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Diplom-Pyromane

SP-Schnüffler

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Beitrag 7646844 , Falten bei Vakuumfolientechnik [Alter Beitrag09. Mai 2020 um 20:47]

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Hallo Jan,

hast Du eine Idee, wie man die nacharbeitsintensiven Falten wegbekommt ? Ich hatte im letzten Jahr auch mal Vakuum versucht an der Rakete, die bei Balls geflogen ist. Da ich sparen wollte, habe ich Folienschlauch aus unserem Betrieb genommen und auch bei Vlies und Anschlüssen Baumarktmaterial genommen. Aber es schein, daß hochwertige Vakuummaterialien das auch nicht grundsätzlich verhindernd. ich hatte es auch das Vließ geschoben.....

Grüße

Thomas
Kabelmann

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Kabelmann

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Beitrag 7646845 [Alter Beitrag09. Mai 2020 um 21:40]

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Hey Thomas,

ich schiebs mal auf die Kohlefaser. Die war extrem störrisch. Und liess sich irgendwie schieben.
Nur Glas kenne ich so, daß das saugend aufliegt, und sich wenn aufgelegt und getränkt, schön mit dem Handschuh glattstreichen lässt.
Lochfolie ebenfalls mit dem Handschuh schön glattgestrichen und Flies drum.
Ich hatte das Vakuum auch nicht ganz so extrem, mir sind beim Taxi damals mehrere Rohre kollabiert unter Vakuum.

Das oberer Rohr wird nur Glas und ich denke ich spendiere mal nen neuen Foliensack, der alte ist arg gebraucht und auch knitterig.
Da kam wohl eins zum anderen.

Gruß Jan
Diplom-Pyromane

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Beitrag 7646849 , Material [Alter Beitrag10. Mai 2020 um 11:56]

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Hi Jan, danke für die Info. Dann werde ich wohl beim nächsten Mal ein bisschen mehr investieren, Ich hatte die Probleme bereits mit Glasfaserschläuchen. Wo kaufst Du Dein Material? Gruß Thomas
Reinhard

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Reinhard

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Beitrag 7646871 [Alter Beitrag11. Mai 2020 um 00:24]

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Das Problem bei Rohren und Vakuum ist, dass man es beim Laminieren nicht schafft die Faser ganz straff aufs Rohr aufzubringen. Das Vakuum ist dann viel "besser" darin die Faser ans Rohr zu pressen, mit dem Ergebnis dass man auf einmal zu viel Gewebe für den Umfang hat. Das bleibt dann in Form von Falten übrig.

Es gibt ein paar Sachen die man dagegen tun kann:
1) Gewebe beim Laminieren möglichst straff aufbringen. Da tut sich eine Wickelmaschine mit Roving natürlich viel leichter als ein Mensch mit Gewebe, aber trotzdem kann hier viel verschenken wenn man zu lasch arbeitet.
2) Shrink Tape oder Schrumpfschlauch verwenden. Das komprimiert auch, aber im Gegensatz zum ganz gleichmäßig drückendem Vakuumsack konzentriert sich hier die Kraft auf Erhebungen, falls sich diese bilden.
3) In Etappen arbeiten. Umso mehr Lagen man aufbringt, umso ausgeprägter ist der Effekt. Im Extremfall bringt man immer nur eine Lage auf, die man auch noch einen kleinen Spalt offen lässt. Nach dem Aushärten kommt versetzt die nächste Lage. So kann sich immer nur die aktuelle Lage stauchen, der Untergrund ist immer stabil. Aber so viel Zeit hat natürlich keiner. Wenn man mit Prepregs arbeitet ist es aber eine Option, das Laminat nach jeder Lage mal für ein paar Minuten in den Sack zu geben um die Lagen zu kompaktieren.
4) Mit dem Faserwinkel spielen. Hauptsächlich betrifft das Problem Fasern in Umfangsrichtung. Diagonale Fasern sind weniger betroffen, Fasern in Längsrichtung fast gar nicht. Man muss aber natürlich auch aufpassen dass das zu den Lasten im Rohr passt. +/- 45° Lagen sind z.B. ideal für Torsionslasten, was bei Körperrohren aber gar kein Thema ist.
Wenn man sich die Arbeit antun will, wäre ein sinnvoller Kompromiss aus 3) und 4) z.B. mit 0/90° Gewebe zu starten, 0° Gelege (Längsrichtung) aufzubringen. Dann Aushärten, ggf. abschleifen und im zweiten Durchgang wieder mit 0/90° Gewebe abschließen.
5) Vorsichtig evakuieren. Wenn man nicht aufpasst, können sich Falten im Sack auch ungünstig legen. Am Besten Schritt für Schritt evakuieren und den Sack noch gut in Position zupfen, so lange sich noch was bewegen lässt. Im Zweifelsfall noch mal Lüften und wieder von vorne beginnen.
6) Theoretisch sollte es auch helfen einen Kern mit einem hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten in Verbindung mit einer Aushärtung bei erhöhter Temperatur zu verwenden. Meiner beschränkten Erfahrung nach sieht das Ergebnis von Alu und Stahlkernen aber ähnlich unschön aus wenn es aus dem Autoklaven kommt.
7) Negativformen. Damit verschwindet das Problem komplett, weil das Vakuum beim Verdichten des Laminats dann die Faser streckt statt sie zu stauchen. Ist halt meistens eine sehr unpraktische Lösung für Rohre.

Gruß
Reinhard


Geändert von Reinhard am 11. Mai 2020 um 00:27

Lschreyer

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Beitrag 7646875 [Alter Beitrag11. Mai 2020 um 07:52]

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Ehrlich gesagt zweifle ich am Sinn des Vakuumierens in diesen Fällen, einfach weil einfaches Auflegen und Abdecken mit Abreißgewebe voll ausreicht. Das Sandwich wird nachher so fest, dass es unter der zu erwartenden Belastung sicher hält. Vakuumieren macht das nicht wirklich besser, zumal man dann durch Schleifen der Falten Gewebe durchtrennt, was es dann wieder eher schwächer macht.
Wir fliegen ja nicht ins All ;-)

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Kabelmann

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Beitrag 7646877 [Alter Beitrag11. Mai 2020 um 18:50]

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Hallo,

Cool, danke Reinhard für die erschöpfende Info.

Das obere Rohr kriegt zwei Lagen dünnes Glas, quick & easy ohne Vakuum.
Das wird auf jeden Fall besser.

Gruß Jan
Andreas B.

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Beitrag 7646879 [Alter Beitrag11. Mai 2020 um 19:18]

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Zitat:
Original geschrieben von Lschreyer


Wir fliegen ja nicht ins All ;-)




Noch nicht.....fg !

@ Reinhard, danke für die Infos wieder was gelernt!

Andreas

Geändert von Andreas B. am 11. Mai 2020 um 19:19


Nicht quatschen, machen ;-)!

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Kabelmann

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Beitrag 7646985 , Triebwerke [Alter Beitrag16. Mai 2020 um 21:59]

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Triebwerke

Hallo zusammen,

während ich auf weitere Teile warte hab ich mich schonmal an mein Triebwerkepuzzle gemacht.



Reichlich 600g Gewicht dann auf den unteren 60cm der Rakete. Schaun mer mal, was die Simulation später sagt.
Alle vier sehen dann zusammen so aus. Zusammengesteckt und mit Sekundenkleber fixiert.



Für entgültige Stabilität will ich die von innen mit Epoxyd verkleben.
Flüssiges Harz in die Fügestellen laufen lassen und Kanten und Winkel mit angedicktem Harz ausfugen.
Durch den T-förmigen Schlitz am Ende ragen später die Flossen.
Die Befestigungsart nennt sich dann TTWATTT-Montage = ThroughTheWallAndThroughTheTriebwerk



Die Einlässe sind offen, und bei 30x30mm Öffnung wird da ordentlich Wind durchgehen.
Der Decalsatz deutet am hinteren Ende Ventilationsöffnungen an, ich hab da reale Öffnungen reingeschnitten.
Eine größere Öffnung etwas vorne, drei Schlitze weiter unten.



Ich bin überzeugt davon, das das Teil nach Brennschluss wegen all der Ecken und Kanten von alleine noch ordentlich pfeifen wird.
Aber evtl. lässt sich der Luftstrom durch das "Triebwerk" ja gezielt nutzen, um diesen Effekt noch ein wenig zu forcieren?!?



So hab ich mich etwas über den prinzipiellen Aufbau von Flöten und Pfeifen belesen.
Die größere Öffnung (den Aufschnitt) hab ich an der unteren Kante (das Oberlabium) scharf angefeilt und die Kante mit Sekundenkleber gehärtet.
Unterhalb der Öffnung wird eine Rampe (der Kern) eingebaut, die den Querschnitt des Kanals (Kernspalte) nach oben unter die Decke verengt. Der Luftstrom sollte dann an der scharfen Kante einen deutlichen Ton erzeugen.
Im Raum hinter dem Aufschnitt, dem Pfeifenkörper, befinden sich die drei Entlastungsöffnungen, somit ist es dann keine vollständig geschlossene (gedackte) Pfeife, sondern eine halbgedackte Pfeife.

Soweit die Theorie. Hauptsache laut.

Rolli, was sagst Du dazu, so als Profi-Klarinettist? Haut das hin?

Hören wir mal.

Gruß Jan





Geändert von Kabelmann am 24. Mai 2020 um 11:13

Diplom-Pyromane

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Beitrag 7646999 , Probleme Vakuumgelege [Alter Beitrag17. Mai 2020 um 14:43]

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Hallo Reinhard,

vielen Dank für Deine erschöpfenden Auskünfte. Werde ich demnächst mal ausprobieren. @ Louis: Vakuum ist sicher für die meisten Dinge overdosed, aber ich habe schon spürbar höhere Steifheit feststellen können im Vergleich zu gleicher Lagenzahl ohne Vakuum (hätte ich auch mit Carbonfaser ohne Vakuum erreichen können, da war aber noch viel GF-Schlauch, der verbraucht werden wollte). Kam bei mir zur Anwendung für einen Überschallflug. Ist sicher immer noch overdosed, denn das schaffen auch herkömmliche Modelle ohne Schaden (zumindest zwischen Mach 1 und 2), wenn das Finnendesign steif und fest genug ist.

Grüße

Thomas

Kabelmann

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Beitrag 7647054 [Alter Beitrag24. Mai 2020 um 11:29]

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Motormount / Fincan

Die Finnen sind angekommen, danke dafür Louis.



3mm G10 Platte, riesengroß, sauschwer



Die vordere und hintere Kante der Leitwerke hab ich angeschliffen.
Mit ein bißchen Mühe bekommt man eine messerscharfe Kante hin.

Zur Fertigstellung fehlt mir noch die Ringöse für die Fallschirmaufhängung. Die, die ich benutzen möchte, gibts nur in einem einzigen Baumarkt.



Aber ich hab schonmal die Finnen montiert, das ganze muss ja zwischendurch auch immer wieder aushärten.



Die Leitwerke haben links und rechts ein Fillet aus mit Glasballons angedicktem Epoxy.
Eine Lage 160g/m² Glasgewebe verhindert das die Fillets weglaufen und sorgt für zusätzliche Stabilität.

Jetzt brauche ich ein Bauhaus mit Nauticabteilung und dann kann das fertiggestellt werden.

Gruß Jan



Geändert von Kabelmann am 24. Mai 2020 um 11:36

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