immer darauf hinaus, daß man den Höhenzuwachs (bei barometrischen Lösungen) analysiert. Die Auslösung kann dann entweder direkt bei Brennschluß erfolgen oder wenn die Geschwindigkeit nach Brennschluß einen definierbaren Wert unterschreitet. Mir ist natürlch klar, daß dies einen einigermaßen senkrechten Flug voraussetzt aber zum Thema unkontrollierter, extremer Schrägflug fallen mir nur Bremsrakete und Selbszerstörung ein, was ich aber bisher noch nie in der Praxis beobachtet habe. Winfried |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 33674
[10. August 2003 um 12:50]
Das Problem dabei: Je nach Schubkurve des Motors und Geometrie der Rakete wirst Du mitten im Abbrand der Startstufe bereits teilweise massiven Geschwindigkeitsverlust feststellen. Ueber Beschleunigung/ Geschwindigkeit wirst Du also nie zu einem Regelset kommen, welches für jede Kombination Rakete/Treibsatz funktioniert. Oder anders gesagt: Du kannst den Brennschluss über Höhe / Geschwindigkeit nicht zuverlässig finden.
Da ist der separate Timer immer einfacher und vor allem sicherer. Andere Frage: Wie sind die Zünder beim SALT im "Vorstart" (solange nicht auf der Rampe) gesichert? Gruss Jürg P.S. ich spreche immer aus "High-Power" Sicht, mir ist klar, dass einige Aussagen nicht unbedingt auch für Schwarzpulver-Treibsätze und kleinere Kaliber gelten. |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 33689
[10. August 2003 um 19:38]
Zumindest die Kurven, die ich bisher gesehen habe, würden über den Höhenverlauf einen ungefähren Rückschluß auf den Brennschluß zulassen. Natürlich dürfen nicht einfach aufeinanderfolgende Meßwerte miteinander verglichen werden.
Durch Unstetigkeiten würde man so wahrscheinlich zu keinem vernünftigen Ergebnis kommen. Es ist sicher auch nicht notwendig, den Brennschluß auf 100ms genau zu erkennen. Außerdem, wer weiß denn, ob der Antrieb die spezifizierte Leistung bringt. Sich nur nach einer Zeit zu richten halte ich für gefährlich und aus Entwicklersicht auch nicht besonders interessant. Ein Prozessor kann Entscheidungen treffen, ein Timer nicht. Die Zünder sind beim SALT-3 nicht gesichert, das wird erst mit dem SALT-4 kommen. Beim SALT-3 wurde davon ausgegangen, daß erst kurz vor dem Start die Stromversorgung eingeschaltet wird. Es gibt aber mechanische Lösungen, die den Zünder bis kurz vor dem Start kurzschließen und erst mit dem Start freigeben. Dies kann zusätzlich noch mit einer Zündsperre für den Motor kombiniert werden, so daß man sicher sein kann, daß die Rakete nicht ohne eingeschaltete Bordelektronik startbar ist. Was highpower betrifft: für alle Probleme gibt es Lösungen, falls wirklich welche notwendig sein sollten. Der SALT hat aus meiner Testerfahrung bisher perfekt funktioniert. Für neue Simulationsmethoden oder Anforderungen stehe ich jederzeit offen gegenüber. Winfried |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 33692
[10. August 2003 um 22:44]
Zitat: Warum? Die Brenndauer eines Treibsatzes ist sehr konstant und ein guter Timer wird zuverlässig den Start feststellen. Wie gesagt, ein Höhenmesser kann nicht verlässliche Aussagen über den Antrieb machen, das lässt sich mit jedem Flugsimulationsprogramm einfach verifizieren: Man nehme einen Treibsatz mit degressiver Schubkurve (die meisten Composites), stecke ihn in ein Modell und lasse den Flug simulieren. Interessant ist die Beschleunigungskurve: Wenn die Beschleunigung negativ wird würde der Höhenmesser Brennschluss feststellen. Je nach Treibsatz und Modell kann das aber meilenweit vom effektiven Brennschluss entfernt sein! Gruss Jürg |
Johannes (Axe) Haux
Poseidon Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: D-73035 Göppingen-Jebenhausen Verein: HGV, AGM, TRA #7891 L2 z.Zt. inaktiv Beiträge: 1067 Status: Offline |
Beitrag 33782
[12. August 2003 um 20:37]
Zitat: Hi, fuer einen sicheren 2-Stufenflug muss die 2. Stufe an der Stelle zuenden an der es der Konstrukteur vorgesehen hat. Wie waehre es mit: Stufenzuendung fruehestens nach X Sek, spaetestens nach X Sek. mindestens erreichte Hoehe XX Meter, Speed min XX m/s, Speed max XX m/s. Ausloesung bei a negativ/positiv. Nur wenn alle Werte 'richtig' sind kommt die zweite Stufe. Sonst nicht. Wenn etwas nicht stimmt ist es besser die 2. Stufe kommt ueberhaupt nicht. (Haette z.B. bei Herbert's Rakete am ALRS III die Sicherheit verbessert). Gruss Johannes Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck) |
oliver
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: 89250 Senden Verein: SOLARIS-RMB;T2; Tripoli #09637 Beiträge: 897 Status: Offline |
Beitrag 33786
[12. August 2003 um 23:43]
Hallo zusammen,
mal eine Frage von mir, auch wenn sie etwas naiv erscheint. Macht es Sinn, in eine Elektronik, die ja eh schon vier Ereignisse kennt und darauf reagiert => Apogäum, Sinkrate, Höhe und zusätzlich Timer, zusätzliche Funktionen zu implementieren? Ist es denn nicht sinnvoll diese Funktionen : a.) zu optimieren, da wo sie noch optimiert werden können b.) und die bestehende Software noch verfahrenssicherer zu machen. Wünschenswert wäre für mich ein dritter Ausgang, z.b. für den Timer, um diesen als Redundanz für ein beliebiges vorhergehendes Ereignis, was nicht eingetroffen ist, zu nutzen. Beispiel : 1. Ereignis = Apogäum => Auswurf Vorschirm : Redundanz Motordelay 2. Ereignis = definierte Abfanghöhe => Auswurf Hauptschirm : Redundanz => Sinkgeschwindigkeit (oder Timer), und hier fehlt mir der dritte Ausgang Ich denke mir halt, dass bei komplexen Modellen es durchaus sinnvoll ist technisch unabhängige Ereignisse (Zündung zweite Stufe/recovery) auch von technisch unabhängigen Geräten zu steuern. Meine Bedenken gehen halt dahin, fällt mir meine Elektronik aus irgendeinem Grund aus, geht überhaupt nichts mehr. Lösung wäre dann hier allerdings, dass ich zwei dieser Geräte verwende. Ein anderer Lösungsansatz wäre allerdings auch, dass ich über die Software unterschiedliche Modi (Verwendungszwecke) steuern kann : Modus 1: Recovery Modus 2: Zündung zweite Stufe @juerg : was hälts Du davon, wenn ich die Schubkurve des verwendeten Motors in den Höhenmesser einlesen kann, und dadurch ein Vergleich mit dem brennende Motor erfolgt ? Die Schubkurven haben wir (Rocksim, Thrustcurve usw.) Diese Daten zu konvertieren, bzw. in ein lesbars Format zu bringen dürfte ja kein Hexenwerk sein. Grüße aus Ulm Oliver Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken. - Pythagoras - Modellbau-Factory |
Achim
Moderator
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Beitrag 33789
[13. August 2003 um 00:02]
ich persönlich stehe ja nach wie vor auf den Standpunkt, dass ein backup völlig autark sein muss. Eigenständige Elektronik, eigene Stromversorgung, eigener Zünder, möglichst anderes Funktionsprinzip.
Angenommen, es gibt irgendeinen Zustand oder Umstand, der die verwendete Elektronik oder Software versagen lässt, dann nützt es nichts, als backup eine baugleiche Elektronik zu verwenden. Mehr Funktionen bedeuten auch mehr Komplexität und höhere Fehleranfälligkeit. Mir reichen die Funktionen des Salt 3 jedenfalls völlig - bis auf die fehlende Batterieanzeige. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |