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Bobrocket

Anzündhilfe

Bobrocket

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Beitrag 64343 , Kreiselsysteme [Alter Beitrag22. Dezember 2004 um 09:33]

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Grundsätzlich ist das "Rollen" von Raketen keine Beeinflussung der Flugbahn. Andersrum gesagt; Mit herkömmlichen Piezo oder Mech.-Kreisel muß der Rakete eine im Raum gedachte Position zugeteilt werden... ????

Was quatscht der da...???

Aufpassen:

Kreisel unterscheiden im allgemeinen nur die momentane Lage zur abweichenden Lage. Was uns die Ausnahme zur Regel macht. Wenn eine Rakete z.B. vier Fins hat muss ich zwei Kreisel in der Rakete unterbringen. Dazu muß ich der Rakete ein "oben" und "unten" sowie ein links und rechts elektronisch beibringen. Dadurch behebe ich auch das "Rollen" was eigentlich den Flug ja nicht wirklich beeinflusst. Durch die Stabilisierung kommt aber jetzt folendes zu tragen:

Die Rakete kann nicht mehr rollen, bzw. wenn dann nur sehr träge. Weiters wird sie je nach Startlage gesteuert völlig gerade in den Himmel stechen. Dies setzt natürlich sehr schnelle Servos zur Regulierung der Fins vorraus. Und genau hier scheitert man an dem Projekt....

Bei der heute erhältlichen Elektronik (Modellbau) ist gerade in der Startphase ein Torkeln vorprogramiert und das Modell wird rasch ausser Kontrolle kommen (primäres Aufschaukeln). Auch ein Horizontalflug ist da nicht mehr ganz auszuschließen.

Generell wäre ein Versuch hoch interessant aber auch sehr gefährlich. fg

Die größe des Weltalls zeigt wie bedeutungslos die Menschheit ist.
ThSteier

Anzündhilfe

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Beitrag 64384 [Alter Beitrag22. Dezember 2004 um 22:07]

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Hallöle,

um auch mal meinen Senf dazuzugeben: auf Ed Thelens Nike-Webseite gibt es unter dem Titel "MMS SUBCOURSE NUMBER 151 - Nike Missile and Test Equipment" ein paar PDF-Dateien. Die Lesson 2: Missile Function (2,7 MByte) behandelt unter anderem auch ausführlich Prinzip und Umsetzung der dort angewandten Trägheitssteuerung.

Viele Grüße,
Thomas
Winfried

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Beitrag 64389 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 00:05]

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Hallo Thomas,

da mich das Thema brennend interessiert und ich in Zukunft an so einem Projekt arbeiten werde, habe ich mir die Links einmal angesehen. Vielleicht kann man aus einigen Prinzipien Anregungen übernehmen, aber ansonsten ist das Uralt Technik. Ich schätze, daß man heute die Elektronik in einer etwas größeren Zigarettenschachtel unterbringen kann (ohne die Mechanik natürlich).
Ich werde mein System wahrscheinlich auf 3 Beschleunigungssensoren, 3 Gyrosensoren (Piezo) und evtl. noch zusätzlichen 3 Magnetfeldsensoren basieren.
Selbstbau von Laser Gyrosysteme habe ich mir schon abgeschminkt. Gemäß der Erfahrungen anderer soll das eine Lebensaufgabe sein, da die Fiberenden perfekt plan und parallel geschliffen sein müssen. Das ist auch das beste Hobbylabor überfordert. Gekaufte Laser Gyro's (wenn man sie überhaupt bekommt) kosten mehrere tausend Dollar pro Achse.
Also bleibt nur der beschriebene Weg.
Die gesteuerten Flossen müssen unterhalb der Spitze sitzen, so wie hier schon von Bertram beschrieben. In der Motorsektion ist zu wenig Platz für die Mechanik. Unterhalb der Spitze ist die Wirksamkeit von Flossenbewegungen auch nicht so stark wie am Heck.
Der Vorteil heutzutage ist, daß die Prozessorsysteme lernfähig sind und deshalb die Regelkreise auch nicht so perfekt abgestimmt sein müssen, wie das bei analogen Regelkreisen der Fall ist. Ich hoffe also, daß ich keinen Aufbaukurs in Regelungstechnik belegen muß :-).
Das Thema ist bei mir bestimmt nicht eingeschlafen. Ich bin gerade auf der Suche nach geeigneten Sensoren.

Winfried
Christian S.

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Christian S.

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Beitrag 64393 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 01:09]

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Hallo Winfried,

bei Piezokreiseln würde ich Dir aus eigener Hubschrauber-Erfahrung zu extremer Vorsicht raten - zumindest wenn Du auf die Standardsensoren von Tokin zurückgreifen willst. Diese sind mechanisch gegenüber Beschleunigungskräften extrem empfindlich und unterliegen einem gewissen Verschleiß, da das eigentliche Piezoelement schwimmend gelagert und über hauchdünne Kupferdrähtchen mit der Elektronik im Gehäuse verbunden ist. Bei diesen Kupferdrähtchen kommt es gern mal zu Ermüdungsbrüchen (ist mir schon zweimal passiert). Wieso nimmst Du keinen SMM-Sensor? Alle Spitzenkreisel arbeiten inzwischen mit diesem System, und ähnliche Probleme wie mit Piezos sind mir nicht bekannt. Außerdem sind sie schneller und präziser.

Hauptanwendungsgebiet für die Sensoren ist inzwischen übrigens die Automobil-Zulieferindustrie (Hardware für ESP-Programme). Hast Du da keine Kontakte?

Gruß
Christian

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit... burnout
Hansi

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Hansi

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Beitrag 64394 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 01:15]

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Hallo Winfried

Wenn du nicht so viel Mißerfolg haben willst, mach einen Aufbaukurs für Regeltechnik.
Grundsätzliches aus der Flugmechanik und Regelung von Flugzeugen/Raketen kann nicht schaden. Selbslernende Regler scheinen mir nicht ganz ideal. Die Regelung läuft ja nur ein paar Sekunden, wenn überhaupt. Da ist keine Zeit für "Try and Error". Wie soll die Lenkung erfolgen? Wahrscheinlich aerodynamisch? Die Ansteuerung der Flossen und das Erkennen einer Schieflage dauert einige Zeit. Damit hast du mit einem langen Zeitglied zu kämpfen. Der Regler wird integrierend sein müssen, Du willst ja einen Kurs folgen, was zu einem weiteren Zeitglied führt. Du hast aber nur eine kurze Reaktionszeit. Und wozu das ganze? Nur um kerzengrade in den Himmel zu kommen. Vielleicht bekommt man das auch simpler hin....

Oh, ich merke, ich bin ein Schwarzseher... aber unterschätz das Problem nicht.

Von uns allen bleibt nur Asche über.
Ein Beitrag von Hans-Jürgen Sasse
Neil

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Neil

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Beitrag 64406 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 12:40]

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Hi,

ich sehe die Welt nicht ganz so schwarz wie Hansi. Ich möchte hier auf seine Signatur hinweisen. Warum das Problem als ein ganzes ungelöstet betrachten. Ich würde hin gehen und es in kleine Probleme zerlegen bis diese lösbar sind.

Ich finde den Ansatz von Magnefeldsensoren gut. Die liefern eine proportionale Spannung zum Winkel Sensor/Feldliene. Das ganze ist völlig unbeeindruckt von der Beschleunigung. Leider erkauft man sich damit den Nachteil das man die Regelung nur lokal einsetzen kann. Das wird aber bei den Reichweiten die wir normalerweise haben aber kein Problem darstellen.

Position der Steuerruder ist eigentlich egal. Ich habe bei der Flame of Oer I die Ruder in den Flossen unten eingebaut. Da die Servos da nicht rein passen wurden diese direkt über den Motor plaziert und haben die Ruder über ein Spielfreies Gestänge angesteuert.
Bei der Flame of Oer II kommen die Servos diesmal nach unten neben den Motor. Da wird genug Platz sein obwohl ich den Röhrendurchmesser nicht vergrößert habe. Man muss nur wissen wie big grin.

Man könnte auch den Motor nehmen um eine Schubvektorsteuerung zu realisieren. Nimmt man zwei Motore, kann man sogar den Drall der Rakete ausgleichen. Aber ich will hier nicht zuviel verraten.

Was haltet hir von der Idee, das man das Gesamtproblem zerlegt in Einzelprobleme und die dann gemeinsam angeht. Winfried ist super in Elektronik ein anderer im Programmieren und wieder einer kann die Machanik bauen.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Rocketom

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Rocketom

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Beitrag 64418 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 14:05]

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Zitat:
Original geschrieben von Juerg
Hi zusammen
Ich bin auf diesem Gebiet etwas "vorbelastet" (Ich habe 1982, als Diplomarbeit, eine Schubvektor-Stabilisierte Rakete entwickelt und gebaut und diese auch einmal erfolgreich geflogen), darum ein paar Hinweise zum Thema:

Gruss
Juerg


eek!
@Juerg,
wenn die indiskrete Frage erlaubt ist:
Diplomarbeit 1982 ??? Wie alt bist Du denn, sag mal?
(Gut gehalten, würde ich sagen wink !)
1982 hatte ich noch nichtmal mein Abitur (das war '86 bei mir)!
Oder bedeudet "Diplomarbeit" im schwyzer Bildungssystem etwas völlig anderes, als bei uns?
Zitat:
In England gibt es eine Raketenbauer der eine Rakete auf G12 fliegt. In 6 Sekunden erreicht sie etwa 50m Höhe und startet ohne Führung und ganz ohne Flossen!


Das klingt in der Tat beeindruckend!
Hast Du dieses Gerät schonmal live in action gesehen ???


Gruß,

Thomas

"Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli)
Hansi

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Hansi

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Beitrag 64429 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 14:54]

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@Neil

Hallo, das Zerlegen des Problems halte ich für eine gute Idee. Folgende Teile sehe ich:
1. Steuerung der Ruder (nebenbei, durch das Rudern verliert die Rakete an Höhe, viel Rudern, wenig Höhe)


2. Messaufnahme Rollen. Hier kann ein Trägheitsgesteuertes Teil vielleicht helfen. Die Vorgänge beim Rollen sind auch relativ langsam. Hier sehe ich die ersten Versuche.

3. Messaufnahme Gieren und Nicken. Die Messaufnahme sollte hier sehr reaktionsschnell sein.

4. Rollruder. Das Ruder sollte nicht zu Nick und Gierbewegungen führen.

5. Nick- und Gierruder. Meiner Ansicht das schwierigste Gebiet. Sollte sehr träge sein.

PS.: Mit dem Antrieb steuern? Nur während der Brennphase? Ich würde eher vorschlagen in den ersten Sekunden die Steuerung inaktiv zu halten.

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Ein Beitrag von Hans-Jürgen Sasse
morning

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morning

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Beitrag 64440 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 17:22]

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Zitat:
In England gibt es eine Raketenbauer der eine Rakete auf G12 fliegt. In 6 Sekunden erreicht sie etwa 50m Höhe und startet ohne Führung und ganz ohne Flossen!



Das hier sind zwar keine 50m, hab auch keine Ahnung mehr wo ich
den Clip gefunden hatte...
Aber es sieht auf jeden Fall schon beeindruckend aus wenn so'n Teil
ohne Führung und Flossen gerade nach oben steigt. Gut zu sehen sind auch
die Ausgleichbewegungen der Rakete.
Nicht schlecht bei der Größe...

Anhang: mcflan-gyrock2.zip
Roman

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Roman

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Beitrag 64441 [Alter Beitrag23. Dezember 2004 um 17:22]

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ich hab hier nen link gefunden

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