Falsch!
Die Energie ist zwar die gleiche (sollte es sein), aber ist der Zeitverlauf ein komplett anderer. Beim Aufprall hast du ja viel Energie in kurzer Zeit (starke Beschleunigung), bei einem "Bremstriebwerk" aber weniger Energie (pro Zeiteinheit), dafür aber über einen längeren Zeitraum.
Dass der Unterschied durchaus gravierend ist zeigt folgendes Beispiel:
Du fährst im Auto/auf dem Motorrad mit sagen wir mal 50 km/h. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten vor einer Wand stehen zu bleiben. Die erste: Du fährst einfach weiter auf die Wand zu, spätestens an der Wand hältst du an, wenn diese nicht aus Papier ist. Das würde dem ungebremsten Aufprall der Rakete entsprechen. Die zweite: Du entschließt dich dazu, einige Meter vorher die Bremse zu treten und dadurch das Fahrzeug etwas langsamer zum Stillstand zu bewegen. Das entspräche dem "Bremstriebwerk". Die Energie ist in beiden Fällen identisch (denn das Fahrzeug steht ja am Schluss, also muss darauf eine Kraft gewirkt haben) jedoch ist die Dauer, in der diese Energie an das Gefährt abgegeben wird der entscheidende Faktor zwischen heil und platt.
Außerdem: Wenn du die Rakete abschießt, wirkt da im Idealfall ohne Luftwiderstand etc. die gleiche Energie wie bei der Landung. Aber ich hab noch nicht erlebt, dass es eine Rakete alleine durch die Startbescheunigung zerlegt hätte (diese wirkt ja auch um ein hundert- bis tausendfaches länger als der Aufprall).
Der klare Vorteil beim Fallschirm ist der, dass er kontinuierlich abbremst, durch den Luftwiderstand. Bei einer Bremsdüse muss der Zeitpunkt wirklich exakt stimmen, denn wenn die ihren Dienst getan hat, fängt die Rak wieder das Fallen an.
Also, ich denke das "Problem" lag hier irgendwo in der Theorie und sollte jetzt geklärt sein.
Gruß,
Andreas
Geändert von tiny-frog am 13. November 2005 um 01:55