Autor | Thema |
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Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 35491
[11. September 2003 um 17:01]
Aber die Fallschirmspringer stürzen doch auf nicht reihenweise ab!
Ich denke dem Problem des schlechten Öffnes kann man mit einem Deployment-Bag begegnen oder sehe ich das zu naiv? SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Rainer
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Mär 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 2067 Status: Offline |
Beitrag 35492
[11. September 2003 um 17:24]
Andi´s Bedenken kann ich gut nachvollziehen.
Wie sollen sich denn die Luftkammerröhren füllen aus denen der Schirm besteht, wenn er einfach nur hoch katapultiert wird. Ein Gleitschirmflieger lässt ja auch erstmal die Luftkammern sich füllen bevor er springt, segelt oder sonst was. Das kann der daran hängende Mensch kontrollieren und steuern, aber ein hoch geschossenes Plastikpüppchen ???? VG Rainer |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 35493
, Entwicklung
[11. September 2003 um 18:21]
Salü miteinander
Die Zeiten, als Paraglider einfach Fallschirme waren, mit denen man nicht aus dem Flugzeug sprang sondern sie am Boden öffnete und damit einen BErghang hinunter segelte, sind längst vorbei. Beide Bereiche haben eine enorme Entwicklung gemacht und sind für ihre Bedürfnisse optimiert worden. Das führte dazu, dass ein heutiger Gleitschirm nur noch aufgezogen werden kann, sich aber nicht mehr aus dem gefalteten Zustand öffnet - er kann nicht einmal mehr vernünftig gefaltet werden. Die Modelle haben diese Entwicklung mit vollzogen. Wir haben mehrfach versucht, einen Modellgleitschirm, der an sich gut flog, zu falten und zu öffnen - keine Chance. Gründe: siehe oben. Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 35507
[11. September 2003 um 23:50]
Wovon redet Ihr eigentlich? <i>"Dani musste überzeugt werden" ... "keine Chance" ... </i>???? Eine meiner wenigen Stärken bzw. Schwächen ist, dass ich grundsätzlich nur glaube was ich gesehen habe. (Wenn mal eines kommt, glaube ich auch an UFOs) Ihr diskutiert <i>ex cathedra</i>* über Unterschiede Gleitschirme/Fallschirme und was sehe <i>ich</i>?: Irgendein RC-Motorflugmodell steigt mehrfach in die Höhe, links und rechts ein Päckchen unter der "Achsel" und schmeisst sie ab. Das eine (1 kg Gewicht) öffnet sein ### sofort, segelt lustig gesteuert durch die Gegend und landet 30 Meter entfernt, dass andere (250 g Gewicht) hat sein <i>deployment bag</i> auf dem Rücken, sticht in die Tiefe, wirft einen winzigen <i>drag chute</i> aus und turnt mit seinem ### anschliessend fröhlich mit Steilspiralen etc. durch die Luft und fällt 2 m vor mir auf den Boden. Das ### will ich jetzt mal "Matratze" nennen, um mich nicht auf Fall- oder Gleitschirm festlegen zu müssen. Beide sind rechteckig, 150x40 bzw. 60x40 cm gross (geschätzt), gekammert (= je eine untere und obere Lage, dazwischen 12/20 "Spanten", hinten geschlossen, vorne geöffnet) und werden wie folgt gesteuert: Eine "Spinne" aus Fäden hält fast des gesamten Schirm mit Ausnahme der Hinterkanten aussen, die jeweils von einer eigenen Spinne aus nur 3-4 Fäden zum Steuern herabgezogen werden können. Der grössere Schirm ist aus einem ausserordentlich steifen Material wie für Drachen, öffnet sich aber trotzdem zuverlässig, der kleine ist weich wie ein Taschentuch. Ich will mich jetzt nicht festlegen, ob das Fall- oder Gleitschirme sind (vermutlich ersteres), aber sie haben sowohl was Öffnung als auch Steuerbarkeit betrifft bestens funktioniert. Der kleine Schirm neigt zum Pendeln - was sein Besitzer ahnunglos mit Blei in der Puppe kompensieren wollte. Wie ich es zur Zeit sehe sollte eine Raketen-Matratze nicht gewölbt wie ein Gleitschirm sein, sondern fast eine V-Form wie eine Möve haben. Ausserdem halte ich eine gekammerte Ausführung für unnötig - ich will ja kein Gleitverhältnis von 1:15 erreichen. Eine Ausführung mit einer simplen Lage Seidentuch sollte reichen. Diese wird im vorderen Teil von 2x4x3 Fäden (2x = für links und rechts getrennt) gehalten, während die Hinterkanten von 2x3 Fäden herabgezogen werden können. Der Zugweg ist beachtlich - bei der kleinen Ausführung beträgt er bestimmt 15 cm! Was für einen sicheren fehlertoleranten Betrieb noch gewährleistet werden muss ist die Schock-Toleranz. Ich habe schon überlegt, ob die 2x3x4 Fäden, evtl. auch die Steuerfäden mit einem kurzen Gummi angebracht werden sollen. Für eine abschliessende Äusserung ist es noch zu früh. Mini-Servos sind bestellt (bei www.der-schweighofer.com gibt es Micro-Teile, da gehen einem die Augen über!), und ich werde froh sein, wenn ich meine Konservendose mit Flügeln mit der Zwille heil in die Luft und anschliessend RC-gesteuert wieder zu Boden gebracht haben werde. Nur nebenbei - Segelflugzeuge kann ich jetzt steuern, aber Matratzen? <font size="1">Bevor jemand kalauert: wir haben ein Wasserbett, dass kann man nicht steuern, nur regeln - die Temperatur nämlich</font> "Slobby"** Bertram ___________________ * von der (Predigt-)Kanzel herab ** Nach "Yuppie", "Dink" und "Coach potato" gibt es ja zur Zeit den Gegensatz zwischen den Asaps (= "as soon as possible") und den Slobbies: "slower but better" Also was Modellraketen jenseits von L1 betrifft : besser slobby als asap - und was den Zahlungseingang meiner Patienten betrifft: besser asap als slobby! B punkt |
Rainer
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Mär 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 2067 Status: Offline |
Beitrag 35508
[12. September 2003 um 00:30]
@ Bertram
es mag ja an der Uhrzeit liegen, aber jetzt wirst auch Du kryptisch - was Deine Signatur betrifft - wenn Du auch eventuell Recht haben magst, ich habe die Flugvorführung nicht gesehen, ich hatte nur meine Zweifel angemeldet. VG Rainer |
bobito
RMB Grafiker Registriert seit: Jul 2001 Wohnort: Iserlohn-Letmathe Verein: ADAC (Gold) Beiträge: 2305 Status: Offline |
Beitrag 35509
[12. September 2003 um 11:03]
Zitat: Und die Geldbörse auch. BTW. Bertram - alter Rafter - hast Du schon mal über unseren Freund Rogallo nachgedacht? Deinen Überlegungen scheinen eher in diese Richtung zu tendieren denn in Richtung Matratze. Hubahopp Boris Zitat: Was den Großteil unserer Kunden angeht ... ist mir "slobby" lieber als "nixis" Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot! |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 35533
, Grundsatz
[12. September 2003 um 17:37]
Lieber Bertram
Bobito hat Recht: du musst irgend etwas einbauen, was dir in die X- und Y-Richtung das Tuch ausbreitet. Das ist das, was ich meine: ein klassischer Fallschirm macht das über den Druck unter dem Tuch. Eine Matratze über den Druck in den Kammern. Und den kann ein Gleitschirm nicht aufbauen, wenn er sich aus dem gefalteten Zustand öffnen soll. Ein Schirm aus nur einer Tuchlage (klassische Rundkappe und ihre Ableitungen wie X-Form, Rocketman-Chutes u.ä.) machen das über den Druck, der in alle Richtungen entsteht, weil sie +/- eine Halbkugelform haben. Eine Tragfläche baut keinen Druck auf, der ihren Grundriss stabilisieren würde. Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 35552
[12. September 2003 um 23:56]
okok - eine Matraze mit V-Winkel kann ich wohl vergessen, wird sich wohl nicht öffnen. Danke für den Hinweis. Ganz ursprünglich dachte ich auch tatsächlich an Rogallo, aber 1.) stören mich die Stangen und 2.) wie steuert man den effektiv (bzw. Rogallo geht nicht so gut um die Kurven)?
Und ohne jemandem weh tun zu wollen: Ich habe jetzt ca. 15x gesehen, wie sich so ein "Gleitschirm" bzw. eine gekammerte Kappe an einem RC-Springer zuverlässig öffnet. Die Teile werden ja auch verkauft, und zwar nicht zu selten. Meine Berechnungen zum Zwillen-Abschuss zeigen, dass ich doch eher Autoreifen denn Felix-Erdnussdosengummis oder Gymnastikgummis als Spanngummi einsetzen muss , aber man ist ja innovativ. Da hier bald guter Wind bläst - warum nicht mit einem Drachen hochhieven (kann man ja sehr hoch) und RC-mässig ausklinken? Irgendwie werde ich meine Konservendose (aka <i>payload section</i> schon in die Höhe bringen. Zur Not muss ich sie aus dem Zug schmeissen: http://www.eisenbahnfotos.ch/rhb/dd262.html (Ist hier gleich um die Ecke) on vera Bertram <font size="1"> @Bobito: Für "Nixis" haben ZÄ eine sogenannte "Zahnärztliche Verrechnungsstelle". Die Krönung war in meiner D-Zeit ein Fall, bei dem ich drei Jahre nach Rechnungsstellung die "Akte" zurückgesendet bekam, weil die Patientin verstorben war. Die Akte umfasste ca. 300 (!) Seiten und enthielt so tolle Dokumente wie Verhaftungsprotokolle, Briefwechsel in Haft etc. Für Leute, die mich nicht kennen, möchte ich anfügen, dass ich niemanden mit hohen Rechnungen überfalle, sondern vorher sehr sorgfältig über die Kosten rede. Das Leben hat mich leider gelehrt, vorsichtig zu sein, wenn ein Patient mit "kein Problem" antwortet.<br> An ZÄ-Stammtischen sind solche Gespräche sehr beliebt, wie z.B. "Neulich haben sie (=die Polizei d.Red.) wieder einen an der Grenze in Passau rausgefischt und seinen 7er (=BMW d.Red.) beschlagnahmt", und dienen sehr der Seelenhygiene, da in D (und CH) ja immer gilt: ZA = unermesslich reich = Bank mit 0% Zinsen und Amortisation über >10 Jahre. Nix für ungut, aber ZÄ müssen dem Geld hinterherjagen wie andere auch. Sie hams nicht besser und nicht schlechter. B. </font> |
Christian S.
Überflieger Registriert seit: Sep 2003 Wohnort: Köln Verein: Solaris-RMB / TRA #11159 L1 Beiträge: 1023 Status: Offline |
Beitrag 35560
, OFF TOPIC
[13. September 2003 um 00:44]
Zitat: Sorry, cannot resist: Aber die Selbsttransplantatation selbst bei erheblichen gesundheitlichen Problemen (z.B. von München nach Davos) fällt anderen Berufsgruppen - einschließlich anderweitiger Unternehmer - dann möglicherweise doch erheblich schwerer, oder??? Nix für ungut Christian Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit... |
Bertram Radelow
SP-Schnüffler Registriert seit: Apr 2001 Wohnort: CH-7270 Davos Verein: Argos, MGD Beiträge: 926 Status: Offline |
Beitrag 35562
[13. September 2003 um 10:39]
hi Christian,
nicht nur was die Modellraketen betrifft ist dies ein freies Land. Schörghuber, ein süddeutscher Baulöwe, "nebenbei" Besitzer von Paulaner (grösste Münchner Brauerei) und auch ein ganz netter Mensch, hat keine Lust mehr in D zu investieren. Es ist ihm richtig vermiest worden. Er steckt sein Geld jetzt in die Schweiz. Es gibt hier unglaublich viele Unternehmen, die sich aus D hierher transplantiert haben. Die Regelungswut der Behörden ist lächerlich gering vgl. mit D. Als ich hier aufgemacht habe, konnte ich gar nicht glauben, was hier alles NICHT kontrolliert wird. Nebenbei kann man ja auch was neu gründen, wie ich es mit ENDEMICA ( www.endemica.ch ) gemacht habe. Zur Zeit verkaufen wir eher nebenbei pro Woche ein "Abo" (= jährlich 300-1000 Giveaways) fast wie von selbst und bereiten die ersten Massenmailings (Post, nicht Email) vor. Die Flugzeuge werden nach Fertigstellung der kleinen Vitrinen in Museums-Shops etc. positioniert. Für mich ist das alles ganz neu, Unternehmer zu spielen. Ob ich damit reich werde, weiss ich nicht, aber wenn ich gar nichts tue, kommt auch kein Geld von alleine. Auch hier gibt es Jammerer und andere, die mehr nach vorne scheuen. Die Hotels haben es hier wg. der Rezession echt schwer, aber eines plant z.B. ein Iglu-Hotel (wie es sie m.W. sonst nur in Norwegen etc. gibt). Wird bestimmt ein Renner. Für Innovationen ist immer Raum. Bertram P.S. Und von den bürokratischen Hemmnissen (und kollegialen auch) bis zu meiner Davoser Praxis erzähle ich nicht. Sie waren vorhanden und sie wurden überwunden. "Einfach so" umziehen? Das glaubst Du doch selbst nicht. B. |