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Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 92978
[05. Januar 2006 um 01:02]
Hmm, steht da nicht "molar fraction"?
Das kann so aber nicht ganz stimmen, denn in der Praxis riecht man immer auch SO2 und das fehlt oben völlig. Ausserdem hat man spektrokopisch HCN und andere Leckereien in den Gasen "gesichtet" (Aber für Schubberechnungszwecke kann man das wohl gut vernachlässigen...) Geändert von Stefan Wimmer am 05. Januar 2006 um 01:03 It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 92998
[05. Januar 2006 um 08:07]
Hi,
ich kann mir vorstellen, das der leckere Geruch erst mit der Umgebungsluft zusammen entsteht. Das die reinen Gase garnicht riechen sondern erst wenn eine weitere Reaktion außerhalb des Motors mit der Luft und dem darin enthaltenen Wasser stattfindet. die Gasmenge kann man ganz einfach bestimmen. Man zündet so einen Motor H1000 oder C6 mal unter Wasser unf fängt die Gase mit einem Eimer auf. Experimente auf der Roten Jahne haben bei dem H1000 keine all zu großen Mengen gezeigt, so das ein Eimer wohl reichen müßte. Ansonsten habe ich eine Zahl aus einem alten Buch im Hinterkopf 1kg SP = 600l Gas bei RT. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 93006
[05. Januar 2006 um 11:23]
Ja, da steht Molar fraction, aber wenn die Ergebnisse schon nicht mit der Reaktionsgleichung nicht übereinstimmen fragt man lieber nochmal nach. Außerdem passen da einige Sachen ohnehin nicht...
Oliver |
Harald Hügel
Anzündhilfe Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Ettlingen Verein: AGM Beiträge: 48 Status: Offline |
Beitrag 93011
, Gase
[05. Januar 2006 um 13:49]
Hallo,
natürlich kann man alles relativ genau berechnen, aber die Sache wird ganz schnell recht komplex. Habe so etwas mal am Fraunhoferinstitut in Berghausen gesehen: Physiker und Chemiker sind da schwer am rechnen und experimentieren. Zunächst mal ein die Bestimmung aller relevanten Explosionseigenschaften im Esperiment. Dann die genauen Mengen der chemischen Reaktionsprodukte berechnen, deren Temperaturen.. natürlich alles unter Vakuum bestätigen. So ein Aufbau ist mit Sensoren und speziellen Kameras gespikt. Man kann sogar den Verlauf einer Detonation fotographieren: gestalt und breite der Abbrandzone werden sichtbar, Strömungsgeschindigkeit der Schwaden und der weggeschleuderten Feststoffe können daraus berechnet werden. Die Frage nach der Gasmenge ist abhängig vom Zeitpunkt, d.h. primitiv formuliert: sind die Gase heiß so ist die Exansionsleistung erheblich. Das ist ja bei unseren Motoren so wichtig. Man kann über diese Thematik einige Bücher schreiben(was man aber nicht braucht, denn schließlich gibt es davon schon genügend!) Gruß, Harald Harald |
hybrid
SP-Schnüffler Registriert seit: Mai 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 675 Status: Offline |
Beitrag 93013
[05. Januar 2006 um 15:21]
Zitat: Lese ich hinter den Eingabefeldern als Einheit eigentlich g oder mol??? Das da wäre ordinäres SWP mit 75/15/10 bei 15Bar http://www2.maltemedia.de/cpropep/cpropep.p3p?w1=75&p1=290&w2=15&p2=360&w3=10&p3=325&w4=&p4=0&cp=15 Zitat: Beim korrekten Mischungsverhältnis habe ich auch merklich SO2 (0.450%) und bei einem Brennkammerdruck von 30Bar sind sowohl HCN wie auch KCN enthalten, allerdings unter 0.0005%. Spektroskopisch halt http://www2.maltemedia.de/cpropep/cpropep.p3p?w1=75&p1=290&w2=15&p2=360&w3=10&p3=325&w4=&p4=0&cp=30 Also sooo schlecht ist das Tool (obwohl nicht von mir) nicht... Grüße Malte Geändert von hybrid am 05. Januar 2006 um 15:26 |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 93018
[05. Januar 2006 um 16:01]
Is an sich nich schlecht, nur die Propep-Verbrennungsprodukte decken sich natürlich nicht mit der herkömmlichen Reaktionsgleichung (gegen SO2 und HCN hab ich nix gesagt, und Dein SP is richtig). Der Fehler ist wohl auf beiden Seiten zu suchen ;-) Wenn ich Stahl schlagartig abkühlen lasse, wird auch Martensit draus, ohne dass das im normalen Fe-C-Diagramm überhaupt zu finden wäre. So als schlechte Analogie... die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.
Oliver |
hybrid
SP-Schnüffler Registriert seit: Mai 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 675 Status: Offline |
Beitrag 93020
[05. Januar 2006 um 16:38]
Zitat: Das liegt sicher daran, daß die herkömmliche Reaktionsgleichung weder Druck noch Temperatur und auch nicht das thermodynamische Gleichgewicht der Reaktanden unter den wechselnden Bedingungen in Brennkammer und Düse berücksichtigt. cpropep tut dies. Insofern ist cpropep sicher um Größenordnungen dichter an der Realität als die normale Reaktionsgleichung Hast Du die Reaktionsgleichung zufällig irgendwo herumliegen und kannst sie hier posten? Grüße Malte Geändert von hybrid am 05. Januar 2006 um 16:39 |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 93023
[05. Januar 2006 um 17:41]
Klar, hier ist sie:
16 C + 4 S + 10 KNO_3 \rightarrow 15 CO + K_2CO_3 + 4 K_2SO_3 + 5 N_2 Zumindest passt sie, aber aus C, S, K, N und O kann man ja noch viele andere lustige Sachen machen. Oliver |
hybrid
SP-Schnüffler Registriert seit: Mai 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 675 Status: Offline |
Beitrag 93032
[05. Januar 2006 um 18:51]
Ach komm, die ist ja läppsch einfach! Eigentlich ganz schön cool, daß die ollen Chinesen schon das Verhältnis verwendet haben...
Was aber auf jeden Fall noch entsteht ist KS. Das reagiert mit der Luftfeuchtigkeit oder anderem Wasser und erzeugt den kernigen H2S-Geruch in den Hülsen... Wie sieht die Formel denn aus, wenn man ein % mehr S nimmt? Grüße Malte Geändert von hybrid am 05. Januar 2006 um 18:57 |
Harald Hügel
Anzündhilfe Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Ettlingen Verein: AGM Beiträge: 48 Status: Offline |
Beitrag 93085
, Berechnungen
[06. Januar 2006 um 23:12]
Hallo @ all,
eines habe ich noch nicht verstanden: was konkret soll neu berechnet und verbessert werden, bzw. was ist das Ziel dieser irren Bemühungen? In der Fachliteratur steht bereits alles recht ausführlich beschrieben. Ich werde hier aber keine Kopien zur Verfügung stellen, man kann ja nicht wissen wer damit dann irgendwelchen Unfug anstellt. Da gibt es neben der genauen Beschreibung unterschiedlicher Herstellungsvarianten für Sprengstoffe und Treibladungsmittel ebenso ausführliche Anleitungen zum Prüfen und ermitteln der Eigenschaften. Aber das sollten wirklich nur die machen die das auch wirklich dürfen und mit sicheren Arbeitsmitteln machen können. Denken rettet u.U. die eigene Gesundheit, rechnet deshalb solange ihr Lust habt, aber macht keine unüberlegten Versuche. Gruß, Harald Harald |