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Reinhard

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Reinhard

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Beitrag 128869 [Alter Beitrag16. September 2007 um 00:17]

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Zitat:
Original geschrieben von CharlyMai

Wie würde es denn aussehen, wenn das N2O mit in einen §27 Schein mit eingetragen werden würde ??


Die ganzen Probleme mit dem N2O betreffen imho ja das Betäubungsmittel N20. Da hilft eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis wohl nicht so viel um die Gashändler zu überzeugen. Davon abgesehen können die Behörden ja nicht "irgendwas" (z.B. Umgang mit batteriebetriebenen Gabelstaplern wink) in die Erlaubnis nach §27 reinschreiben, nur weil es für die Raketenflieger bequem ist.

Wenn ich das richtig sehe, ist das vergällte N20 ja rechtlich unbedenklich. Da hilft wohl nur Überzeugungsarbeit bei den Händlern. Am Besten wäre es wohl wenn man das auf Vereinsebene macht. Es gibt ja vermutlich einen Branchenverband der Gashändler oder so was ähnliches, an den man sich wenden kann. Die zweitbeste Lösung wäre wohl, wenn man sich eine Liste von "liberalen" Gashändlern anlegt. Neil ist ja an das N20 ran gekommen.

Was alternative Oxydatoren betrifft, bin ich sehr skeptisch. Am ehesten käme da wohl noch das H2O2 in entsprechend hohen Konzentrationen in Frage. Abgesehen davon dass man dann wohl Bekanntschaft mit dem Verfassungsschutz machen wird, ist konzentriertes H2O2 von der Handhabungssicherheit schon nicht mehr ganz ohne. Dazu kommt dann noch die Notwendigkeit den Tank irgendwie unter Druck zu setzen. Alle anderen leistungsfähigen Oxydatoren die mir bekannt sind noch unangenehmer zu handhaben (giftig, krebserregend, korrodierend, kryogen, hypergol). Wenn es ein tolle Alternative zum N20 gäbe, hätte sie vermutlich schon jemand gefunden der mehr Ahnung von Chemie hat als ich.

Gruß
Reinhard
Hermann

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Beitrag 128870 [Alter Beitrag16. September 2007 um 00:57]

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Was ist mit Sauerstoff ? Man bekommt Sauerstoffflaschen in jeden Baumarkt. Von 1/2 L Flaschen bis zu
60 L Flaschen. Das Problem ist der Flaschendruck ( 200 Bar ). Die Lösung .... man braucht einen Druckminderer. Die herkömmlichen kann man nicht nehmen. Also braucht man einen speziellen Flaschenduckminderer und der ist sehr teuer. Bei der AMRAS in Oelingshausen vor ein paar Jahren, hat
uns Prof. Apel von der Uni Bremen einen Vidiofilm gezeigt von einen Sauerstoff / Plexiglas-Hybriden.
Das interessante war, das der Grain und die Brennkammer eins war ( Plexiglszylinder ). Beim Abbrand
hat man nur einen sehr grellen Lichtschein gesehen und einen ohrenbetörenden Lärm. Der Hybrid wurde
mit Propan und Sauerstoff gezündet.

Gruß: Hermann

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Reinhard

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Beitrag 128871 [Alter Beitrag16. September 2007 um 01:25]

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Hi,

GOX ist von der Handhabung her wahrscheinlich sogar der angenehmste Oxydator (muss nicht vorher erhitzt werden um zu dissozieren, abgesehen von der brandfördernden Wirkung relativ harmlos, steht schon unter Druck). Das Problem ist einfach dass die Tanks, im Vergleich zu dem was man an Leistung rausholen kann, sehr schwer sind (guter ISP aber schlechte Massenfraktion). Darunter leiden alle gasförmigen Treibstoffe. Für einen "Flugmotor" ist GOX deshalb eher unattraktiv. Bei einem "Prüfstandmotor" fällt das aber nicht ins Gewicht.

Gruß
Reinhard
Hermann

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Beitrag 128873 [Alter Beitrag16. September 2007 um 02:20]

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Für mich würde GOX in Frage kommem. Bau ja zur Zeit einen Prüfstandmotor ( Donar 1 ).

Gruß: Hermann

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Beitrag 128875 [Alter Beitrag16. September 2007 um 10:44]

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Hi,

GOX ist für Schubtest nicht gut. Es geht ja um den Massedurchsatz. Da ist ein Gas 1000 mal schlechter als eine Flüssigkeit. Okay, so ein Triebwerk mal mit GOX und Plexiglas zünden ist toll, es zeigt aber nur das Prinzip bringt aber kein Schub. Man kann es sehr gut an einem Schweißgerät sehen. Da kommt auch GOX zum Einsatz. Ich habe aber noch nie gesehen, das einer von der Flamme umgehauen wird weil die soviel Schub produziert.
Ich finde N2O ganz nett. Die Drücke sind kontrollierbar. Man kann sehr schön Tanks und Gehäuse oder Ventile selber bauen. Ich weiß nur nicht wie das mit größeren Triebwerken wird. Ab einer gewissen Größe macht eine Pumpe Sinn und kein Drucktank mehr. Dann muss aber N2O auch herunter gekühlt werden damit der Tank leichter werden kann.

Gruß

Neil

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Beitrag 128888 [Alter Beitrag16. September 2007 um 12:01]

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Mal sehen, was Reinhard nächste Woche schreibt. Ich hoffe, was Positives für uns.

Neil .... Das mit GOX hat mir damals Tom E. auch erzählt. Habs irgendwie vergessen big grin

Gruß: Hermann



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Beitrag 129141 [Alter Beitrag22. September 2007 um 14:59]

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Also nun muss ich nochmal nachhaken, O2 ist ja leicht erhältlich und dann aber nur mit 200bar.
Das ist viel zu viel also müsste ein Druckminderer her? Ist das das einzige Problem am O2?

Und wer hat denn gesagt, dass ein solcher Minderer 300 Euro Kostet Oo

*Klick*

Geändert von Sniper_MC am 22. September 2007 um 15:00


Viele Grüße
Maximilian
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Beitrag 129151 [Alter Beitrag22. September 2007 um 20:11]

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Wenn ich das richtig sehe, ist der Ausgangsdruck nur bedingt regelbar. Einen gewissen druck brauchen wir ja schon.

MfG Fabian
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Beitrag 129155 [Alter Beitrag23. September 2007 um 00:12]

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Ja war halt jetzt schnell ein Bsp. Hab aber schon welche für um die 100€gesehen mit 40Bar am Ausgang also ich denk das würde reichen oder? Bin gerade dabei eine Diplomarbeit über Hybriden durchzulesen und da arbeiten die sogar mit "nur" 10- 20 Bar.

Ich beschäftige mich grad bissel intensiver mit dem Thema Hybrid, weil mir diese Art von Motor immer mehr zusagt.

Viele Grüße
Maximilian
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Beitrag 129156 [Alter Beitrag23. September 2007 um 09:06]

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Hi,

das große Problem bei gasförmigen Oxidatoren oder Brennstoffen ist nicht der Druck in dem es gelagert wird. Es ist die Dichte. Man braucht viel Masse pro Zeiteinheit damit der Motor Schub produziert. Deswegen werden die Gase verflüssigt. Dadurch sinkt das Lagervolumen erheblich. Das wiederum macht den Tank kleiner. Ein Tank für Gas wäre einfach viel zu groß.
Bei der Auswahl der Druckminderer kommt es alleine nicht nur auf den Ausgangsdruck an. Das Material muss geeignet sein um das Medium zu verkraften. Den Druckminder für ca. 300€ war aus Edelstahl und für Sauerstoff geeignet. Nimmt man aber Lachgas, so hat man wiederum weniger Probleme mit dem Material, weil es sich weitgehend inert verhält. Bei Kupfer habe ich eine Wirkung gesehen, bei Alu und Messing noch nicht.
So ein Druckminderer läst sich aber auch leicht selber bauen und somit die Kosten senken aber vor allem die Bauform optimieren. Meist sind die Dinger ja riesig. Die Frage ist auch ob die für den Massestrom ausgelegt sind den wir benötigen. Ein Druckminderer um den Tankdruck bei N2O aufrecht zu halten, sollte kein großes Problem darstellen da hier nur mit gasförmigen Stickstoff gedrückt wird.

Gruß

Neil

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