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Neil

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Neil

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Beitrag 58622 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 08:26]

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Hi,

wie wäre es mit einem Testaufbau. Die Bergung der Rakete läuft nicht über den HG-Schalter sondern ganz normal über Motor Delay oder Timer. Der Schalter zündet eine Leuchtkugel die den Zeitpunkt gut sichtbar markiert. Dann weißt du genau wann der los geht.
Ansich von der Theorie benötigt der Schalter kleinste Beschleunigungen um auszulösen. Es sit ja keine Feder drin die erst eien bestimmte Kraft erfordert bis das HG nach vorne schwabt. Der Reibungswiderstand vom HG im Glasröhrchen sollte hier vernachlässigbar sein.
Falls es die Elektronik sein sollte die da Probleme gemacht hat und nicht der Schalter, so verstehe ich nicht ganz warum die vorher getestet wurde. Das kann man alles durch einfaches drehen oder mal kurz hochwerfen testen.

Gruß

Neil

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Tom

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Beitrag 58626 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 10:03]

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Es wäre vielleicht eine Anregung für den Experimental Wettbewerb 2005.

Man könnte einen testaufbau von mehreren Hg-Schaltern in verschiedenen Lagen aufbauen und die Schaltvorgänge derer mittels einem kleinen Datenlogger über die Flugzeit aufnehmen. Damit könnte man sehr schön zeigen welcher der Schalter zu welchem zeitpunkt, Lage der Rakete sich wie verhält.

Gruss
Tom
Andi Wirth

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Beitrag 58627 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 10:19]

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Geniale Idee!
Vielleicht sollte ein Beschleunigungsmesser parallel mit messen, damit die Werte zuordenbar sind.

Wenn man es für alle wahrscheinlichen Fälle überprüfen will, kann man noch je eine dicke und eine schlanke Rakete bauen, die jeweils mehr oder weniger aufballastiert wird und mit verschiedenen Motoren fliegt (Kurz- und Langbrenner mit ähnlichem Impuls).
Damit hätte man dann auch das unterschiedliche Beschleunigungsverhalten überprüft. Zusatzvariante: Eine nach Barrowman stabile, nach Schattenriss instabile Rakete (Superroc), die oben nicht umkippt, sondern rückwärts fällt, kommt auch mit dazu - dann wären alle Fälle abgedeckt.
In dieser Breite tönt es nach einer Teamarbeit.

Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
Reinhard

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Beitrag 58630 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 11:58]

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Die Idee gefällt mir sehr gut, vor allem weil die Hardware schon (bis auf 2 FETs) fertig ist. Der Hintergrund ist der, dass ich mir einen "Primitivst-AltAcc" gebaut habe, mir aber nicht zu zutraue, am Boden einen verlässlichen(!) Algorithmus für die Bergung zu entwickeln. Deshalb soll die Software vorerst nur aus einem Logger bestehen, welcher später sowieso inkludiert sein wird. Mit diesen Daten kann man sich dann schon Gedanken machen, welche Probleme auftreten können. Da wäre es kein Problem ein paar Hg-Schalter mitzuloggen.
Die Bergung sollte bei diesen Flügen nach einem anderen (narrensicherem) Verfahren funktionieren.
Bis dahin wird es allerdings noch dauern bis die Software fertig ist.

Vielleicht besteht ja mal die Gelegenheit bei Raketen mit unterschiedlicher Charakteristik mitzufliegen. Der Prototyp ist ca. 54*110mm groß, und wird mit einem 9V-Block unter 100g wiegen.

@Neil
Getestet wurde der Timer mehrmals, auch einmal unmittelbar vor dem Start.


Reinhard

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Achim

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Achim

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Beitrag 58632 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 13:41]

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Meiner Erfahrung nach sind HG-Schalter sehr zuverlässig. Das HG wird im Stand doch mit 1g nach unten beschleunigt. bei -1g ist es in der Schwebe und alles darüber lässt es nach oben sausen. Ein Wert der von jeder Rakete nach Brennschluss erreicht werden sollte. Da war sicher anderswo der Wurm drin.

das Bild zeigt doch eine professionell gefertigte zweiseitige Platine. Wie hast du die denn angefertigt, incl. der Durchkontaktierung?

Gruß,
Achim

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Reinhard

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Beitrag 58636 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 15:10]

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Wegen der Sensoren in SMD-Bauweise wurde mir Lötstopplack empfohlen. Das funktioniert "Do-it-Yourself" vermutlich nicht mehr. Deshalb wurde sie bei PCB-Pool gefertigt. Bei der Gelegenheit wurde sie gleich doppelseitig ausgeführt. Wegen der vorhandenen Bauteile wurde der Rest konventionell aufgebaut. Sollte es irgendwann eine Weiterentwicklung geben, wird der Anteil an SMD Bauteilen sicher zunehmen.

Die Hg-Schalter brauchen am Boden eben ca. 10-15° Neigung. Umgerechnet ergibt das eine Bremsbeschleunigung von ca. 1,2g. Rein rechnerisch hat meine Rakete sogar eher langsamer gebremst, allerdings wurde der Luftwiderstand mangels besserem Wissen geschätzt (ca.0,4).
Das kommt zwar ein wenig dem Vergleich von Äpfeln mit Birnen gleich, aber für eine grobe Vorstellung sollte es reichen.

edit
Ich habe noch immer keine Ahnung ob das wirklich der Grund war, aber auf diesem Wege bin ich zu meiner Theorie gekommen.
/edit

Reinhard
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Beitrag 58692 [Alter Beitrag10. Oktober 2004 um 23:29]

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Hi,

der Auslösewinkel hat nichts mit der Beschleunigung zu tun. Auch auf dem Mond bei 1/6 der Erdbeschleunigung würde der Sensor bei dem gleichen Winkel auslösen. Warum?
Der Sensor ist ein Röhrchen welches nicht leitet. Auf beiden Enden sind Kontakte angebracht. Das HG steht so in dem Röhrchen das es in senkrechter Position nur einen berührt. Kippt der Sensor kommt das HG dem anderen Kontakt immer näher. Das ganze kann man sich wie ein Eimer Wasser vorstellen. Normal läuft nichts raus weil der Rand vom Wasser 5cm entfernt ist. Erst wenn der Eimer gekippt wird kommt das Wasser dem Rand immer näher bis es raus läuft.
Das ganze funktioniert bei beliebigen Beschleunigungen. Der Winkel ist entscheidend.
Wenn jetzt die Rakete startet, wird das HG immer noch in die gleiche Richtung gedrückt. NAch Brennschluß schwabt es dann anch oben. Wie das Wasser bei einem Eimer der nach oben geworfen wird und plötzlich abgebremst wird.

Gruß

Neil

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Beitrag 58697 [Alter Beitrag11. Oktober 2004 um 00:20]

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Das stimmt schon.

Wenn man sich aber einen Quecksilbertropfen ansieht, bemerkt man eine sehr hohe Oberflächenspannung, also wird sich im Schalter keine ebene Oberfläche wie in einem Eimer ausbilden.
Weiters gibt es im Schalter neben der Kohäsion auch noch die Adhäsion. Das sind alles Sachen von deren Auswirkung ich keine Ahnung habe. Vielleicht bleibt ja bei geringen Beschleunigungen der Tropfen an seiner derzeitigen Stelle haften. Das sind jetzt alles Spekulationen, die wahrscheinlich nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun haben, aber ich weiß dass ich weder das Wissen, noch die Erfahrung mit diesen Schaltern habe, um eine Aussage über deren Sensitivität zu machen. Jedenfalls habe ich nicht vor, eine weitere Rakete einer derartigen Konstruktion, dass bezieht sich auch explizit auf den Rest der Elektronik, anzuvertrauen.

Reinhard
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Beitrag 58749 [Alter Beitrag11. Oktober 2004 um 17:53]

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Beitrag 58765 [Alter Beitrag11. Oktober 2004 um 20:22]

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Ein durchsichtiger Schalter erklärt das schon deutlich besser (z.B. wie lange die Kontakte in der Kammer sind).

Zitat:
Original geschrieben von Achim
ich denke, du machst dir da ein wenig zu viele Gedanken.




Ein 100% glaubhaftes Dementi, wird mir in diesem Falle wohl nicht gelingen wink

Vielleicht ist es einfach der Frust, weil ich nicht feststellen kann, warum Komponente X zum Zeitpunkt Y aufgrund der Ursache Z versagt hat.


Zitat:
Original geschrieben von Achim
Nimm einfach so einen HG-Schalter, die Kontakte nach oben...



Ist so auch geschehen confused

Reinhard
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