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Achim

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Achim

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Beitrag 109 [Alter Beitrag10. Januar 2001 um 22:20]

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Die Idee war folgendermassen:
Wir haben zwei Schalensegmente aus Silber gegossen, die, wie im Bild gezeigt, angeordnet wurden. Zwischen den Segmenten befindet sich eine Kugel aus Silber.
Der Spalt zwischen den Segmenten ist so gewählt, dass die Kugel gerade nicht hindurch passt.
Die Beiden Schalensegmente sind nichtleitend miteinander mechanisch verbunden. Elektrisch stellen Schalensegmente, Batterie und Zünder eine Reihenschaltung dar. Die Reihenschaltung war in die Spitze einer D7 Rakete eingebaut.
In (1) steht die Rakete in Startposition.
Die Kugel liegt in der unteren Schale.
In (2) ist gerade der Brennschluss erfolgt. Die Kugel fliegt nach oben und wird in den tiefsten Punkt der oberen Schale gepresst.
In (3) st der Gipfelpunkt erreicht, die Rakete steht still und beginnt sich zu drehen. Rein physikalisch ist das Gesamtsystem jetzt zwar schwerelos, wegen des Einflusses des Luftwiderstandes wird die Kugel aber die Rakete in der Fallbewegung "überholen" und fällt entweder, je nach Winkel der Rakete, direkt in desn Schlitz, oder aber in die untere Schale, von wo sie dann, nach weiterer Drehung der Rakete, in den Schlitz nach vorne rollt.
Die Kugel schliesst also den Stromkreis, der Zünder wird durchgeschaltet und fertig.
So weit die Theorie.
Wir haben 2 Flüge durchgefüht. Beim ersten Flug stieg die Rakete fast senkrecht auf, alles klappte wunderbar, der Schirm kam am Gipfelpunkt raus.
Der zweite Start erfolgte leicht schräg, die Rakete beschrieb eine saubere Parabel und da löste das System nicht aus. Absturz.
Meine Erklärung: Bei der Parabel besteht die negative Beschleunigung nach Brennschluss auch noch nach dem Gipfelpunkt, d.h. die Rakete nimmt in dieser Phase bereits eine horizontale Lage ein und damit kann die Kugel nicht mehr in den Spallt fallen/rollen.
Es besteht praktisch ab Brennschluss während des ganzen Fluges ein negativer Beschleunigungswert, der die Kugel permanent in die vordere Schale drückt.
Es klappt also nur bei annähernd senkrechtem Aufstieg, d.h., die Rakete muss bei Erreichen des Gipfelpunktes noch mit der Spitze fast senkrecht nach oben stehen, nur dann kann die Kugel nach hinten fallen, und in Folge der weiteren Drehung nach vorne in den Spalt rollen. was meint ihr? Ist diese Erklärung richtig? Stefan Wimmer hat das im Wesentlichen so bestätigt.
Schade, es wäre so einfach gewesen.
Achim



Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Peter

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Beitrag 110 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 23:09]

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Zitat:
Original erstellt von Achim:
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, tun mir meine Kinder leid, die nur vor dem Rechner sitzen und simulieren. Aber heute wäre so etwas auch völlig undenkbar. Eigentlich schade.


Achim, da gebe ich Dir 100% recht! Anscheinend war meine Kindheit nicht so wesentlich anders, hab mir in der Drogerie bei den netten Mädels, die kaum älter waren als ich, mit 13 Jahren mein "Wegfrei" besorgt -also NaClO3- und kurz danach die Schwarzpulverzutaten.
Die Mutter meines besten Freundes hielt mich für einen "sehr guten Umgang", weil ihr Sohn plötzlich so viele, neue Interessen hatte und seine Chemienote rapide besser wurde. Wir durften uns einen Kellerraum freiräumen und als Labor einrichten, dort überstanden wir unbeschadet sowohl das Destillieren von Äther als auch das Nitrieren von Watte zu "Schießbaumwolle" oder das pfundweise herstellen von Raketentreibstoffen und diverse andere Sachen.
Nicht wenige Rezepte standen in "Römpp, Organische Chemie im Probierglas". Solche Schmöker wanderten aus der Stadtbücherei direkt auf unseren Labortisch. Klar geht das alles heute nicht mehr. Aber weil ich solche Erfahrungen machen durfte, habe ich mir eine gewisse Gelassenheit bewahrt und finde keineswegs, daß der Untergang des Abendlandes droht wenn wir die Gesetze nicht schleunigst weiter verschärfen.
Zur Ehrenrettung der Simulation und des Computers muß ich sagen, daß er unser Hobby enorm bereichert hat. Sei es zur Berechnung der Flugbahn, für Prüfstände oder in der Rakete selbst. Aber natürlich hast Du recht: so Sachen wie eine Schneeballschlacht und vieles andere kann man nicht wirklich in der Glotze simulieren..
Achim

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Achim

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Beitrag 111 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 00:07]

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Römpp... richtig
da gabs noch ein Buch. Ich glaube es hiess "Chemische Experimente, die gelingen"
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Beitrag 112 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 08:58]

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Zitat:
Original erstellt von Achim:
Ich glaube es hiess "Chemische Experimente, die gelingen"



Richtig! Knapp DIN A4, viele Abbildungen, mit so Sachen drin wie Glyzerin und KMnO4..
Achim

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Beitrag 113 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 18:24]

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Mit Aluminiumbronze (Ölofenentrusser) und KMnO4 konnte man wunderschönes Blitzpulver herstellen. Wir haben es sogar zu Fotografieren benutzt. Mit Zündschnur in Alufolie gewickelt und in die Luft geworfen ergaben sich tolle Sterneffekte.
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Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 114 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 19:19]

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Zitat:
Original erstellt von Achim:
Römpp... richtig
da gabs noch ein Buch. Ich glaube es hiess "Chemische Experimente, die gelingen"
Achim



Der Witz ist, ich habe das Buch und bin damit zur Apotheke gegangen (war gerade 18 geworden). Selbst beim Hinweis auf das Buch und Aufschlagen der entsprechenden Seiten habe ich nichts bekommen. Begründung:"Ich will doch nicht verantwortlich sein, wenn Sie sich in die Luft sprengen."
Tja...soviel zur Unterstützung der Forschung . Mußte ich die Chemikalien eben beim Versandhandel kaufen.
Gruß,
Tom aus Gö
------------------
Rettet den Wald, eßt mehr Biber !

Vitali Lorenz

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Beitrag 115 [Alter Beitrag13. Januar 2001 um 11:36]

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Hallo
Mal eine Frage kann man das Buch noch irgend wo kaufen oder Bestellen?

Gruß Vitali
Wolfgang Schäfer

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Wolfgang Schäfer

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Beitrag 116 [Alter Beitrag13. Januar 2001 um 15:32]

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Hallo Ihr Gleichgesinnten,
nur als kleine Randbemerkung.
Der Drogist bei dem ich meine ganzen Sachen kaufte, ist heute mein Schwiegervater.
Gruß
Wolfgang
Tom

Grand Master of Rocketry


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Tom

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Beitrag 117 [Alter Beitrag13. Januar 2001 um 17:31]

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Zitat:
Original erstellt von Vitali Lorenz:
Hallo
Mal eine Frage kann man das Buch noch irgend wo kaufen oder Bestellen?

Gruß Vitali



Ich hab mal bei <a href="http://www.zvab.com">Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher</a>
nachgeforscht...
...leider ohne Erfolg, was jedoch nicht heißt daß es das Buch über kurz oder lang dort geben könnte. Also einfach ab und zu dort vorbei sehen.
Tom
Jörn

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Beitrag 118 [Alter Beitrag13. Januar 2001 um 18:22]

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Zitat:
Original erstellt von Vitali Lorenz:
Hallo
Mal eine Frage kann man das Buch noch irgend wo kaufen oder Bestellen?

Gruß Vitali



Nein,das Buch wird seid ca.1980 nicht mehr neu aufgelegt.Du kannst also nur noch bei Antiquariaten nachfragen und hoffen.
Jörn
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