Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Wasserraketen > Raketenbau > Warum fliegt eine WaRa stabil? - Erklärungsversuche
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Neil

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Neil

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Beitrag 121629 [Alter Beitrag25. Mai 2007 um 18:52]

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Hi,

du bringst mich gerade auf noch eine Idee.
Wenn das Wasser eigentlich gerade aus strömen möchte, der Flaschenhals sich aber dreht, prallt das Wasser gegen den Flaschenhals in einem bestimmten Winkel. Man kann jetzt ganz grob sagen Einfallwinkel = Ausfallwinkel. Das tolle dabei, der Strahl wird in die Richtung abgelenkt, in der er eine positive Wirkung hat auf die Flugstabilisierung. Also so eine Art Vektorsteuerung.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


robby2001

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robby2001

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Beitrag 121633 [Alter Beitrag25. Mai 2007 um 19:06]

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Hm, das heisst, bei einem Feuerwehrschlauch müsste dieser Effekt ja auch zu beobachten sein.
Aber es ist doch völlig Banane, ob der Schlauch gerade spritzt oder im Regal liegt. Ich kann ihn
doch in beiden Fällen gleich leicht (oder schwer) hin- und herbewegen.

Gruß Robert
JKH

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JKH

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Beitrag 121644 [Alter Beitrag25. Mai 2007 um 21:46]

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Hallo!

Also bis jetzt habe ich auch an allen bisherigen Theorien so meine Mühe. Robby's klingt sehr plausibel, nur führt eben eine wirkende Kraft an einem Punkt ausserhalb des Schwerpunkts nicht zu einer Seitwärtsbewegung, sondern zu einer Rotation, Neil's finde ich seltsam, so mit Trägheit und so und meine, weil sie eben die ganze Raketentechnik auf den Kopf stellen würde...

Habe eben noch einen Test mit einer kleinen Silvesterrakete gemacht.
Anhang: falsche rakete .avi
Sie flog die ersten zwei Meter senkrecht nach oben, dann schwingt sie plötzlich nach rechts, und dann wieder nach links, dann hört der Schub auf.
So sieht das Triebwerk nachher aus.
Ich glaube, diese Richtungsänderung nach zwei Metern ist, weil die Düse schrumpelte. Dadurch hat sich der Schubvektor geändert, und die Rakete flog nicht mehr gerade. Aber immerhin hat sich die Rakete die ersten Meter genau nach meiner Theorie verhalten!

Ich werde bei Gelegenheit mal eine richtige Testrakete bauen! Sonst würde es mich auch freuen, wenn jemand anders diese Theorie bei Feststoffraketen überprüft.

Gruss, JKH
robby2001

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robby2001

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Beitrag 121653 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 12:52]

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Moin!

Richtig, eine seitlich am Schwerpunkt vorbeilaufende Kraft führt nach M=F*l zu einem
Drehmoment und dadurch zu einer Rotation. Die Seitwärtsbewegung in meinem Erklärungsmodell
entsteht durch die seitlich anströmende Luft.

Dein Versuch ist schon sehr aussagekräftig! Hast du zufällig noch einen zweiten Treibsatz?
Dann mache doch mal den Gegenversuch und bringe das Leitwerk anders herum am Treibsatz an.

Gruß Robert
JKH

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Beitrag 121655 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 12:57]

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Tach auch!

Ich habe noch vielleicht zwei drei so Mimiraketen. Aber wie wir gesehen haben, schrumpeln die smile

Wieso einen Gegenversuch? Wir wissen doch, dass gewöhnliche Raketen in der Startphase geführt werden müssen, sonst kippen die um!

Gruss, JKH
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 121665 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 16:52]

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Die Sache mit dem schwappenden Wasser von Robby gefällt mir schon ganz gut als plausible Erklärung für in der Schubphase stabile Wasserraketen (was bei Feststoffraketen definitiv nicht auftritt). Eine Kraft die außerhalb des Schwerpunkts angreift erzeugt sowohl ein Drehmoment als auch eine Seitwärtsbewegung.

Oliver
robby2001

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robby2001

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Beitrag 121667 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 17:03]

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Puh, danke Oliver.

Wie bereits geschrieben, es MUSS mit der Tatsache zusammenhängen, dass sich in der Rakete
eine Flüssigkeit befindet.

@ JKH:

Ganz einfach, mit einem Gegenversuch könntest du die Richtigkeit deiner Theorie weiter
untermauern.
Du scheibst, dass sich die Rakete auf den ersten Metern genau nach deiner Theorie verhalten hat
und gerade geflogen ist.
Wenn also das Leitwerk umgedreht wird und nach hinten zeigt, müsste (als Umkehrschluss deiner
Theorie) die Rakete sich auf den ersten Metern anders verhalten, also instabil fliegen.
Die Führung der Rakete machst du genau wie beim ersten Versuch.

Du könntest also durch den zweiten Versuch deine Theorie bestätigen.


Gruß Robert

Geändert von robby2001 am 26. Mai 2007 um 17:03

JKH

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Beitrag 121672 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 17:26]

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Also ich finde die Idee mit dem Schwappen des Wassers falsch!



Nehmen wir mal den Luftwiderstand weg. In der Startphase, bei geringer Geschwindigkeit, können wir ihn vernachlässigen. Jetzt kippt also die Rakete, vielleicht, weil der Schubvektor doch nicht genau durch die Mitte geht, (oder, von mir aus, auch wegen dem Luftwiderstandsvektor), nach links. Die Rakete ist nun schief. Wir erhalten eine Seitwärtsbewegung, aber diese entsteht aus der Gravitation, bzw. aus b_result.. Und diese Seitwärtsbewegung verursacht, dass das Wasser, bei dem ja auch g angreift, weiter nach links schwappt, und nicht so wie Du sagst, nach Rechts. Der Schwerpunkt wandert nun weiter nach Links. Es entsteht m2, durch den nun der Schubvektor nicht mehr geht und die Rakete noch weiter dreht. Ohne Luftstabilisierung müsste eine WR sogar noch instabiler fliegen als eine Feststoffrakete!

Gruss, JKH
robby2001

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robby2001

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Beitrag 121674 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 17:43]

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Lass die Gewichtskraft bei dieser Betrachtung aus dem Spiel. Wenn das Wasser durch die
Gewichtskraft nach links schwappen würde, könnte man ja gar keine Autos mit WaRa-Antrieb bauen.
Das Wasser würde ja gar nicht die Düse erreichen sondern nur die Luft ausgestossen.

Schaue dir noch mal genau das Video von Dean Wheeler an. Hier!
Dort siehst du, dass sich das Wasser im Innern währen der Beschleunigungsphase am
linken Rand des Behälters sammelt. Dem Wasser ist es in dem Augenblick egal, wo und ob
eine Gewichtskraft angreift. Es macht keinerlei Anstalten auch nur in irgend einer Weise nach unten
Richtung Boden zu schwappen.

Gruß Robert
noone

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Beitrag 121675 [Alter Beitrag26. Mai 2007 um 17:57]

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vllt. auch ne möglichkeit:

durch das Austreten des Wassers entsteht in der Flasche eine Strömung in einer Richtung. Wenn die Rakete sich jetzt "bewegen" möchte, geht dies nicht, ohne dass die Strömung "abgeknickt" wird -> also bleibt sie auf ihrer bahn

Wenn etwas ins Rollen kommt, geht es meistens bergab!
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