Dumm ist eben in diesem Zusammenhang, dass in Deutschland, als einzigem Land soviel ich weis, per Anfang 2003 eine Art CE umgesetzt wurde, in allen anderen Ländern ist mangels einheitlicher Regulierung die ursprünglich für 2003 vorgesehene CE Pflicht nicht in Kraft und folglich ist diese Zulassung auch nicht sonderlich dringend.
Trotzdem ist die CE Zulassung nach wie vor ein Thema, sobald einigermassen Rechtssicherheit herrscht, was die CE Norm angeht, wird diese mit Volldampf angestrebt.
Es gibt auch einige Ansätze den Sonderfall Deutschland für diese Uebergangszeit zu lösen, aber da ist noch nichts spruchreif.

Gruss

Jürg

Zitat:

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Original geschrieben von Juerg
.
Es gibt auch einige Ansätze den Sonderfall Deutschland für diese Uebergangszeit zu lösen, aber da ist noch nichts spruchreif.

Gruss
Jürg

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Hallo Jürg,
bezieht sich das auf die AT-Motoren oder ist das generell im Zuge von CE gemeint ?

Gruss
Tom

Nur auf AT Motoren...

Gruss

Jürg

Tröpfchenweise kann ich Euch etwas mehr Info geben.
Erst mal lässt sich das wichtigste in einem Satz zusammenfassen:
Die Zukünftige Verfügbarkeit von Aerotech-kompatiblem Reloads ist sichergestellt, und dies durch Gary Rosenfield himself.
Lest mal unter http://www.argoshpr.ch die neuesten News!

Im Moment läuft von Seiten Animal Motor Works (und Cesaroni im Hintergrund) leider ein unschönes Spiel, sie versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass sich Aerotech wieder erholt. Das begann schon 2002, als sie die Behörden gegen Aerotech aufzuwiegeln versuchten, weil Gary als Notlösung die Treibsätze bei Ellis produzieren lies (und damit dafür sorgte dass viele Leute ihr geliebtes Hobby überhaupt noch ausführen konnten), und das zieht sich nun weiter in einer Schmutzkampagne gegen Gary's Berechtigung die Assets zu kaufen.

Letzteres entwickelt sich nun aber offensichtlich zum Boumerang bezüglich öffentlicher Meinung in den USA.
Viele Leute, dazu gehöre ich auch, sind der Meinung, dass es sowohl AMW als auch CTI besser zu Gesicht stehen würde eigene Ideen zu entwickeln als diejenigen anderer zu klauen.

Aufgrund der Interventionen von AMW wurde der Verkauf der Aerotech Assets um einen Monat auf 25. Februar verschoben, danach werden wir mehr wissen.
Wenn RCS die Assets ersteigern kann, so werden wir eine Weiterführung der Produktion ohne Unterbruch sehen, im anderen Fall wird es sicherlich einen Unterbruch geben bis Gary neue Maschinen gekauft hat. (RCS hat schon länger das Recht uneingeschränkt alle Patente und Werkzeuge von Aerotech zu nutzen, daher kann niemand Gary daran hindern Aerotech-kompatible Reloads zu fertigen )

Stay tuned!

Jürg

Jürg,

das hört sich gut an!
Bitte bleibe am Ball und halte uns so oft "tuned" wie Du kannst/darfst!

Viele Grüße,

Hendrik

Ist ja interessant, dies neue Website von der super duper Firma RCS.
Dieselben Köpfe, alles beim alten, schnell eine Firma Konkurs gehen lassen und
unter einem neuen Namen wieder auftauchen.
In meinen Augen unseriös (und nicht nur in meinen Augen...).
Ich hoffe nur, dass irgendwann endlich auch andere Hersteller verfügbar sein werden.
Wenn Produkte von Cesaroni oder von wem auch immer erhältlich sein wird, bin ich der erste, der die Konkurrenz unterstützt.

Zitat:

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Original geschrieben von chris
Ist ja interessant, dies neue Website von der super duper Firma RCS.
Dieselben Köpfe, alles beim alten, schnell eine Firma Konkurs gehen lassen und
unter einem neuen Namen wieder auftauchen.
In meinen Augen unseriös (und nicht nur in meinen Augen...).

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Hi Chris,

RCS gab's aber vor der Pleite schon - da wurden AT Überschüsse and Düsen, Liner etc. an die Amateurraketler verkauft.

Gruß,

Tom aus Gö

Ich muss da mal ein paar Sachen richtig stellen. (Chris, bist Du mit dem falschen Fuss aufgestanden? )

RCS gibt es seit 1995, das ist keine neue Firma. Ursprünglich als Consulting Firma in Raketen-Fragen gedacht, hat sich die Operation seit 1998 in den Bereich Verkauf von Teilen für Experimental- Treibsatzbau (Düsen, Liner, etc) verlagert. Dadurch hat RCS eine Lizenz alle Aerotech-Teile und Patente zu verwenden und weiter zu vermarkten.

Aerotech ist auch nicht operativ konkurs (der Betrieb produziert rentabel und hat volle Auftragsbücher), sondern wegen der Streitigkeiten mit dem Clark County um die Haftung in Sachen Brand zahlen die Versicherungen nicht bzw nur teilweise, und die Geschädigten beginnen nun auf Aerotech Regress zu nehmen. Hier geht es um Geldsummen in Millionenhöhe welche jede Firma dieser Grössenordnung killen würden.
Anmerkung: Man kann noch so viel Recht haben, gegen den Staat Recht zu KRIEGEN ist eine andere Sache. Die prozessieren im Zweifelsfalle einfach so lange bis der anderen Partei die Luft ausgeht, der Steuerzahler zahlt das ja!
Aerotech hat dieser Rechtstreit bisher 1 Mio an Anwaltskosten und anderen Aufwänden gekostet, ohne Aussicht auf ein baldiges Ende. Gary hat also zwei Möglichkeiten: Die Firma ausbluten lassen oder aber den eingeschlagenen Weg gehen.
Für solche Fälle gibt es übrigens die Nachlassstundung, mit "unseriös" hat das gar nichts zu tun. Immerhin kann so das Unternehmen, vor allem aber die Arbeitsplätze von immerhin 12 Leuten, gerettet werden. Ein Konkurs von Aerotech würde den Geschädigten des Brandes gar nichts nützen, es kommt dabei mit Sicherheit nicht mehr Geld aus der Konkursmasse zusammen als ein Verkauf der Assets im Nachlass-Verfahren einbringt.

Zweitens gehörte Aerotech bisher nicht Gary sondern einer Investorengruppe. Es handelt sich hier also quasi um ein Management Buy-Out. (Einige der alten Investoren sind übrigens durchaus geneigt auch RCS wieder zu unterstützen, würden sie dies tun, wenn sie Gary eine Schuld gäben?). Die Assets werden auch nicht verschenkt sondern meistbietend verkauft!

Drittens: Animal Motor Works (in enger Zusammenhang mit Cesaroni = ProXX) versenden derzeit einen fast schon rührenden offenen Brief in alle Welt, in welchem sie erklären, dass sie Aerotech kaufen und so allen Raketenmodellbauern weltweit helfen wollen. (Siehe RocketryOnline, General Discussions für mehr Info).
Fakt ist: Animal Motor Works baut nur grosse HPR Treibsätze (ab 54, J ) und wird in der Freizeit von zwei engagierten Raketenenthusiasten "in der Garage" betrieben. Die sind mit letzter Sicherheit nicht in der Lage ein Raketenunternehmen vom Kaliber Aerotech (mit Marketing, Vertriebskanälen etc.) zu übernehmen. Gary aber wird denen nicht zur Verfügung stehen, auch wenn das in diesem offenen Brief, wider besseren Wissens, als Lösung dargestellt wird.

Cesaroni wiederum, welcher als Geldgeber hinter AMW steht, soll gesagt haben (dafür gibt es unterschiedliche Quellen!), er wolle Aerotech kaufen um den Namen auf eine Unterhose zu schreiben und diese auf dem Firmengelände an einem Fahnenmast wehen zu lassen.
I.m.h.o. nicht gerade eine Aussage welche auf Charakterstärke hindeutet. Im Kontext mit Cesaroni's Versuchen Behörden gegen die Lizenzfertigung von Aerotech bei Ellis zu mobilisieren, beginne ich langsam aber sicher persönlich ein Problem mit dieser Firma zu bekommen. LDRS 2002 hätte deswegen beinahe ausfallen müssen! Das ist Verhalten a la Microsoft, welches wir in einer so kleinen Hobby-Szene weder brauchen können noch aufkommen lassen sollten.
Unsere Szene existiert nur weil viele Enthusiasten vom Format eines Gary jahrelang mit viel Engagement und ohne nennenswerten Profit das so weit aufgebaut haben.
(Klammerbemerkung: Die Konkurenz durch CTI tut Aerotech nur gut, es soll mir hier also niemand meine Geschäftsverbindungen mit AT als Motiv für diese Aussage unterstellen! Im Gegenteil, normalerweise wäre ich auch interessiert Pro38 zu verkaufen...)

Viertens: Keine der interessierten Parteien ausser Gary kann überhaupt die Produktion in nützlicher Frist aufnehmen, denn nur Gary hat die entsprechenden Zulassungen der (lokalen) Behörden und DOT EX-Nummern. Alle anderen müssten hier durch ein Zulassungsprocedere welches 6-12 Monate dauert. Cesaroni als Ausländer kann übrigens Aerotech wegen der gelagerten Explosivstoffe nicht kaufen.

Schlussfolgerung: Es geht nicht darum Aerotech zu helfen, sondern den angeschlagenen Marktführer möglichst stark zu behindern, indem man den Abschluss des Verfahrens verzögert und versucht Gary persönlich zu desavouieren.
Das wiederum wird auf dem Rücken von uns, den Kunden ausgetragen, denn es hat natürlich negative Auswirkungen auf die Treibsatzversorgung.
In zweiter Linie wären sowohl Cesaroni als auch AMW an den Patenten von Aerotech interessiert und würden gerne Reloads für die meistverbreiteten Gehäuse anbieten, bzw. im Fall von AMW bestehende Patentverletzungen quasi im Nachhinein legalisieren.
Es ist aber davon auszugehen, dass dabei die ganze Hobby-Linie (unter "G") einfach unter den Tisch fallen würde, diese ist nicht sonderlich rentabel und wird von Gary aus einer ganzheitlichen Sicht im Sinne von "Förderung des Hobby' auf ganzer Breite" gefahren. Cesaroni interessiert nur der Profit und AMW hat weder die Kapazität noch das Interesse an diesem (Treibsatz)Bereich.

Kurzum: Es gibt keine Alternative zu RCS bzw. einem Investor welcher Gary's Unterstützung hat. Nur Gary kann am bestehenden Ort und mit der bestehenden Mannschaft eine ununterbrochene Fertigung sicherstellen. Jede andere Lösung führt zwangsläufig zu grossen Produktionspausen und einer Einschränkung des Sortimentes in einem Bereich welcher uns wichtig ist.

Was aus meiner Sicht aber zählt: Gary wird mit RCS auf jeden Fall Aerotech-kompatible Reloads fertigen und auch mit der bestehenden Crew in Utah weiterproduzieren. Wenn er die Aerotech-Assets kaufen kann, so läuft die Produktion ohne Unterbruch weiter, wenn nicht, so muss er zuerst wieder Maschinen kaufen, vermutlich zumindest vorübergehend einige Angestellte entlassen und dann die Produktion wieder hochfahren.
Welche von beiden Lösungen in unserem Interesse ist, das dürfte klar sein.


Gruss


Jürg

Lates News am Vorabend des entscheidenden Gerichtstermines in Las Vegas:

Ich hatte gerade ein längeres Telefongespräch mit Gary.
So wie sich die Situation darstellt, wird Animal Motor Works NICHT für die Aerotech Assets bieten. Auch Cesaroni scheint sich nicht sonderlich stark zu interessieren.
Inzwischen ist es Gary auch gelungen, aus einer ganzen Reihe verschiedener Quellen eine ansehnliche finanzielle Rückendeckung zu erhalten, welche ihm im Normalfall den Kauf der Aerotech-Assets zu einem für alle Parteien vernünftigen Preis ermöglichen sollte.

Einziges Problem bei der Sache: Es ist ein szenenfremder Investor aufgetaucht, welcher sich in die Idee verliebt zu haben scheint, eine Raketenfirma zu kaufen. Da dieser Investor über beträchtliche finanzielle Möglichkeiten zu verfügen scheint, kann dies zum Problem werden.
Gesetzt der Fall er würde den Zuschlag bekommen, so würde er Assets kaufen mit welchen er frühestens in 6-9 Monaten produzieren könnte, da die nötigen Lizenzen nicht schneller zu kriegen sind. Leider scheint dieser Investor so in seine Idee verbissen zu sein, dass er sich bisher nicht für die wichtigen Fragen und Probleme interessiert hat.
Gary auf der anderen Seite müsste erst alle Produktionsmaschinen wieder kaufen, könnte also auch nicht ohne Unterbruch weiterproduzieren.

Wenn es also dumm läuft, so hält die schlechte Verfügbarkeit von Aerotech-Reloads noch einige Monate an, hoffen wir es nicht!

Am Donnerstag (26. 2.) Morgen ab etwa 07:30 könnt Ihr unter http://www.argoshpr.ch über den Ausgang der Verhandlungen Infos holen, Dani hat sich bereit erklärt am Morgen früh den Text online zu stellen.


Gruss


Jürg

So, noch ein paar Zeilen mehr zur Verhandlung letzten Mittwoch.
Anscheinend war die Richterin sehr schlecht gelaunt, die Gläubiger unzufrieden dass sich nicht Dutzende Interessenten mit Millionenangeboten auszustechen versuchten etc.
Anwesend war der Anwalt von AMW, dieser ominöse neue Interessent, Jerry Irvine und noch einige andere interessierte.
Irvine, Eingeweihte kennen ihn als amerikanische Version von Mxxxxx (Name von der Administration geändert) mit etwas mehr Fähigkeiten, hat auch diese Gelegenheit nicht ausgelassen sich lächerlich zu machen. Er hat beim Gericht beantragt, dass man ihm Aerotech überschreiben möge. Er werde aus den Betriebsgewinnen die Gläubigerforderungen nach und nach begleichen (es geht um Millionen, völlig unrealistisch). Die Richterin hat ihn ausgelacht und an seinen Platz zurückgeschickt.

Dann nörgelte die Richterin wieder einmal an den $30'000 Anfangsangebot von RCS rum, obwohl völlig klar ist, dass dies nur ein Anfangsgebot ist, ähnlich wie zum Beispiel der berühmte eine Euro in eBay. Sie bemerkte, dass der Fall längst abgeschlossen sein könnte, wenn das Angebot 200'000 wäre (Eine Gerichtsstudie kam auf 150'000 Mindestwert). Daraufhin erklärte der neue Investor(interessent), dass diese Grössenordung weit jenseits von seinen Vorstellungen läge und zog sich zurück.

Gary seinerseits machte ein Gebot von $200'000, worauf die Richterin dann aber doch nicht einging. Sie verlangte dass noch breiter über den Verkauf informiert werden müsse (dabei war der Fall wirklich auf allen Medienkanälen) und vertagte die Sitzung um einen Monat. Das neue Hearing ist am 25. 3, und der eigentliche Verkauf auf 2. 4. festgesetzt.

Sei noch angemerkt, dass der Anwalt von AMW dort war und mehr Zeit verlangte, obwohl Paul Robinson (Besitzer) am Vorabend gegenüber Gary angegeben hatte, kein Angebot machen zu wollen. Aber AMW ist natürlich daran interessiert, Aerotech möglichst stark zu behindern
Ich hätte Verständnis dafür wenn AMW eine Firma mit Angestellten wäre, aber AMW ist ein "Garagenbetrieb", in der Freizeit von zwei Raketen-Enthusiasten betrieben.

Naja, wie auch immer, damit dauert die Sache einen Monat länger. In dieser Zeit kann Gary kein Geld investieren und hat ein übles Cash-Flow Problem. Ob und wie weit das auf uns Auswirkungen haben wird kann ich in ein - zwei Wochen sagen.
Möglicherweise wird die Knappheit einiger sehr beliebter Treibsätze noch einige Zeit anhalten.
Wenn er am Ende die Assets kaufen kann, dann wird das nicht problematisch sein, sonst aber wird es sicher etwas problematisch, dieses Jahr.

Gruss

Jürg