Ich muss sagen dass ich von den SF A-C Motoren auch grundsätzlich eine gute Meinung <b>HAETTE</b> wenn die den Namen "Modellraketentreibsatz" verdient hätten.
Aber ein Treibsatz welcher mit einer Lunte gezündet wird ist für mich Feuerwerk und widerspricht jeglichem Sicherheitskodex.

Wann ändern die das?

Wirklich schade, denn die Probleme aus Moog-Zeiten, als sie eher als Böller denn als Treibsatz zu bezeichnen waren, sind ja vom Tisch.

Wie macht ihr das eigentlich, womit zündet ihr die Dinger: kauft ihr jedes Mal Estes-Zünder?


Gruss


Jürg

Zitat:

---

Original geschrieben von Juerg
Ich muss sagen dass ich von den SF A-C Motoren auch grundsätzlich eine gute Meinung <b>HAETTE</b> wenn die den Namen "Modellraketentreibsatz" verdient hätten.
Aber ein Treibsatz welcher mit einer Lunte gezündet wird ist für mich Feuerwerk und widerspricht jeglichem Sicherheitskodex.

Wann ändern die das?

Wirklich schade, denn die Probleme aus Moog-Zeiten, als sie eher als Böller denn als Treibsatz zu bezeichnen waren, sind ja vom Tisch.

Wie macht ihr das eigentlich, womit zündet ihr die Dinger: kauft ihr jedes Mal Estes-Zünder?


Gruss


Jürg

---

E-Zünder von Sachsen-Feuerwerk

"Vor kurzem erreichte mich wieder eine Anfrage zum Thema Solarzünder. Um einmal
zu zeigen wie dieser Zünder aussieht hier das Bild:



Der zünder ist im Prinzip gleich den Copperheads von Aerotech. Nur sind die
Anschlüsse der Copperheads bis um das 4 fache länger. Die Technik ist allerdings
die gleiche: eine dünne beidseitig beschichtete Kupferfolie (voneinander isoliert),
oben dann ein wenig pyrotech. Pulverbesatz der schnell und heiß verbrennt.

Zündspannung sollte min. 9V betragen.
Jedoch sollte man keine 9V Blockbatterie einsetzen, da diese nicht in der Lage ist
den entsprechenden Strom zu liefern."



Josef RAMOG

Hi Jürg,

frohes neues Jahr!

Oli A. und ich benutzen entweder Estes-Zünder, Quest-Tiger Tails oder selbstgebaute Zünder aus Gitarrensaite bei den A-C Motoren und SN0-Zünder für D und E-Motoren. Mit Olis Motorradbatterie oder einem 7,2V 1,2Ah Modellbau-Akku ist die Zündung bis jetzt immer gut verlaufen.

Es wäre allerdings wirklich zu wünschen, das E-Zünder den Treibsätzen beigelegt werden.
IIRC kann man dies bei irgendeinem deutschen Webstore schon in der Bestellung angeben, ob man zehn Lunten oder zehn E-Zünder (Estesstyle, gegen Aufpreis) haben möchte.

Gruß,

Tom aus Gö

Zitat:

---

Original geschrieben von Juerg
Aber ein Treibsatz welcher mit einer Lunte gezündet wird ist für mich Feuerwerk und widerspricht jeglichem Sicherheitskodex.

---

Die aktiven Feuerwerker mögen mich korrigieren, aber ich stehe unter dem Eindruck daß man heutzutage als Feuerwerker allerhand elektrisch zündet. (So gesehen ist der Copperhead natürlich kein Feuerwerksartikel, weil man im Profibereich lieber nicht mit einer solchen Ausfallquote arbeiten möchte.)

Außerdem ermöglichen Stoppinen/Lunten/Zündschnüre herrlich unkomplizierte (T1-) Flugtage. Vater und Sohn basteln sich Einsteigermodelle und lassen sie auf der grünen Wiese ein paarmal fliegen. Hat einen garantierten Spaßfaktor. Fortgeschrittene mögen sich dann mit Fragen wie Reihen- oder Serienschaltung beschäftigen, Autobatterien mitschleppen und Kabel verlegen wie die Weltmeister.

Ich finde, man sollte sowas einfach gelten lassen und nicht denen, die mit Stoppine zünden, von oben herab ein schlechtes Gewissen verordnen. So groß ist der Sicherheitsgewinn mit Copperhead ja nun auch nicht.

Zitat:

---

Original geschrieben von Juerg
...widerspricht jeglichem Sicherheitskodex.

---

Hier möchte ich mich Peter anschliessen und denke im T1 Bereich genauso. Auch für Workshops etc. ist meiner Meinung nach die Luntenzündung geeignet, da man auf jegliche elektrotechn. Mittel verzichten kann. Auch Einsteiger haben es auf diesem Weg erheblich leichter, zumal dies auch eine Kostenfrage ist. Das Startgerät kostet gleich mal mehr als ein kleines Modell... das schreckt ab.

Nochmal zur Sicherheit:
Ich sehe im T1 Bereich kein Problem damit, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Warum ist Luntenzündung unsicher ?

Tom

Zitat:

---

Original geschrieben von Tom
Nochmal zur Sicherheit:
Ich sehe im T1 Bereich kein Problem damit, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Warum ist Luntenzündung unsicher ?

---

Moin Tom,

ich liste mal ein paar "worst case scenarios" auf:

1. Lunte brennt und kleines Kind/Hund/etc rennt auf die Rakete zu.
2. Lunte brennt, und der Wind pustet das Startgestell samt Rakete um
3. Lunte brennt und hinter dem nächsten Hügel taucht ein tieffliegender Hubschrauber/Wochenendflieger in einer Cessna auf.
4. Lunte brennt, geht aus, und brennt plötzlich weiter, als der Besitzer die Rakete zur Kontrolle nach einer Minute aus dem Startturm hebt (dieses Jahr bei einem Bekannten mit einer Silvesterrakete passiert - und die benutzen auch die grüne Anzündlitze).

Zugegeben, manches passiert selten, aber für alles gibt es ein erstes Mal - und ein schwerer Unfall wirft dann das ganze Hobby zurück.

Gruß,

Tom aus Gö

<i> Außerdem ermöglichen Stoppinen/Lunten/Zündschnüre herrlich unkomplizierte (T1-) Flugtage. Vater und Sohn basteln sich Einsteigermodelle und lassen sie auf der grünen Wiese ein paarmal fliegen. Hat einen garantierten Spaßfaktor. Fortgeschrittene mögen sich dann mit Fragen wie Reihen- oder Serienschaltung beschäftigen, Autobatterien mitschleppen und Kabel verlegen wie die Weltmeister. </i>

<b>Das Thema heisst aber nicht "unkompliziert" oder "Spass" sondern es heisst Sicherheit! Wem der Aufwand für Sicherheit zu gross ist, der sollte sich sowieso nach einem anderen Hobby umsehen!</b>

Was passiert wenn ein Windstoss die Rampe umstösst, wenn ein Hund oder ein Kleinkind zur Rampe hinrennt, während die Lunte brennt?

Sicherheitskodexe sind keine Auswahlsendung sondern gelten im Ganzen. Und ein Paragraph sagt ausdrücklich dass die Zündung aus Sicherheitsgründen elektrisch zu erfolgen hat.
In der Schweiz sind die Treibsätze so nicht zulassungsfähig weil das zuständige Amt sehr gut über Raketenmodellbau im Bild ist und die Forderung nach elektrischer Zündung übernommen hat.

Und sie haben recht damit!

Das ganze hat im übrigen auch einen "politischen" Aspekt, elektrische Zündung ist eine der Facetten mit welcher man sich von der (Silvester)Feuerwerkerei (keine Sorge, ich bin bestens informiert wie Feuerwerke heute funktionieren, ich spreche vom Heimfeuerwerker) abgrenzen kann, und diese Abgrenzung ist sehr wichtig. Und nur wer sich selber aktiv um Sicherheit bemüht, dem wird von Aemtern allenfalls auch etwas Verantwortungsspielraum überlassen...

Deutschland ist meines Wissens das einzige Land weltweit in welchem man noch immer mit Lunten rumfummelt und das Gefühl hat dass der seit 40 Jahren international anerkannte und bewährte Sicherheitskodex nur nach Gutdünken angewendet wird.
Das passt doch nicht zu den schönen Modellen die geflogen werden, oder?

Aber SF wird da erst reagieren wenn von der Kundenbasis her Druck entsteht, und wer soll hier aktiv werden, wenn nicht die etablierten Raketenvereine?

Gruss


Jürg

Ich habe neulich aus dem Grunde bei Stefan zugeschlagen und hundert Estes-Zünder erstanden, weil die SN0s leider nicht in die kleinen Treiber passen (freue mich schon auf meine ersten Held 5k Flüge ;-). Und mit beschriebenem Bleigelakku kriegt man auch mit denen schöne Cluster hin.

Ich denke, es müsste (oder gar _muss_) für SF möglich sein, für 50 Pf pro Stück 10-12 Zünder den 10er-Pkg. beizulegen. Dann kosten diese zwar ein Drittel mehr, aber wenn ich mir die Estes-Einzelpreise ankucke finde ich das eher unverschämt. Auch daran könnte es liegen, dass Leute noch auf Lunten zurückgreifen. Ein Zünder würde ja fast so viel kosten wie ein Treibsatz.

Oliver

Oliver, Du hast vollkommen Recht. Die Preise für Estes-Zünder sind kaum tiefer zu kriegen, das ist ein logistisches Problem. Die Zünder kosten fast nix, aber die Zünder verpacken, sie auf der Preisliste aufführen, sie lagern, sie bestellen, etc. . Dieser ganze Aufwand macht den Preis.
Die einzige Art wie Zünder preisgünstig zu kriegen sind ist "in der Box", darum ja auch meine Forderung dass SF da endlich Dampf gemacht werden müsste.

Gruss

Jürg

Richtig, die Dinger sollten in hunderter Packs verkauft werden und nicht in aufwändig bedruckten 6er-Tüten. Aufgrund dieser Analogie (kleine Mengen, viele Tüten) zu illegalen Drogen vermutlich der hohe Preis ;-)

Oliver