Marcus Dachsel
Raketenbauer
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Hallo Leute!
Ich habe da mal eine sehr theoretische Frage. Einmal angenommen:
1. Flüssigtreibstoff wäre nicht flüssig sondern fest. 2. Er wäre nicht in zwei getrennten Tanks sondern vorgemischt in einem Tank gelagert. 3. Er wäre im Motor angeordnet wie ein Röhrenbrenner.
Und diese Geschichte würde nun gezündet. Hätte man dadurch einen tatsächlichen Vorteil gegenüber Festtreibstoff? Theoretisch ja, aber was sagt Ihr dazu?
Gruß Marcus
Wer bekannte Wege geht kommt nur dahin, wo andere schon waren.
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Herbert
Epoxy-Meister

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Die Idee als ganzes ist nicht neu und ein deutsches Unternehmen arbeitet sogar ernsthaft an der Umsetzung. Es geht darum, die höheren spezifischen Impulse von Flüssigtreibstoffen mit den Vorteilen eines Festtreibstoffes zu verbinden.
Allerdings geht die zweite Idee von Dir nicht, nämlich die vorherige Mischung der Komponenten. Das endet mit einem riesigen Knall, wie schon der "alte" Raketenpionier Hermann Oberth seinerzeit (in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts) "überleben" durfte. Die Versuche von Oberth waren seinerzeit für die Entwicklung der PR-Rakete für den Film "Die Frau im Mond" gedacht. Bekanntlich wurde damals der Film schneller fertig als die Rakete. Daher wurde die Oberth´sche Rakete nie fertig entwickelt.
Herbert
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Oliver Arend
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Ja, wenn Du z.B. Kerosin und flüssigen Sauerstoff in fester Form vorliegen hättest, und dieser auch nicht detoniert, sondern langsam abbrennt wie die meisten Festtreibstoffe auch, dann hättest Du in der Tat einen leistungsfähigeren Feststoffmotor. Würde ich mir zumindest so denken.
In Lampoldshausen beim DLR wird an Geltriebwerken gearbeitet, wo Kerosin durch ein Bindemittel in Gelform gebracht wird. Allerdings ist dieses Gel nicht fest genug, um in einem Hybrid-artigen Motor eingesetzt zu werden, IIRC, sondern dient dazu, die Sicherheit des Brennstoffs zu steigern. Bei Lecks oder anderen Problemen würde der Treibstoff nicht austreten und so ein großes Brandrisiko darstellen.
Oliver
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