osmadie
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Hi Dino,
"glühend" ist sicher richtig, aber ich denke, diese Schlacke ist nicht nur glühend heiß, sondern wirkt auch noch stark oxidierend (ist dieser Begriff vielleicht besser?).
Es gibt da so ein Experiment aus meinem alten Chemi-Buch: Wenn man Kaliumnitrat in einem Tiegel erhitzt, bis es geschmolzen ist, dann passiert erstmal nicht viel. Wenn man in diese Schmelze kleine Holz- oder Papierstückchen rein hält, dann verbrennen diese nahezu rückstandslos.
Die Schlacke wird zwar nicht aus reinem, geschmolzenem Kaliumnitrat bestehen, aber es werden Zwischenprodukte sein, die bei den hohen Temperaturen flüssig sind und immer noch stark oxidierend wirken.
Ich glaube eher nicht, dass die neuen Helden besser als die alten sind. Von den verwendeten Materialien sind die sich doch sehr ähnlich.
Gruß Oliver
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FabianH
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Die Kaliumnitratthese ist sicherlich denkbar: Wenn sich während der Abbrandzeit flüssiges Kaliumnitrat in das Papier einlagert, ist das Papier quasi nitriert, die Hülse wird zum Treibstoff. Ist vom Prinzip ein ganz einfacher Versuch: Wenn man Kaliumnitrat in Wasser löst und damit Papier tränkt und wieder trocknet, dann brennt das Papier erstaunlich schnell. Flüssiges Kaliumnitrat verstärkt den Effekt um ein vielfaches. Die Kohlepartikel die evtl. noch nicht abgebrannt sind und der geringe Anteil Schwefel werden vom Papier gefiltert, aber eine Flüssigkeit sickert in da Papier ein. Die Dichte der Pappe hat vielleicht noch eine Auswirkung, da feste Pappe nicht so "saugfähig" ist.
Ein Zink mit Alu-Hülse düfte also nicht an der Aussenwand versagen bei hoher Fliehkraft, ein Versuch mit Zinks könnte die Theorie noch bestätigen.
Gruß Fabian
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Dino
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Hi, "oxidierend" ist ok , wobei mich, unabhängig von der hier besprochenen Problematik, wundert, dass ein "Zwischenprodukt" in Form eines Sauerstoffträgers entsteht, das nicht mit dem Kohlenstoff im Treibstoffgemisch, sondern mit dem im Papiermantel reagiert. @Fabian: ich fürchte, es gibt einen wesentlichen Unterschied, der die Aussagekraft eines Versuchs mit einem Treibsatz in Alu-Hülse einschränkt: die Brenndauer! Ansonsten wäre es schon interessant, denn bei einem rein thermischen Effekt, müßte auch die Alu-Hülse asymmetrisch geschädigt werden, nicht jedoch bei einem auf Oxidation beruhenden Effekt. Gruß Dino
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osmadie
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Zitat: Original geschrieben von Dino
wobei mich, unabhängig von der hier besprochenen Problematik, wundert, dass ein "Zwischenprodukt" in Form eines Sauerstoffträgers entsteht, das nicht mit dem Kohlenstoff im Treibstoffgemisch, sondern mit dem im Papiermantel reagiert.
Dieser Fall tritt z.B. dann ein, wenn ein Überschuss an Oxidator im Treibstoff vorhanden ist. Ich werde demnächst mal die beiden Treibsätze aufsägen, um zu prüfen, ob da wirklich Schlacke an der einen Seite klebt und an der anderen nicht. Gruß Oliver
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osmadie
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So, jetzt habe ich den einen Treibsatz mal aufgesägt und das Innere bestätigt offenbar meine Theorie von der Schlacke. In der geöffneten äußeren Halbschale sieht man deutlich die Schlackereste an der Wand glänzen. Die andere Hüllen-Halbschale ist "trocken matt schwarz", so wie einfach verkohltes Papier eben. Hier die Bilder vom durchgebrannten Treibsatz: Gruß Oliver
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FabianH
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Schon faszinierend, was die Fliehkräfte im Treibsatz anrichten. Wenn du die Hälften nochmal Quer durchsägst, könnte man noch sehen ob diese Schlacke in die Pappe gesogen wird. Jetzt müsste man nur noch analysieren woraus die Schlacke genau besteht, ob es wirklich Nitratreste sind, oder was da entsteht.
Gruß Fabian
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Neil
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Hi,
es wäre evtl. interessant heraus zu finden wie die Wärmeleitfähigkeit der Schlacke ist. Die müßte bei weitem höher sein als die von einem Gas. So gesehen erfährt die Pappe unterhalb der Schlacke eine höhere thermische Belastung und verkokelt da. Da muss noch nicht mal Sauerstoff für vorhanden sein.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Galumbo
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Interessanterweise brannten die Motoren in meinem Versuch auf einer größeren Fläche durch als in Olivers. Man könnte mutmaßen, das eine äußere Kühlung das Durchbrennverhalten beeinflussen kann. Zumal bei Oliver das Loch nach der Motorhalterung entstanden ist, die durch ihre relativ große Fläche als Kühlkörper gedient haben könnte. Ich weiß, Pappe leitet Wärme nicht sehr gut, aber es wären plausible Erklärungen für die Versuchsergebnisse.
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Dino
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ich glaube eher, dass die geschlossenen Alu-Hülsen zu einem Wärme-STAU geführt, und den Effekt dadurch verstärkt haben, denn die Fliehkräfte waren bei Olivers Experiment um ein Vielfaches größer, als bei dem Drall-Experiment. Hat schon mal Jemand mit einem Infrarot-Thermometer den Temperaturverlauf an der Außenseite eines H1k während des Abbrandes gemessen?
Gruß
Dino
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Galumbo
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Es ist auf alle Fälle so, das bei meinen Versuchen nur eine der 3 Alu-Hülsen wirklich durchgebrannt ist. Und dies beim Versuch Nr. 3, der die höchste Rotationsgeschwindigkeit hatte. Man kann auf meinen Bildern genau sehen, welcher Motor in der Hülse mit dem Loch gesteckt hat. Deswegen gehe ich davon aus, dass die Hülsen allgemein ihre Wärme gut abgeben konnten, denn an ihrer Innenseite war def. Feuer aber sie haben nicht alle ein Loch bekommen. Zitat: Original geschrieben von Dino
Hat schon mal Jemand mit einem Infrarot-Thermometer den Temperaturverlauf an der Außenseite eines H1k während des Abbrandes gemessen?
Gruß
Dino
Würde mich auch mal interessieren... Wer hat denn Zugriff auf eine Infrarotkamera und kann diesen Versuch einmal durchführen??? Is ja möglich das jemand hier im Forum bei der Feuerwehr ist oder so.
Geändert von Galumbo am 27. Mai 2009 um 16:48
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