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Neil

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Neil

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Beitrag 7194931 [Alter Beitrag28. April 2010 um 10:55]

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Hi,

was ist eigentlich die Temperaturdifferenz die eine WP nutzen kann? Denn, auch ohne direkte Sonne und im Winter wird ein Kollektor immer wärmer sein als seine Umgebung. Kann man nicht eine WP auch mit einem Kollektor auf dem Dach betreiben als Wärmegefälle? Es gibt ja auch WP die Umgebungsluft nutzen.
Ich finde Erdwärme nicht gut weil Erdwärme irgendwann auch mal ausläuft. Wenn alle Wärme aus dem Boden entziehen kühlt der auch aus. Die Sonne wird erst kalt wenn es uns nicht mehr gibt. Das klingt für mich irgendwie am sinnvollsten. Zumal es ja auch Risiken gibt beim Löcher bohren. Bis jetzt ist noch kein Nachbarhaus verschwunden weil einer Kollektoren aufs Dach geschraubt hat.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Dino

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Dino

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Beitrag 7194932 [Alter Beitrag28. April 2010 um 14:09]

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Hi Neil,
Zitat:
Ich finde Erdwärme nicht gut weil Erdwärme irgendwann auch mal ausläuft. Wenn alle Wärme aus dem Boden entziehen kühlt der auch aus. Die Sonne wird erst kalt wenn es uns nicht mehr gibt.


Keine Sorge, die Erdwärme geht auch erst aus, wenn es uns nicht mehr gibtsmile
Je nach Bodenbeschaffenheit kann allerdings der Nachschub von unten unterschiedlich gut funktionieren, und wenn man oben schneller Wärme entzieht, als sie von unten nachkommt, sinkt das Temperaturniveau (ähnlich wie bei Brunnen und dem Grundwasserspiegel).

Es gibt tatsächlich Leute, die haben ihre Solaranlage an eine Wärmepumpe angeschlossen und erhöhen so den Wirkungsgrad des Gesamtsystems, - das braucht aber ziemlich große Flächen und eine intelligente Steuerung (ich denke, Wärmepumpen haben es nicht so gerne, wenn plötzlich 80 Grad im Zulauf sindwink ).

Gruß

Dino

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Kabelmann

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Beitrag 7194953 [Alter Beitrag28. April 2010 um 20:29]

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Hallo Neil

Die Pumpe läuft auch mit einer Spreizung von 3°C. Mehr ist besser, aber selbst wenn der Rücklauf aus dem Solekreislauf mit unter 0°C reinkommt haut das noch hin. Zwar mit grottigem Wirkungsgrad, aber das Arbeitsmittel in der Pumpe verdampft bis minus 9°C.

Das mit der Erdwärme ist eigentlich nicht ganz richtig.

Erdwärme mit richtig Wärme ist Geothermie, da kommt der Kram dann mit 90°C aus der Bohrung, die ist dann aber auch 2,5km tief........

In den tiefen, die unsereiner nutzt, handelt es sich eigentlich indirekt um die im Boden gespeicherte Sonnenenergie.
Wir betreiben ein Kollektorfeld aus 12 Spiralsonden, die in 3,5m Tiefe aufrecht im Boden stehen, jede Sonde hat 50m Leitungslänge und 1,5m Erdüberdeckung.
Im Garten liegen so auf kleinem Raum 720m Leitung.
Das Prinzip ist ein "Zwitter" aus Tiefenbohrung und Flächenkollektor.

Mit dem Nachschub gibts hier keine Probleme, da der Wärmeübergang sehr gut ist. Die Sonden stehen voll im Wasser, da wir hier einen reichlich hohen Grundwasserspiegel haben und ich an Oberflächenwasser locker mit der Schaufel rankomme.

Im Sommer mit langen Regenerationsphasen hab ich 12-18° aus dem Garten und im Winter sinds noch 3-6°.

Ist der Kollektor falsch ausgelegt oder ich übertreibe es mit dem Entzug, bildet sich Permafrost im Boden.......

Passiert hier nicht, die Rückgewinnung der Lüftungsanlage "heizt" den Kollektor immer wieder auf.

Gruß Jan
Neil

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Neil

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Beitrag 7194959 [Alter Beitrag29. April 2010 um 09:57]

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Hi Jan,

wenn du es mit deiner Anlage schaffst Permafrost hin zu bekommen, so frage ich mich jetzt ob du schon mal beobachtet hast ob du ein paar Tage später Frühling in deinem Garten hast? Wenn du doch den Winter über den Boden im Garten abkühlst, so müsste doch eigentlich ein Effekt zu spüren sein.

Gruß

Neil

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schmidi093

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Beitrag 7194970 [Alter Beitrag29. April 2010 um 16:41]

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Hi

wir haben auch eine Anlage auf dem Dach aber nur Heizungsunterstützung. Also Sonnenkollektor und ÖLfrown .
An unserer Ölheizung haben wir einen Betirebsstundenzähler gebaut, die Soalranlage liefert das von Haus aus mit. Dieses Jahr schauts bis jetzt so aus:
Betriebsstunden Solar: 450 Stunden. Beginn direkt Jahresanfang. (1.Januar 2 Stunden usw.)
Betriebsstunden Ölbrenner: 390 Stunden.

Am Meisten läuft die Anlage im Frühjahr und im Herbst. Im Sommer ist es so heiß das sie höchstens 1-1,5 Stunden läuft und das wieder für den restlichen Tag oder auch für 2 Tage genügt. Die temperatur kann hier auch weit über 100°C kommen. Wenn interesse besteht kann ich ein Digramm hier reinstellen wo Betreibsstunden von Solar uns Brenner aufgezeigt sind. Jeden Tag in den letzten einundhalbjahren.

Viele Grüße Thomas
Dino

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Dino

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Beitrag 7194974 [Alter Beitrag29. April 2010 um 18:50]

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Hi Thomas,

ich fürchte, der Erkenntnisgewinn aus den Betriebsstunden der Solaranlage ist gering, weil daraus keine Rückschlüsse auf den Energieertrag möglich sind. Je nach Einstrahlung, Pumpendrehzahl und Temperaturverhältnissen im Speicher variiert der Ertrag pro Zeit.
Die Ölheizung dagegen läuft mit relativ konstanter Leistung von XkW pro Stunde.

Wenn die Solaranlage im Sommer nur 1-1,5 Stunden pro Tag läuft, bedeutet das, dass sie die meiste Zeit bei vollem Solarspeicher und Kollektortemperaturen von >150°C vor sich hin brutzelt,
Zitat:
Die temperatur kann hier auch weit über 100°C kommen.


- klingt nach überdimensionierter Anlage - und besonders förderlich für die Lebensdauer ist dieser "Betriebszustand " auch nicht.
Vielleicht im Sommer lieber einen Teil der Kollektoren abdeckenwink

Gruß

Dino

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schmidi093

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Beitrag 7194977 [Alter Beitrag29. April 2010 um 20:17]

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Hi

Das Diagramm soll ja nur darstellen wann, und OB, die Platten es schaffen die Temperatur im Wärmespeicher zu halten. Es könnte somit doch eine Aussage darüber gemacht werden was eine Anlage bringt?? Oder versteh ich was falsch?

Könnte man wenn man die Temperatur im Speicher weiß einen Rückschluss auf den Energieertrag machen oder sind die Faktoren die mit reinspielen und die Schwankungen zwischen den Messzeiten etwa zu groß?

Viele Grüße
Thomas

P.S. Für 100°C brauchts schon viel Sonne und einen wirklich gute Sonneneinstrahlung. Im Sommer bleibt die Anlage meist bei 80-90/100°C während der wärmsten Tageszeit.

Geändert von schmidi093 am 29. April 2010 um 20:19

Achim

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Achim

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Beitrag 7194986 [Alter Beitrag30. April 2010 um 23:15]

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Das ist ja die Crux der Solarthermieanlagen. Wie man sie auch dimensioniert ist es im Grunde falsch.
Wenn sie so (klein) ausgelegt sind dass sie im Sommer nicht ständig in die Stagnation gehen dann nützen sie im Winter so gut wie nichts und für die Heizungsunterstützung schon gar nicht. Es sei denn man hat ein soooo gut gedämmtes Haus dass man mit minimalen Vorlauftemperaturen fahren kann. Macht man sie größer dann braucht man entweder eine ganze Batterie von hintereinander geschalteten Speichern undf weiß dann nicht wohin mit dem Haufen warmen Wasser im Sommer oder man riskiert dass sich die Sole zersetzt und das Material leidet wenn die Anlage die meiste Zeit stagniert.

Meiner Meinung nach rentiert sich die ST nur wenn man sie so preisgünstig wie möglich erstellt und seinen Warmwasserbedarf, aus welchen Gründen auch immer, ansonsten nur sehr kostspielig decken könnte.

Für mich stellt sich das so dar: Wir brauchen täglich ca. 6kwh an Strom für Warmwasser. Mit Strom macht das im Monat knapp 50 Euro.
Mit ST kann ich (hoffentlich) die Hälfte sparen. Also ca. 250 Euro im Jahr.
Wenn ich eine preisgünstige chinesische Anlage selbst installiere dann hat sie sich in 10 - 12 Jahren amortisiert. Gerade noch akzeptabel. Lässt man sich eine high-tech-Anlage aufs Dach legen dann kommt man niemals in die grünen Zahlen.
Bei mir sieht es noch etwas günstiger aus weil ich eh einen neuen Speicher bräuchte.
Ausserdem seh ich das wie Dino. Ich kann Warmwasser dann mit Strom, Holz, Öl oder eben Sonne. Das gibt auch ein Stück Unabhängigkeit.
Was ist denn nun letztlich empfehlenswerter? Flachkollektor oder Röhre?

Gruß,
Achim

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Neil

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Neil

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Beitrag 7194990 [Alter Beitrag01. Mai 2010 um 11:09]

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Hi,

wenn du auf ein Produkt aus China setzen willst würde ich nicht auf Röhre setzen. Aber, schau doch mal herum im Internet. Ich habe mal eine Seite gefunden wo man in einer Art Volkshochschulkurs seine Anlage selber bauen kann. Da wird dann auch der Kollektor selber gebaut.
Bei dem Wirkungsgrad zwischen Röhre und Flachkollektor ist der Unterschied nicht mehr so hoch. Die Röhren können irgendwann das Vakuum verlieren. Das ist vor allem bei preiswerte Produkten der Fall. Auch kann ja mal aus irgend eineem Grund der Kollektor beschädigt werden. Der Flachkollektor ist ja nur ein beschichtes Blech mit Rohrschlange dahinter und das ganze unter einem Schutzglas. Das kann man sehr einfach selber bauen. Nur die Beschichtung ist halt der Hacken.
Schaut man sich mal die "Sole" an, so ist es eigentlich nur Wasser mit einem Frostschutzmittel. Wasser ist bis auf dem Dampfpunkt eigentlich ideal da es eine sehr hohe Wärmekapazität hat. Wenn man höhere Temperaturen will muss man den Dampfpunkt erhöhen. bei den Ssolakraftwerken werden ja Öle eingesetzt die 400°C erreichen können.
Das was Achim stört, stört mich auch. Ist der Kessel warm haste nix mehr von der Sonne. Man müsste bei Überkapazität die Wärme anders nutzen. Eine Wärmekraftmaschine die Strom erzeugt wäre da die Lösung.

Gruß

Neil

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Beitrag 7194991 [Alter Beitrag01. Mai 2010 um 12:10]

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Die Röhre hat bei niedrigeren Aussentemperaturen, bei bewölktem Himmel und bei Wind einen deutlich besseren Wirkungsgrad. Die Röhren sind billig im Austausch und einfach trocken anzubinden. Die Montage ist auch leichter. Gerade bei sehr kleinen Anlagen machen sie mehr Sinn als Flachkollektoren.
Zumindest hab ich mir das in den Solarforen angelesen...
Im übrigen lassen auch diverse "deutsche" Hersteller in China fertigen.
Die im Link angegebene Anlage ist ja angeblich auch "made in Germany"...big grin

Gruß,
Achim

Geändert von Achim am 01. Mai 2010 um 12:15


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