An alle Raumfahrtexperten hier mal `ne Frage:
Wegen der unsicheren Wetterlage beim bevorstehenden Start habe ich heute Nachmittag immer mal wieder einen Blick auf NASA-TV via Internet geworfen.
Dabei bin ich in eine Live-Übertragung des Andockmanövers eines unbemannten Progress-Versorgungsfahrzeuges bei der ISS geraten.
Mir ist sofort aufgefallen, dass die Annäherungsgeschwindigkeit um ein Vielfaches höher war, als ich es vom Shuttle her kenne, ich schätze um den Faktor 3 – 5 schneller.
Der Dialog zwischen dem russischen Astronauten auf der ISS (der scheinbar das Manöver steuerte) und der Bodenstation in Moskau wurde zwar simultan, aber in ziemlich schlechtes Englisch übersetzt, dennoch habe ich eine Stelle deutlich mitbekommen:
Astronaut: „Alles in Ordnung“
Boden: „Bei Deinem ‚Alles in Ordnung’ muss man Nerven aus Stahl haben“...
Über die Andock-Kamera konnte man die Annäherung sehen, ebenso wie das Fadenkreuz im Kamerabild sowie das Gegenstück auf dem Adapter der ISS – nur dass die weit davon entfernt waren, zur Deckung zu kommen! Die Korrekturbewegungen wirkten eher unkoordiniert, und auf dem letzten Meter versuchte die Steuerung die noch deutliche Abweichung mit einer starken Seitwärtsdrehung zu korrigieren, was jedoch nicht mehr vollständig gelang.
Nach dem Kontakt drehte sich die Progress erst einmal ein ganzes Stück um zwei Achsen, da sie offenbar nicht fluchtend mit dem Adapter angedockt hatte.
Erst das „Retracting“, das jedoch nicht mehr übertragen wurde, scheint die Ausrichtung dann doch noch zuwege gebracht zu haben.
Im Kontrollraum bei der NASA sah man die Leute über das Manöver diskutieren (an den Handzeichen deutlich erkennbar), - die fanden es offenbar eher amüsant.
Nun meine Frage: ist das NORMAL so? Es sah irgendwie nach Einparkmanöver in der ersten Fahrstunde aus
Gruß
Dino