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Tom

Grand Master of Rocketry


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Tom

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Beitrag 25566 [Alter Beitrag03. Februar 2003 um 20:10]

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Zitat:
Original geschrieben von Jonas Veya
Früher gab man Unsummen für Kathedralen aus, die Raumfahrt ist eine der Kathedralen der Menscheit der Gegenwart.
...
Dies ist unser technologisches Erbe.




Hi Jonas,

ich sehe das nicht ganz so. Mal abgesehen von den Opfern (auch wenn ich vielleicht arrogant klinge, aber die an Bord wussten genau was passieren kann...), es ist schlimm dass die Raumfahrt einen solchen Rückschlag erleidet.

Früher oder später ist auf der Erde "Schicht im Schacht".
Machen wir uns da nix vor. Vielleicht erst in 1000 , vielleicht aber schon in 100 Jahren. Und genau an dem Punkt sollte die Menschheit in der Lage sein zu überleben...
Klingt vielleicht auch etwas phantastisch, aber denke mal drüber nach...

In den 60ern war die Aussage, dass in den 80ern der Mond mit Raumbasen besiedelt sei... , bestimmt nicht um ihn als Kathedrale zu nutzen wink

Viele Grüsse
Tom
Neil

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Neil

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Beitrag 25569 [Alter Beitrag03. Februar 2003 um 20:21]

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Hi,

was ich mich immer Frage bei der Idee die Erde zu verlassen weil es hier zu voll wird oder zu Unmenschlich, wenn es machbar ist im Vakuum oder auf einen völlig lebensfeindlichen Planeten zu leben, ist es da nicht einfacher auf der Erde zu bleiben? Man muß nicht die ganze Technik vortschaffen. Ob man sich jetzt gegen ein Vakuum schützt oder gegen eine vergiftete Umwelt ist im Prinzip gleich.
Ich empfehle hier die Mars Triologie "Roter Mars", "Grüner Mars" und "Blauer Mars". Dort wird eine Auswanderung von der Erde zum Mars beschrieben, die eigentlich keinen Sinn macht.
Um nochmal auf di Kathedralen zurück zu kommen, die wurden hauptsächlich benutzt um zu klotzen, den anderen zu zeigen wie gut es einem selber geht. Auch hier gebe ich eine Buchempfehlung ab "Die Säulen der Erde". Danach so denke ich wirst du Kathedralen nicht mit der Raumfahrt vergleichen. Die Raumfahrt hat meines erachtens mehr damit zu tun das in uns der Drang nach neuem steckt. Habt ihr schon mal ein kleines Baby gesehen, das unter allem Umständen den Kopf hebt um zu sehen was um sich vorgeht? Es kann noch nicht mal laufen und versucht mühselig die Umgebung zu erkunden. Dabei fällt es manchmal hin und verletzt sich. Genauso ist die Menschheit auch, wie ein kleines Baby.
Das Ereignis mit der Columbia ist deswegen so schlimm, weil es Live im Fernsehen kam. Als die UDSSR ihre erste drei Mann Raumkapsel benutzt hat, ist die Crew auch ums leben gekommen. Das hat keiner mitbekommen. Wenn ich davon Berichte sehe, durchfährt mich das gleiche Schauern wie wenn ich die Berichte jetztim Fernsehen sehe.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Jonas Veya

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Beitrag 25574 [Alter Beitrag03. Februar 2003 um 22:08]

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Wenn wir schon in der Diskussion sind wink :

Schenkten die Kathedralen, Symbol des Glaubens, den Menschen nicht auch die Hoffnung?

Das wird jetzt zu philophisch für den Thread. --> OT
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 25583 [Alter Beitrag04. Februar 2003 um 00:45]

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Aus dem Newsletter der Mars Society als Antwort auf u.a. diesen Kommentar in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=ausland/weltspiegel/61389&datei=index.php

"Wir haben betroffen das Unglück der Columbia und den Verlust von sieben Menschenleben zur Kenntnis genommen. Vermutlich ist ein Teil des Hitzeschildes verloren worden, sodass die Struktur versagt hat und das Shuttle durch den Staudruck zerrissen wurde. Ist dies das Ende der bemannten Raumfahrt? Nein!
Wie jede andere Verkehrtechnologie fordert auch die Raumfahrt Opfer, trotzdem fordert niemand die Einstellung sämtlichen Verkehrs. Mithilfe des Shuttles und der anderen Raketen betreten wir Neuland, das ist ganz ohne Risiko nicht möglich.
Die Forderung nach Einstellung der bemannten Raumfahrt ist so kurzsichtig wie dümmlich. Auch hat die Reduzierung der Raumfahrtetats noch nicht einen einzigen hungernden Menschen Nahrung gebracht, außerdem ist der Raumfahrtetat im Gegensatz zu polemische Behauptungen geradezu winzig im Ver-gleich zu den Subventionen für Industrien von gestern und den Militärbudgets. Aber durch Raumfahrt konnten schon Menschen gerettet werden, die medizinische Forschung hat nur als Beispiel im Bereich der Osteoporosebehandlung durch bemannte Raumfahrt mehr als profitiert.
Von den wirtschaftlichen und technologischen Folgen gar nicht zu sprechen. Der nicht ganz unbedeutende Hersteller von Mikrochips, namens Intel, wurde mit dem Know-how aus der Apollomission gegründet. Die bemannte Raumfahrt ist ein Grund warum die USA technologisch und wirtschaftlich führend sind. Wäh-rend wir in Europa und Deutschland andauernden Ingenieur-, Wissenschaftler- und Bildungsmangel be-klagen, hat man dort etwas dagegen getan. Nur durch visionäre Programme kann man junge Leute für die Technik und die Zukunft begeistern. So bescherten sowohl das Apollo- als auch das Shuttle-Programm den Vereinigten Staaten einen deutlichen Peak bei den Studentenzahlen in den Natur- und Ingenieurswis-senschaften. Inzwischen hat die Europäische Union dies auch erkannt, und plant ein starkes Raumfahrt-engagement, als Teil des Planes die Wachstumsregion Nr. 1 in der Welt zu werden. Will sich Deutschland hier ausklinken? Können wir auf Arbeitsplätze, Visionen und Fortschritt verzichten? Deutschland krankt gerade an einer zu sehr rückwärts gewandten Sichtweise. Vielleicht sollten wir von den USA lernen, dass Probleme und Rückschläge Ansporn für mehr Anstrengungen sind.
Das kaum mehr vorhandene Raumfahrtprogramm und der Kommentar sind ein Ausdruck dieser Krankheit. Es ist Zeit für einen Aufbruch Deutschlands, auch einen Aufbruch Deutschlands in den Weltraum."

Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt e.V.
Deutsche Raumfahrtgesellschaft e.V.
Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum e.V.
Internationaler Förderkreis für Raumfahrt e.V.
Initiative 2000 plus e.V.
Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e.V.
Mars Society Deutschland e.V.
Raumfahrer.net
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Wissenschaftliche AG für Raketentechnik und Raumfahrt
Jonas Veya

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Beitrag 25584 [Alter Beitrag04. Februar 2003 um 01:27]

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Gutes Statement, kann man sich nur anschliessen!

Das Budget von kanpp 4 Milliarden (der ESA) ist sehr klein im Vergleich zu den 15 US-Milliarden.
Herbert

Epoxy-Meister

Herbert

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Beitrag 25669 [Alter Beitrag05. Februar 2003 um 22:55]

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Mir wurde mit dieser Diskussion erst wieder klar, dass die Technik der Shuttles schon über 20 Jahre alt ist und dass schon längst etwas Neues "auf Stapel" liegen müsste. An Ideen dazu fehlt es eigentlich nicht.
Ich habe vor einigen Tagen einen Hinweis auf eine Wanderausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema "Raumtransporter der nächsten Generation" erhalten, die ab nächsten Monat in München bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (ja so was gibts in Bayern) gastieren wird. Genauer vom 14.03. - 30.04.2003, zu finden in der Münchner Residenz, Marstallplatz 8 (U-Bahn-Haltestelle Odeonsplatz), geöffnet jeweils Dienstag bis Samstag von 11 - 18 Uhr.
Die Ausstellung wird auch noch nach Stuttgart und Aachen kommen.

Weitere Infos über die Ausstellung unter:



An der Zusammenstellung der Ausstellung waren vor allem die RWTH Aachen, die TU Stuttgart, die TU München und das DLR beteiligt.

Diese Ausstellung sollte man nicht verpassen.

Herbert
Oliver Arend

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Beitrag 25672 [Alter Beitrag05. Februar 2003 um 23:53]

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Stimmt, die war/ist auch hier in Stuttgart, war da aber noch nicht... mal die Plakate checken ob und wo.

Oliver
Neil

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Beitrag 25753 [Alter Beitrag07. Februar 2003 um 09:19]

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Hi,

es kamen ja ein paar Kommentare darüber, das man nicht versteht warum wegen 7 Personen die verunglückt sind mehr Aufsehen gemacht wird als bei einer größeren Anzahl irgendwo in Afrika.
Ich glaube man muß da doch einen Unterschied machen. Die bei dem Zugunglück umgekommen Personen sind ja für sich unterwegs gewesen. Die Astronauten sind aber für Forschungszwecke unterwegs gewesen, also im Auftrag zum wohle der Menschheit. Ich denke das alleine sollte man denen anrechnen um ein Medienspektakel wie es stattgefunden hat zu rechtfertigen.
Ich will jetzt mir obigen Kommentar nicht sagen, das ein Menschenleben in Afrika weniger Wert ist als im Orbit. Jedes Menschenleben ist gleich viel Wert.

Gruß

Neil

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Peter

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Peter

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Beitrag 25759 [Alter Beitrag07. Februar 2003 um 11:58]

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Möglicherweise gibt es das, was wir an Idealismus auf die Raumfahrt und ihre Raketen projizieren garnicht in Wirklichkeit. So fing das ja schon mit der "Mutter aller Raketen", der A4 / V2 an. Für mich steht außer Zweifel, daß deren Erbauer, namentlich Wernher von Braun Idealisten waren, die nichts lieber getan hätten, als im Auftrag der Menschheit Mond und Mars zu bereisen. Nur ihre Geldgeber hatten andere Ziele. An dieser Rollenverteilung hat sich wenig geändert. Weltweit nicht. Von allen Amerikanern, die je den Mond betreten haben, war meines Wissens nur einer Zivilist. Auch die mehr französische als europäische Ariane hat ihre Wurzeln in der französischen Nuklearrüstung- wobei deren Atomraketen pikanterweise stets auf Deutschland gerichtet waren. (Und sind?)

Der erste chinesische Astronaut wird nicht etwa nur die Schwerelosigkeit neu studieren. Die aufstrebende Weltmacht China will verhindern, daß sie rüstungstechnisch von den USA erdrückt wird. Amerikas Raumfahrt wird allein schon deshalb weitergehen, weil dies inzwischen eine strategisch bedeutende Komponente für heutige wie für künftige Kriege ist. Dafür hat man die Shuttles gebaut und nicht, um das Laichverhalten der Lurche im All zu studieren. Sowas fällt nebenbei an und kommt gut vor laufender Kamera.

Wir hier haben das Glück, daß unsere Raketenprojekte wahrhaft zivil sind, weil wir sie selber finanzieren können. Darum können wir uns den Luxus leisten, eine friedliche Vision von der "Eroberung des Weltalls zu träumen". Das sollten wir auch ruhig weiter so halten, denn wer weiß, vielleicht kann man ja nicht nur die technische Seite, sondern auch die gesellschaftspolitische Seite dieses Traums noch entwickeln?
Neil

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Neil

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Beitrag 25760 [Alter Beitrag07. Februar 2003 um 12:07]

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Hi,

was ich in dem Zusammenhang Raumfahrt und Militär erst recht spät erfahren habe, war die Nutzung des Buran. Der hatte eine bombenklappe unter dem Rumpf und war als Langstreckenbomber konzipiert.
Bei Werner von Braun stellt sich mir die Frage, wie weit ein Fanatiker gehen würde um seine Visionen zu realisieren?

Gruß

Neil

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