Neil
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Hi,
ich habe mir gerade mal die Arbeit angeschaut. Ist sehr umfangreich. Daher habe ich die erstmal nur überflogen und mir etwas näher dein Einspritzsystem angeschaut. Ich denke es wird nicht so funktionieren wie gedacht. Da du ja schon vor der Brennkammer (in der Einspritzdüse) ein Gemisch bekommst welches theoretisch zündfähig ist, kann es passieren das dir der Motor in der Einspritzdüse zündet und nicht in der Brennkammer. Ich habe mich vor ein paar Monaten mal mit Wasserstrahlpumpen beschäftigt und meine mich zu erinnern das man die Saugleistung nur gegen einen bestimmten Druck arbeiten kann. Das bedeutet das der Druckunterschied zwischen Brennkammer und Alkoholtank nicht all zu groß sein darf. Man müßte also gegebenfalls den Alkoholtank unter Druck setzen was dann wiederum die Einspritzdüsenkonstruktion überflüssig macht. Ich denke das bei deiner Konstruktion der Sauerstoffanteil viel zu hoch war und du deswegen kein zündfähiges Gemisch bekommen hast. In der Regel wird das Zerstäuben durch kollisionen der Einspritzstrahlen erzeugt. Man spritzt dabei beide Komponenten getrennt ein. Das hat dann den Vorteil das man das Mischungsverhältnis regeln kann.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Oliver Arend
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In jedem Fall eine sehr schöne Facharbeit, auch wenns nachher mit dem Betrieb des Triebwerks leider nicht geklappt hat. Beim nächsten Mal noch ein bisschen lauter fragen, wir haben eine Drehbank in der Akamodell (direkt gegenüber vom IRS), die in letzter Zeit ohnehin zu viel Staub angesammelt hat.
Vielleicht verfolgst Du das Projekt ja auch nach Deiner Schulzeit noch.
Möchtest Du die Arbeit nicht auch noch ins RMB-Archiv stellen?
Oliver
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left_leg
Anzündhilfe
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@oliver: danke erstmal. ich hab auf jeden fall vor, das projekt nach dem schriftlichen abi weiter zu verfolgen und darüber hinaus natürlich ebenfalls. mein stolz wird schon dafür sorgen, dass an dem teil lang genug gearbeitet wird, bis es zündet^^ Ich hab die Arbeit grad ins Archiv hochgeladen @neil: das mit der rückzündung in den tank schätze ich für unwahrscheinlich ein, da zumindest im hals der einspritzdüse schallgeschwindigkeit erreicht wird. und wie ich in meiner facharbeit festgestellt hab, wollen so schnelle gase und nebel garnicht gern brennen. das mit den wasserstrahlpumpen stimmt absolut, deswegen hab ich das injektor konzept ja auch verworfen (vielleicht hast du das überlesen wenn du nur drübergeschaut hast). schau dir mal die tröpfcheneinspritzung an, die wurde im triebwerk verwendet und die läuft auch gegen druck. pralleinspritzung war absolut nicht möglich, dazu waren die massenströme zu gering (hätte da 0,15mm radius bohren müssen).
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hybrid
SP-Schnüffler
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Hammer! Hätte mir gewünscht, derartiges zu meiner Schulzeit machen zu können... Aber leider stelle ich auch hier wieder eine starke Überexpansion fest,welche die Leistung des Treibwerks extrem senkt. Zitat: Obwohl die Düse ein wichtiges Teil eines Raketentriebwerks ist, wurde bis auf eine kleine Erweiterung des Düsenhalsdurchmessers von 1,2 mm auf 3 mm keine Düse konstruiert.
Das ist schon eine Expansion um den Faktor 6,25. Die wäre sinnvoll bei 45Bar Brennkammerdruck! Bei 5,5 Bar Brennkammerdruck darf die Expansion nur 1,56 betragen, d.h. die Aufweitung müsste um den Faktor 1,25 geschehen, also von 1,2mm auf 1,5mm. Grüße Malte
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left_leg
Anzündhilfe
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ich habs geahnt, mit der expansion...
hab leider keine formel mehr gefunden wie das entspannungsverhältnis berechnet wird. habs dann insgesamt weggelassen, da es für mein triebwerk, zumal es sowieso nur auf dem teststand betrieben wird, keine allzu große rolle spielt. ist im endeffekt ja nur feintuning, mit der strömungsablösung hätt ich leben können^^
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Oliver Arend
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cpropep gibt Dir Ae/At doch direkt aus.
Oliver
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FalkE
Wasserratte
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Klasse Facharbeit, super detailiert ausgearbeitet. Ich habe in meiner Facharbeit auch ein Experiment gehabt, finde es super, wenn man sich an so etwas heranwagt. Allerdings wurde unsere Facharbeit auf 12 Seiten beschränkt, was das ganze noch schwieriger machte, ich hätte gern mehr Seiten gefüllt. Ging damals um den Bau und Betrieb einer Elektrolysezelle und die Frage, ob sich eine funktionsfähige Brennstoffzellen mit handelsüblichen Dingen herstellen lässt. An eurer Schule war wohl keine Beschränkung gegeben oder hattest du eine Ausnahme Genehmigung?
mfg Dennis
Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten.
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left_leg
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ich hab nen super entspannten physiklehrer, es gab fast keine einschränkungen in irgend einer hinsicht. außerdem war ich der erste der überhaupt jemals eine facharbeit an unserer schule gemacht hat^^. bei uns in bawü ist das ja freiwillig... Ah, danke oliver^^. manche geheimnisse des cpropep sind mir leider noch verschlossen geblieben... mal ne ganz andere frage: denkt ihr es besteht die möglichkeit das ganze flugfähig zu bekommen? denk mal ein spezifischer impuls von 2000m/s ist drin, arg viel mehr wird schwer. des heißt für ein halbes kilo startmasse bräuchte man so um die 25N schub (das fünfache der gewichtskraft der rakete, oder?) und damit einen massenstrom von um die 12,5g/s. es gibt so luftdosen zu kaufen, da sind ca. 8 liter luft unter druck drin. entweder dass als oxidator oder ein paar N2O sahnespender kapseln, wie bei den hybridtriebwerken. hört sich meiner meinung nach schwierig aber machbar an, allerdings ist mein angenommenes raketengewicht natürlich total geraten, da seid ihr die fachleute...
Geändert von left_leg am 17. Januar 2009 um 18:57
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Oliver Arend
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Mit gasförmigem Oxidator erreichst Du kaum die notwendigen Massenströme. Lachgas und Ethanol ist realistisch, wird ja im Rattworks Tribrid schon umgesetzt.
Oliver
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Beniko
Epoxy-Meister
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HI all,
weiß jemand, wer,wie wo, was ??? sich eine Möglickeit findet, den Innendruck der Brennkammer zu messen Größenordnung > 100 bar ???
M. f. G. Benedikt
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