Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Experimental & Forschung > Experimental & Forschungs Raketenbau > Exportfunktion: Mit dem Prüfstand Flugbahnen ausrechnen
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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 53628 [Alter Beitrag02. August 2004 um 10:21]

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Also, wRASP arbeitet gern mit dem Format, und ich hab mal eine Rakete mit folgenden Daten durchgerechnet:

cw-Wert 0,3
Leermasse 1,0 kg
Durchmesser 60 mm

Ich erhalte

Flughöhe 770 m
Flugzeit 11,7 s
Max. Geschw. 167 m/s
Max. Beschl. 206 m/s² (21 G)

Also stimmt hier irgendwas nicht: Bei weniger als 180 N Maximalschub und einer Masse, die jederzeit über 1 kg liegt, kann man maximal eine Beschl. von 180 m/s² erreichen...

Oliver
Peter

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Peter

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Beitrag 53636 [Alter Beitrag02. August 2004 um 13:01]

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Das kann in der Tat nicht sein. Ich rechne hier überschlägig folgendes aus:

Höhe: 590m

max. Geschwindigkeit: 119m/s

max Beschleunigung: 155m/s2

Bei senkrechtem Aufstieg muß man 1g wieder abziehen und kommt so auf knapp 15g.

Muß ich mir um wRasp Sorgen machen, oder liegt es an der Tabelle? Ich habe jedenfalls mit dem Originaldatensatz gerechnet.

Was macht denn z.B. ein drittes Programm mit dem Datensatz, wer rechnet mit?
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 53637 [Alter Beitrag02. August 2004 um 14:04]

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Ich hab mal ein paar Punkte aus Deiner Kurve rausgenommen, der Unterschied beträgt 0,4 m Flughöhe und 2 ms (!) Flugzeit.

Mal sehen ob wRASP auch sonst auf zu hohe Beschleunigungen kommt:

Selbe Rakete auf G80, Maximalschub hier rund 108 N. Maximale Beschleunigung 9,07 G -- passt genau. Dasselbe Spiel mit einem H180, Maximalschub 305 N, Beschl. 23,60 G -- auch hier exakt. Also noch ein bisschen an Deiner Kurve rumdoktern.

Ah, jetzt seh ichs. Gesamtmasse und Treibstoffmasse vertauscht, der Motor wird quasi negativ schwer und erreicht dann in der Mitte am Peak natürlich eine höhere Beschleunigung, weil er nur noch rund 800 g wiegt... bzw. Du hast eine 0 bei der Treibstoffmasse vergessen. Also: Treibstoffmasse 67,3 g, Gesamtmasse 193 g.

Damit erhalte ich folgende Ergebnisse (300 m, 20 °C, 1013 hPa):

Flughöhe 622 m
Flugzeit 11,3 s
Max. Geschw. 119 m/s (Mach 0,35)
Max. Beschl. 143 m/s² (14,6 G)

Das klingt doch schon viel besser.

Oliver
Neil

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Neil

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Beitrag 53641 [Alter Beitrag02. August 2004 um 17:02]

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Hi,

eine Frage am Rande. Die Kurve des Motoren die der Peter aufnimmt, ist das eine einmalige Messung oder wurde aus mehreren Messungen die Kurve gemittelt? Dann wäre es ja toll für jeden Motor 3 Kurven anzubieten. Die mittlere, maximale und minmale Kurve. Das kann dann für die Timerauslegung von interesse sein.
Das was oliver gemacht hat finde ich auch interesant. Wieviele Punkte kann man weg lassen, bis die Werte zu weit abweichen? Ich glaube fast, das wenn die Motorkurve die gleiche zeitliche Auflösung hat wie Iterationslänge der Software, das dann das Ergebnis am besten ist.

Gruß

Neil

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Peter

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Peter

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Beitrag 53644 [Alter Beitrag02. August 2004 um 17:50]

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Zitat:
Original geschrieben von Neil
eine Frage am Rande. Die Kurve des Motoren die der Peter aufnimmt, ist das eine einmalige Messung oder wurde aus mehreren Messungen die Kurve gemittelt? Dann wäre es ja toll für jeden Motor 3 Kurven anzubieten. Die mittlere, maximale und minmale Kurve. Das kann dann für die Timerauslegung von interesse sein.

Die Kurve ist durch eine einzelne Messung enstanden, richtig. Es gibt natürlich mehrere Prüfstandsversuche mit demselben Motortyp, kann man alle hier reinpacken, kein Problem. Andreas hat ja schon bemerkt daß der Impuls hier etwas niedriger ist. Das kommt glaube ich daher, daß es ein relativ alter Versuch ist. Irgendwann hat Ernst den Treibstoffpegel um 2mm angehoben, kann ich mich schwach entsinnen.

Aber was Du meinst, sollte man eigentlich anderweitig systematischer lösen. Ich werde das als Anregung benutzen und in mein Programm ein <b>Streufilter</b> einbauen. Dort gibt man schlicht eine Zahl vor, z.B. 100% ist "nimm die Kurve so wie sie ist". 80% würden jeden Schubpunkt auf 80% "dämpfen" und 120% entsprechend steigern. Dann rechnet man halt dreimal durch und kann so systematisch die Grenzen ausloten. Zum Beispiel, ob ein nach unten streuender Motor noch vernünftig fliegen würde. Oder für welchen Bereich der Timer ausgelegt werden muß (sofern man grad keinen SALT hat..)

Zitat:
Ich glaube fast, das wenn die Motorkurve die gleiche zeitliche Auflösung hat wie Iterationslänge der Software, das dann das Ergebnis am besten ist.

Hmm, glaub ich fast nicht. Ich kann nur sagen was mein Programm tut: es rechnet mit mehreren Tausend Iterationen, darum sind die fein granulierten Prüfstandsdaten auch willkommen. Aber soviel braucht es für unsere Zwecke nicht zwingend. Trotzdem kommts mir so vor, als wären 32 Punkte doch arg mager. Wenn ich mit solchen Dateien rechnen müßte (z.B. für AT Motoren), würde ich die 32 Punkte um einiges "aufblasen".
Peter

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Beitrag 53645 [Alter Beitrag02. August 2004 um 17:58]

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Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend
Ah, jetzt seh ichs. Gesamtmasse und Treibstoffmasse vertauscht

Leider nein, viel peinlicher: Das Treibstoffgewicht ist um den Faktor 10 zu groß, 67 statt 670 Gramm. Werd ich gleich korrigieren. Im ersten Ansatz war es noch richtig, dann fing ich an die Vorkommastellen zu verbessern..

Deine Ergebnisse stimmen jetzt sehr gut überein. Ich habe für meine Rechnung noch ein paar Randparameter dazu erfunden weil sie nicht vorlagen, in dem Rahmen sind 575 und 622 Meter sehr nahe.
Oliver Arend

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Beitrag 53646 [Alter Beitrag02. August 2004 um 18:11]

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Das meinte ich mit eine 0 vergessen.

Ich hab mich ja nun genug mit numerischen Lösungen für Differentialgleichungen auseinandersetzen dürfen dies Semester, und ich glaube die 32 Punkte reichen locker aus, zumal man das ja normalerweise linear interpoliert dazwischen. Und ob wir nun in hundertstel oder tausendstel Sekunden iterieren, ist vollkommen egal, da Motorstreuung, Luftdichte, Wind, nicht gerade Flugbahn usw. viel größeren Einfluss haben. Ich würde sogar soweit gehen, dass Viertelsekunden bei einem guten numerischen Verfahren (Runge-Kutta höherer Ordnung bspw.) vollkommen ausreichen.

Oliver
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Beitrag 53666 [Alter Beitrag03. August 2004 um 00:39]

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Moin,

mit Rocksim konnte ich die Daten 1:1 übernehmen und auch damit rechnen (Habe natürlich die 0 korrigiert wink)

Hier mal das Ergebnis mit einer PML Patriot....

ah, man kann es nicht gut erkennen...also es waren 318m bei einem 7sek Delay... ganz ordentlich bei einem Startgewicht von 1,6kg.

@Peter: Könntest Du auch die anderen Datenlisten der BC-Reloads mal posten? Dann würde ich ein *.eng File mit der BC-Familie für Rocksim zusammenstellen.

Folgende Datei wurde angehängt:


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http://www.t-rocketry.de - "Speak low, speak slow and don´t talk too much." - John Wayne

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Beitrag 53682 [Alter Beitrag03. August 2004 um 12:25]

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Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend
Ich würde sogar soweit gehen, dass Viertelsekunden bei einem guten numerischen Verfahren (Runge-Kutta höherer Ordnung bspw.) vollkommen ausreichen.

Das wär schon eine spannende Fallstudie. Von welchen Gleichungen würdest Du denn dabei ausgehen?

Gibts irgendwelche Erfahrungsberichte zu SpaceCad?

@Oli4: Gleich kommt der Peak-Brenner. Könntest Du mir bitte davon die "kompilierte" Fassung schicken, bzw. was genau passiert nach dem Import?

;CRS Schubtest - Exportdatei, erstellt am 03.08.2004
BC125-P 38 102 0 0.078 0.208 Maurer
0.141 58.673
0.281 90.432
0.421 99.580
0.562 71.919
0.703 54.878
0.843 45.938
0.984 40.697
1.124 38.223
1.264 36.907
1.405 36.227
1.546 35.631
1.686 35.222
1.827 34.955
1.967 34.628
2.107 34.479
2.248 34.327
2.389 34.279
2.529 34.153
2.670 34.061
2.810 33.951
2.950 33.729
3.091 33.632
3.232 33.719
3.372 33.675
3.513 33.699
3.653 33.605
3.793 33.637
3.934 33.664
4.074 33.746
4.200 21.833
4.341 0.0
;
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Beitrag 53687 [Alter Beitrag03. August 2004 um 13:13]

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Naja, man brauch ein paar Differentialgleichungen die die Bewegung der Rakete beschreiben -- Beschleunigung, Geschwindigkeit und Strecke hängen ja gegenseitig voneinander ab. Ich hab sowas mal für einen beschleunigenden Airbus A380 als Übungsaufgabe programmiert.

Oliver
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