Achim
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Hi Daniel, naja, ich baue Negativformen seit über 20 Jahren und daher weiss ich eben, dass es teuer ist. Nimm als Beispiel mal ein Rohr mit 200mm Durchmesser und 200m Länge. Allein das Formenharz kostet ein kleines Vermögen. Das Gewebe und das Laminierharz tun ein übriges. Klar, einem Jetfpiloten, der mal eben 10000 Euro für die Turbinen hinlegen kann, tun die Kosten für die Form nicht weh, mir aber schon... Gruß, Achim
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emmpunkt
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Zitat: Original geschrieben von Achim und 200m Länge
Is jetzt aber ein Tippfehler, oder? Gruss M.
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bobito
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Superroc!
Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot!
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Daniel Hahn
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Hallo Achim,
Naja was willst du den für einen Motor rein tun? Der kostet ja dann auch was und wenn es nur die Zutaten sind! Die Turbinen der beiden sind Eigenkostruktionen mit Nachbrenner, Laufen hölle gut und sind nicht teurer als 2-3 Raketenstarts aber das gehört ja hier nicht her. Bin auf jeden fall gespannt ob du noch eine Lösung für dein Problem findest! Im übrigen finde ich Neil seine Idee sehr gut.
Gruss Daniel
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Neil
99.9% harmless nerd
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Hi,
willst du etwa die ganze Form mit Harz ausgießen? Ich sage nur Rippen und Spanten gehen auch im Formenbau. Das macht die ganze Sache leichter und billiger.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Daniel Hahn
Epoxy-Meister
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@Neil, meinst du mich? Wieso reden alle vom ausgießen? Das Negativ besteht doch nur aus 2-3 Lagen Glasfaser und Kostet max. soviel wie das Körperrohr was daraus entstehen soll, heisst das 2 Körperrohr ist schon voller Gewinn! Vor allem biegt man das Negativ 2 mal und das fertige Rohr fällt raus! Oder habe ich jetzt etwas falsch verstanden? Ihr wollt doch alle das Negativ mit Gießharz herstellen, boar das kostet doch millionen Gruss Daniel also das ganze bis zum fertigen Rohr hat mich nur das Urmodell und das Negativ gekostet, das Negativ war nicht teurer als das Rohr was daraus entstehen soll! Bzw: das Körperrohr kostet mehr, weil das Stützgewebe so teuer ist. Gruss Daniel
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Heiko
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Hallo,
es stellt sich aber dann immer noch die Frage, wovon stellt man die Negativform her? Im Prinzip braucht man dann doch wieder ein superglattes Rohr und dies kann man dann doch auch gleich wieder zum Wickeln nehmen.
Im übrigen, wenn man die ganze Negativform mit Harz ausgießt, verspannt sich da garantiert was.
Und was ist mir dem Grat der entsteht wenn man das Rohr in zwei Negativformschalen macht. Ich stell mir so gerade vor, wie man dann so versucht diesen Grat wegzuschleifen. Am besten in der Mitte des Rohrs, wo man dann noch nicht mal mit dem Arm reinkommt um Gegendruck aus zu üben.
MFG Heiko
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Achim
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Bei der Herstellung der Negativform unterscheidet man 2 Varianten. In beiden Fällen wird als erste Schicht so genanntes Formenharz verwendet. Das ist schweineteuer aber saugut, da es die optimale Konsistenz hat und oberflächenoptinmierende Zusätze wie Metalle ect. enthält. Diese Schicht wird ca. 2mm dick aufgetragen. Nun rechnet mal, wie viel man davon bei einer 2m langen Form braucht Bei Methode 1 wird nun ein Gemisch aus Laminierharz, Sand und Aluminiumgries gemischt, bis sich eine stampffähige Konsistenz ergibt. Damit werden die Formhälften komplett ummantelt. Für größere Formen indiskutabel. Man könnte sie nicht mal mehr hochheben. Bei Metode 2 wird über das Formenharz mit Glasfasermatten von ca. 450g/m2 und Lamierharz laminiert. Bei einer großen Form muss die Wandstärke des Laminats mindestens 1-2cm betragen. Das sind, grob geschätzt, 10 - 20 Lagen Glasgewebe. Bei einer Form für das angedachte Rohr von 2m Länge und 20cm Durchmesser ca. 1m2 Gewebe pro Lage. bei 15 Lagen also 15 m2 pro Formhälfte. Bei 2 Hälften also 30m2. Bei einem Preis von 8 Euro pro m2 also 240 Euro. Dazu dann kiloweise Harz, Passdübel, Schrauben, Formenharz, ect.. kriegt man eine Vorstellung, was eine richtige Form kostet. Dazu dann die Kosten und den extremen Aufwand für ein perfektes Urmodell und immer die latente Gefahr, dass beim Formenbau auch was schiefgehen kann. So was rentiert sich nur, wenn hinterher viele Positive gefertigt werden. Gruß, Achim
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Andi Wirth
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Zitat: Original geschrieben von Achim So was rentiert sich nur, wenn hinterher viele Positive gefertigt werden.
... und man ausserdem jede Menge Platz hat, neben dem Endprodukt auch noch die i.A. doppelt so grosse Form flach und bei nur minim sschwankender Temperatur zu lagern. Lohnt sich wirklich nur selten. Gruss Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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Heiko
Epoxy-Meister
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Hallo Achim,
so wie du dass beschreibst, bekommt man wirklich eine Form mit der man dann auch viele Rümpfe machen kann. Aber ich vermute mal, dass Daniel die Form doch wesentlich einfacher aufbauen würde.
Er wird dann wahrscheinlich nicht "sauteures" Formharz nehmen, sondern normales und dies dann evt. mit etwas eindicken, ein Thixotropiermittel oder billigeren Gips. Darüber werden dann ein paar Lagen billigsten Glasgewebe kommen. Die Schicht wird dann auch nicht 1-2 cm Dick werden, sondern wesentlich dünner, 2-3 mm. Damit die Form auch die Form hält müsste ein Holzrahmen angebracht werden und wie der Neil schreibt noch Rippen und Spanten. Der Verbrauch an Gewebe und Harz wird dann doch einiges mehr sein als schließlich beim Rumpf, aber doch wesentlich weniger als bei dir. Allerdings wird diese Form nie die Qualität, Stabilität und Langlebigkeit deiner Form erreichen, man will aber doch auch nur ein paar wenige Rümpf draus machen.
Mir wäre aber auch dass zuviel Arbeit, denn schließlich brauch ich ja auch hierfür eine gute Positivform auf der ich dann aber auch schon selber ein Rumpf drauf wickeln könnte. Wenn ich aber daran denke, was für ein Gezerre es war Neils Kohlerohre vom Abflussrohr runterzubekommen, will ich mir nicht so recht vorstellen wollen, wie das bei einem 20 cm durchmessenden Rohr der Fall sein wird.
Da fällt mir aber auch eine andere Herstellungsart ein. Man nehme ein Styroporzylinder, oder schneidet hin sich zurecht. Diesen beplankt man dann mit dünnem Balsaholz und auf dieses bringt man dann schließlich CFK- oder GFK-Gewebe drauf. Ist das fertig, kann man dann mit einem heißen Draht den ganzen Styropor-Kern wieder Rausschneiden und es bleibt nur das mit CFK überzogene Balsaholz übrig. Man wird dann aber einige Abstriche bei der Oberfläche des Zylinders machen müssen, die so aber auch bei einem Rumpf entstehen, den man um ein Rohr wickelt.
Macht man den Rumpf in einer Negativ-Form, hat man von Anfang an eine Recht gute Oberfläche.
MFG Heiko
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